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Amphibien-Aktionstag „Sei (k)ein Frosch“

Amphibien-Aktionstag „Sei (k)ein Frosch“

Herborn, 29.3.2012: Einen ersten Höhepunkt im Rahmen der Naturerlebnisreihe „Der Natur auf der Spur“ des Vogel- und Naturschutztierparks Herborn gibt es am Sonntag, den 1. April, von 11.00 bis 17.00 Uhr in Herborn-Uckersdorf.


Um 11.00 Uhr, 13.00 Uhr und 15.00 Uhr bietet das Vogelparkteam Sonderführungen zu den Amphibien im Park, aber auch zu ihren Fressfeinden an.. Zudem hat sich Zoopädagogin Britta Löbig einige interessante Aktionen für die jungen Vogelparkbesucher einfallen lassen: Es werden lustige Froschmasken und hüpfende Papierfrösche gebastelt. Außerdem wird es eine „Froscholympiade“ geben, bei der die jungen Hüpfer unter den Besuchern Ihr Geschick auf einem Amphibienparcours unter Beweis stellen können. Wer es dann noch schafft zusätzlich ein Quiz rund um den Frosch zu lösen, kann sogar eine Urkunde gewinnen, die belegt, dass es sich hier um einen absoluten Amphibienexperten handelt!


Frösche, Molche und Salamander sind nicht nur hierzulande, sondern auch weltweit durch Lebensraumzerstörung bedroht. „Nur was der Mensch kennen- und lieben gelernt hat, für dessen Schutz ist er bereit, sich einzusetzen!“, zitiert Vogelparkleiter Wolfgang Rades den senegalesischen Naturschützer Baba Dioum. Deswegen hofft das Vogelparkteam am Sonntag auf zahlreiche Besucher, die sich für den Schutz von „Lurchi, Kermit und Co.“ begeistern lassen.


Zusätzlich zu den in den Aquarien und Terrarien lebenden exotischen und auch einheimischen Lurchen liefert die Natur in diesem Jahr für den Amphibienaktionstag gute Voraussetzungen, denn in den Teichen des Naturerlebniszentrums wimmelt es in den letzten Märztagen nur so von Fröschen und Kröten.


Besonders im Blickpunkt steht dabei die Erdkröte, die von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT), unterstützt vom NABU und anderen Naturschutz-verbänden, zum Lurch des Jahres 2012 erklärt wurde. Wie keine zweite Amphibienart steht die Erdkröte für den Naturschutz an Straßen in Deutschland.


In unserer vom Automobil geprägten Kulturlandschaft ist die Erdkröte geradezu ein Sinnbild für die Konflikte zwischen Straßenverkehr und einheimischer Tierwelt: Denn hunderttausende an ihre Laichgewässer wandernde Erdkröten sterben jedes Jahr im Frühjahr den Verkehrstod – ganz zu schweigen von den Abermillionen winziger Jungtiere, die im Sommer ihre Geburtsgewässer verlassen und oft schon nach wenigen Metern ihr jähes Ende zwischen Reifenprofilen finden. Umso erstaunlicher, dass die Erdkröte noch immer zu unseren häufigsten Amphibienarten zählt und fast flächendeckend verbreitet ist.


Dennoch ist ein rückläufiger Bestandstrend auch bei dieser insgesamt noch wenig gefährdeten Art erkennbar. Jahr für Jahr betreuen daher ehrenamtliche Naturschützer Krötenzäune und Eimerfallen, mancherorts werden Straßen gesperrt oder dauerhafte Leiteinrichtungen und Krötentunnel errichtet. Von solchen Schutzmaßnahmen profitieren auch andere einheimische Arten.


Die bräunlich graue, 8–12 cm lange Erdkröte besitzt eine warzige, trockene Haut und große, paarige Ohrdrüsen. Ihre Schönheit erschließt sich manchem erst durch den Blick in ihr leuchtend „güldenes“ Auge. Erdkröten bewohnen vor allem Laub- und Mischwälder, aber auch Parklandschaften und Gärten, wo sie in Erdhöhlen, Baumstümpfen und Komposthaufen überwintern. Nach der Winterruhe von Oktober bis März wandern die Tiere im zeitigen Frühjahr, bevorzugt bei Regen und Temperaturen von 5–10 °C oft in großer Zahl gemeinsam zum Laichgewässer.


In Fischteichen, Weihern und Seen legen die Paare innerhalb weniger Tage lange, aus 2.000–4.000 Eiern bestehende Laichschnüre ab, kurz darauf wandern sie in die Sommerlebensräume.


Tausende von schwarzen Kaulquappen bilden oft große Schwärme in den Gewässern, die im Juni und Juli als junge Kröten an Land gehen. Erdkröten fressen Regenwürmer, Tausendfüßer, Käfer, Spinnen, Schnecken und sind daher nützliche tierische Helfer im eigenen Garten.