Außerschulischer Lernort Vogelpark Herborn: Warum der Vogel fliegt und das Erdmännchen nicht

Herborn, 23.10.2014: Diesem Phänomen ging der sechste Jahrgang der Clemens-Brentano-Europaschule Lollar jetzt im Vogel- und NaturschutzTierpark Herborn auf den Grund. Der sieben Klassen starke Jahrgang beschäftigt sich im Unterricht derzeit mit den Anpassungen an den Lebensraum Luft. Was liegt da näher als den Unterricht am lebenden Objekt auf ganz besondere Art zu vertiefen? Und so machten sie sich an drei Vormittagen auf den Weg in Herborns Vogelpark, um mit dessen Zooschule das Wunder des Fliegens begreiflich zu machen.

Dass dem Erdmännchen zum Fliegen die Federn fehlen war offensichtlich, dass es aber auch viel zu schwer ist, um abheben zu können, wurde deutlich als die Schüler das „federleichte“ Kakadu Weibchen „Nico“ der Reihe nach auf der Schulter hatten. Bei der Gelegenheit konnte auch der Unterschied zwischen den weichen Daunen und den Deckfedern des aparten Papageis von allen ertastet werden. Der Zug der Weißstörche in die Wintergebiete und die Bedeutung der Thermik für den Segelflug ließ sich ebenso anschaulich erklären, wie die unterschiedliche Lebensweise von z. B. Schnee-Eulen und Trauerschwänen. Von Langeweile keine Spur – alle waren mit Feuereifer dabei und die Kinder machten ihr Interesse vor allem durch die vielen Fragen deutlich.

Über 70 Schulklassen besuchten allein in der Saison 2014 Herborns Naturerlebniszoo. 61 davon nahmen die Angebote der im Jahr 2010 gegründeten Zooschule wahr und gingen mit ihren insgesamt 1.371 Schülern mit dem Vogelpark-Team auf eine geführte Entdeckungstour durch das Tierreich. Von den Grundschulen bis zur gymnasialen Oberstufe, von Anpassungen an den Lebensraum über Evolution bis zum Veranschaulichen komplexer ökologischer Zusammenhänge war in diesem Zooschuljahr wieder alles gefragt.

Die Möglichkeiten für tierisch guten Unterricht sind in Herborn nahezu unbegrenzt. Natürlich sind die lehrplanbezogenen Führungen dem Alter der Kinder und Jugendlichen angepasst und naturbezogene Erfahrungen und der unmittelbare Kontakt mit den Tieren stehen im Vordergrund. „Das ist einer der Vorteile, die wir gegenüber den ganz großen Zoos haben, in denen man oftmals nicht so dicht an die Tiere herankommt“, erklärt Parkleiter Wolfgang Rades.

In Herborns Vogelpark als außerschulischem Lernort haben Schüler die Möglichkeit, Tiere im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen. „Einem Kakadu das Gefieder zu kraulen oder eine Königspythonschlange in der Hand zu haben wird so schnell keiner unserer „Zooschüler“ vergessen. So werden sie neugierig, sind fasziniert und motiviert Neues zu lernen“, weiß Zoopädagogin Britta Löbig.

Die Clemens-Brentano-Europaschule hat jedenfalls jetzt schon beschlossen wieder zu kommen. Und dem abschließenden Kommentar eines der Schüler konnten sich alle Beteiligten anschließen: „Das war echt geil!“

Der Vogel- und NaturschutzTierpark Herborn ist täglich von 9.30 bis 19 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Vogel- und Naturschutz-Tierparks Herborn www.vogelpark-herborn.de oder telefonisch unter 02772/42522.