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Hirschberg

Als höchstgelegener ist Hirschberg vermutlich auch der jüngste unter den Herborner Stadtteilen. Das Dorf entstand im Forst Hirschberg und erhielt dessen Namen.

Die auffällige Tatsache, dass die kleine Siedlung seit dem Mittelalter über eine steinerne Kirche verfügt, kann auf eine herrschaftlich gelenkte Ansiedlung in unsicherer Umgebung hindeuten. Die erste Nennung Hirschbergs in einer Urkunde des Jahres 1351 hängt auch mit der Kapelle zusammen. Hier wird ein Kaplan von Hirschberg erwähnt.

Die Entwicklung des Dorfes wurde lange durch den Domänenbesitz behindert, der 1641 zu einem nassau - dillenburgischen Hofgut zusammengefasst wurde. Dieser dem Landesherrn gehörige landwirtschaftliche Großbetrieb belegte nicht nur fast 46% der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der Dorfgemarkung, sondern hatte auch noch Anspruch auf die Mitnutzung von kommunalen Weide- und Waldflächen. Für die bäuerlichen Familien gab es daher in einer Zeit wachsender Bevölkerung keine Zuwachsmöglichkeiten. Die kleine Gemeinde bewies ihre Handlungsfähigkeit in dem sie bei der oranien-nassauischen Regierung die Aufgabe des Domänenbetriebes und seine Ausparzellierung an die bäuerlichen Betriebe erreichte und 1791 die Erbpacht des Hofes übernahm, der später vollständig privatisiert werden konnte.

Heute ist Hirschberg eine Wohnsiedlung mit reizvollem Kern: Kapelle, Schule (heute Bürgerhaus), Gemeindebackhaus und Gemeindeschmiede bilden eine reizvolle Gebäudegruppe, die bis heute die Leistungsfähigkeit kleiner Bauerngemeinden in Nordnassau dokumentieren.