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2. Appell von Bürgermeisterin und Stadtverordnetenvorsteher

2. Appell von Bürgermeisterin und Stadtverordnetenvorsteher

Bürgermeisterin Katja Gronau und Stadtverordnetenvorsteher J. Michael Müller richten einen weiteren Appell zur Corona-Pandemie an die Herborner Bürgerinnen und Bürger.

Liebe Herbornerinnen, liebe Herborner,
mit einer weiteren Nachricht wenden wir uns heute an Sie und Euch alle – in einer Zeit, in der wir eigentlich mittendrin wären in den frühlingshaften Festen und Zusammenkünften unserer schönen Stadt und nicht zuletzt gemeinsam an vielen Stellen unserer schönen Region in den Mai tanzen würden.

Aber 2020 ist alles anders: Seit fast sieben Wochen beherrscht „Corona“ unser Leben. Sieben Wochen, in denen wir gemeinsam versucht haben, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen ... Wir haben gelernt: Die Ansteckungsgefahr ist groß, Gegenmittel haben wir (noch) nicht, und so ist das Abstandhalten der beste Schutz gegen eine Ansteckung mit Covid19-Viren.

Wir sind unaufhörlich gebeten und ermahnt worden: Bleibt zuhause! Haltet Abstand! Lebt Solidarität mit den Menschen, die sie JETZT brauchen: Den Kranken, der Ärzteschaft und dem Pflegepersonal und dazu den unterschiedlichen Risikogruppen.

Sieben Wochen hat das gut funktioniert und wir waren erfolgreich: In Deutschland hat sich das Virus vergleichsweise langsam ausgebreitet. International werden wir gelobt für unser Krisenmanagement.

Gleichwohl werden die Menschen der Verbote, der Vorgaben und aller Abstandsregeln müde. Manche sprechen angesichts der Maßnahmen von einer „Bevormundung“. Andere sehen die Demokratie in Gefahr und lamentieren, es werde ihnen die Freiheit genommen. Stimmen werden lauter, die die Corona-Gefahr grundsätzlich anzweifeln. Die Menschen werden nachlässiger. Auch hier in Herborn. Deshalb sagen wir deutlich: Wir sind überzeugt davon, dass es sich lohnt, weiter achtsam zu sein. Das Virus ist nicht besiegt!

Frust und Unmut über einzelne Maßnahmen entladen sich in den sozialen Netzwerken. Jeder noch so wirre und irre Tweet oder Post findet immer noch Menschen, die ihn liken und auch teilen. Wir raten Ihnen: Schauen Sie die Fakten an. Fragen Sie sich, was passiert, wenn die Ansteckungs-quoten wieder steigen. Und blicken Sie in unsere Nachbarländer, wie massiv dort die Beschränkungen waren. Und vergleichen wir dabei nur, was auch vergleichbar ist.

Lassen Sie uns weiter achtsam sein. Und lassen wir nicht zu, dass eine schleichende Sorglosigkeit die eben noch so großartige Solidarität ersetzt. Unsere Geduld, unsere Solidarität und auch unsere Barmherzigkeit sind nach sieben Wochen noch nicht aufgebraucht. Dessen sind wir sicher!

Gemeinsam mit allen Fraktionen unserer Stadtverordnetenversammlung und dem Magistrat arbeiten wir daran, dass Herborn gut durch die Krise kommt. Unser Dank gilt SPD, CDU, FWG, Grünen, SGH und, FDP für ihr verantwortungsvolles Handeln, für berechtigte Nachfragen und für einen gemeinsamen, besonnenen Weg. Die Stadtpolitik steht zusammen in diesen Zeiten und das erbitten wir auch von Ihnen und Euch:

Gerade JETZT müssen wir weiter zusammenhalten und achtgeben aufeinander. Vieles würden wir uns anders wünschen. Unbestritten. Aber Ebenen übergreifend arbeitet die Politik daran, schrittweise und verantwortungsvoll die Maßnahmen, die viele Leben in Deutschland gerettet haben, zu reduzieren. Nur so bekommen wir unser „normales“ Leben schnellstmöglich zurück. Wir vertrauen darauf!

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und Ihren Familien:  
Bitte bleiben Sie gesund und bleiben Sie solidarisch an diesem 1. Mai 2020!

Nur gemeinsam schaffen wir das!

Ihre


J. Michael Müller                            Katja Gronau
Stadtverordnetenvorsteher          Bürgermeisterin

 

Bild: Marcel Hisge