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Als „Mann vom Fach“ der Zukunft gewachsen: Jürgen Bepperling wird neuer Stadtwerke-Chef

Als „Mann vom Fach“ der Zukunft gewachsen: Jürgen Bepperling wird neuer Stadtwerke-Chef

Herborn, 29.11.2007: „Eine sichere Versorgung mit Gas, Wasser und Strom für jeden Bürger unserer Stadt zu günstigen Preisen“ – das steht in der Unternehmensphilosophie der Herborner Stadtwerke GmbH ganz oben. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn Jürgen Bepperling zum 1. Januar 2008 als neuer Geschäftsführer das Erbe von Wilhelm Pretzlaff antritt, der länger als 16 Jahre an der Spitze des kommunalen Versorgers stand.


„Die Stadtwerke haben sich zu einem sehr guten, modernen Unternehmen entwickelt, mit dem wir mehr als zufrieden sind“, verabschiedete Aufsichtsratsvorsitzender Bürgermeister Hans Benner den scheidenden Geschäftsführer, der am Montag das letzte Mal an einer Aufsichtsrats-Sitzung teilnahm. Wilhelm Pretzlaff habe die Führung des ehemaligen Eigenbetriebs der Stadt Herborn 1991 in schwierigen Zeiten übernommen und ihn im Oktober 1995 in eine selbständige GmbH überführt, erinnerte er. Seitdem sei viel in die Zukunft investiert und zum Beispiel die Trinkwasserversorgung saniert sowie alle Gas- und alten Wasserrohre aus Grauguss ausgetauscht worden, sagte Benner. Außerdem biete die Stadtwerke-Gesellschaft mittlerweile im eigenen IT-Kompetenz-Center beispielsweise EDV-Dienstleistungen für andere Stadtwerke an, verfüge über eine moderne zentrale Steuerungs- und Leittechnik und könne seit einigen Monaten auch Strom an Kunden außerhalb der Kernstadt liefern: „Wir sind den Herausforderungen der Zukunft gewachsen“, lautete die mit Dank an Wilhelm Pretzlaff verbundene Bilanz des Aufsichtsrats-Vorsitzenden.


Das sieht auch Jürgen Bepperling so, der es von den 45 Bewerbern bis in die Runde der letzten acht Kandidaten geschafft hatte. Mit Hilfe eines externen Beraters entschied sich der Aufsichtsrat einstimmig für den studierten Energie- und Wärmetechniker, der zuletzt als stellvertretender Geschäftsführer und Prokurist der Butzbacher Technik-, Energie- und Versorgungsgesellschaft tätig war. „Wir wollen zum ersten Ansprechpartner rund um Energie werden“, gibt Bepperling als von seinem Vorgänger eingeschlagene Zielrichtung aus.


Als moderner und zukunftsorientierter Dienstleister sollen die Stadtwerke künftig nicht nur Energie liefern, sondern auch umfassende Beratungsangebote machen – und zwar beides nicht nur in Bezug auf Gas, Strom und Wasser. Ebenso gut vorzustellen sei auch der Einstieg in die Photovoltaik oder die Biomasse, beispielsweise als Holzpellet-Lieferant, erklärte der neue Geschäftsführer, der bereits seit einigen Wochen an der Seite Pretzlaffs arbeitet.


Solche Perspektiven würden zeigen, wie sehr sich die Stadtwerke in den vergangenen Jahren gewandelt und auf immer neue Herausforderungen und veränderte Marktverhältnisse reagiert hätten, sagte Benner. Dazu berichtete Jürgen Bepperling von einer angestrebten interkommunalen Zusammenarbeit, die sich beispielsweise in Gestalt des gemeinsamen Energieeinkaufs mehrerer kleinerer Stadtwerke der Region verwirklichen könnte: Ab 2009 beabsichtigen die Herborner Stadtwerke gemeinsam mit Haiger, Butzbach, Bad Nauheim und Friedberg Strom- und Gaskontingente einzukaufen und dadurch günstigere Preise zu erzielen, die dann auch als finanziell attraktive Alternative zu den vier großen Monopolisten an die derzeit rund 15 000 Kunden im Herborner Stadtgebiet weitergegeben werden könnten.


Er sei zuversichtlich, dass die Stadtwerke Herborn auch weiterhin trotz der ständigen Umbrüche im Energiemarkt ein zuverlässiger Ansprechpartner für ihre Kunden sein könnten, erklärte Pretzlaff. Sein Nachfolger sei „ein Mann vom Fach“: Er habe nach seiner Lehre zum Kfz-Mechaniker das Fachabitur Maschinenbau abgelegt und dann Energie- und Wärmetechnik in Gießen studiert, bevor er als Sachbearbeiter bei „Kessler und Luch“ in Gießen und von 1992 bis 1998 als stellvertretender Abteilungsleiter Gas/Wasser-Netz bei den Stadtwerken Gießen arbeitete und dann bis 2007 nach Butzbach wechselte. „Wir glauben, dass wir den Besten gefunden haben“, waren sich Hans Benner und Wilhelm Pretzlaff einig.


Bild und Text: Klaus Kordesch