Es war am Morgen des 17. Juli 2021, als der Einsatzbefehl des Landes Hessen beim Katastrophenschutz des Lahn-Dill-Kreises einging: Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal werden weitere helfende Hände benötigt. Bereits wenige Stunden nach der Alarmierung waren die ersten Fahrzeuge des Sanitätszuges als Konvois aus dem Lahn-Dill-Kreis auf dem Weg nach Rheinland-Pfalz. Dort waren sie bis zu 14 Tage lang im Einsatz. Die Einheiten der Trinkwasserversorgung am 23. Juli 2021. Nun wurden diese Einsatzkräfte vom Land Hessen und den Feuerwehrverbänden Dill und Wetzlar für ihr Engagement geehrt.
Während der Veranstaltung betonte Kreis-Brandinspektor Harald Stürtz: „Einen Einsatz in diesem Ausmaß haben wir alle noch nicht erlebt. Alle Einsatzkräfte verdienen den höchsten Respekt für ihr beispielloses und ehrenamtliches Engagement im Ahrtal. Der Katastrophenschutz des Lahn-Dill-Kreises ist sehr stolz auf alle Helferinnen und Helfer und dankbar für ihren Einsatz.“
Die 34 Hilfskräfte des Malteser Hilfsdienst e.V. Wetzlar und des DRK Kreisverband Dillkreis e.V. erhielten für ihren Einsatz unter dem Landesbefehl die sogenannte „Einsatzmedaille Inland“ des Landes Hessen. Sie waren in den zerstörten Gebieten hauptsächlich für die medizinische Versorgung zuständig. So halfen sie beispielsweise dabei, verletzte Menschen aus Krankenhäusern und Pflegeheimen in sichere und intakte Einrichtungen zu bringen. Erster Kreisbeigeordner Roland Esch überreichte die Auszeichnungen und bedankte sich auch im Namen des Lahn-Dill-Kreises und seiner Dezernentenkolleginnen und -kollegen: „Wir sind sehr stolz auf unsere Einsatzkräfte im Kreisgebiet. Sie haben Außerordentliches geleistet.“
Darüber hinaus ehrten die Feuerwehrverbände Dill und Wetzlar 58 Helferinnen und Helfer der Feuerwehren Braunfels, Ehringshausen, Haiger, Herborn und Wetzlar für ihren Einsatz bei der Trinkwasserversorgung. Während der 14-tägigen Hilfsaktion haben sie immer wieder Trinkwasser zu zentralen Orten gebracht, um zum Beispiel Mahlzeiten frisch zubereiten zu können und die tägliche Hygiene zu ermöglichen. Ebenso haben sie intakte Hochbehälter gefüllt, um später eine reguläre Versorgung sicherzustellen.
Vergleichbare Einsätze gab es für Einheiten des Katastrophenschutzes des Lahn-Dill-Kreises noch nie. „Wie aus jedem Einsatz haben wir auch aus diesem wichtige Erfahrungen und Erkenntnisse für die Zukunft mitgenommen. Das hilft uns dabei, die Arbeit unseres Katastrophenschutzes stetig weiterzuentwickeln. Im Ahrtal konnten wir besonders viel dazulernen“, erklärt Harald Stürtz.