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Babyboom im Vogelpark – aber auch traurige Storchenverluste

Babyboom im Vogelpark – aber auch traurige Storchenverluste

Herborn, 9.6.2011: Der Frühsommer ist im Tierreich in unseren Breiten die Zeit der Jungtiere. So ist es auch in Herborns familienfreundlichem Vogel- und Naturschutztierpark. Es wuselt und wimmelt an allen Ecken. In den letzten Tagen erblickten nach den fünf jungen Zwergziegen des vorangegangenen Wochenendes (wir berichteten) unter anderem 12 Degus (südamerikanische Nagetiere), je ein halbes Dutzend Kolbenenten und Teichhühner, zumindest ein kleiner Gelbbrustara, eine Nikobarentaube und zwei Satyrtragopane das Licht der Welt. Und auch die heimischen Bergmolche haben sich erstmals in einem Aquarium im Wintergarten des

Eingangsgebäudes fortgepflanzt.


Allerdings muss Vogelparkleiter Wolfgang Rades auch eine traurige Nachricht verkünden. Denn von fünf jungen Weißstörchen hat in diesem Jahr leider nicht einer überlebt. Rades: „Wenige Tage, nachdem ein eingedrungener Beutegreifer in einem Bodennest drei Jungstörche getötet und auch zwei Eier gefressen hat, hat unser Freifliegerpaar „Adebar“ und „Gabriele“ seine beiden Jungen aus dem Nest geworfen.“ Die Ursache des ersten Verlustes ist letztlich ein menschengemachtes Problem, denn das Raubtier – vermutlich ein Fuchs – hatte trotz der ständigen Außenzaunkontrollen des Vogelparkteams eine Stelle ausfindig gemacht, wo der Zaun nur wenige Zentimeter tief in den Boden eingegraben war, und hatte sich dort Eingang verschafft .- Rades: „Dies ist offensichtlich eine Bausünde der Vergangenheit, die der schlaue Beutegreifer schonungslos aufgedeckt hat.“


Noch schwerwiegender ist jedoch der Verlust der Storchenjungen des Freifliegerpaares. Denn vor kurzem starb überraschend auch der, wie der Sektionsbefund ergab, an einer Luftsackaspergillose schwer erkrankte Storchenvater „Adebar“, der wahrscheinlich aufgrund seiner Erkrankung seine gesunden Jungen aus dem Nest geworfen hatte. Die Sorge des Vogelparkteams gilt jetzt auch dem Freifliegerweibchen „Gabriele“, die hoffentlich trotz des Verlustes ihrer Familie in Uckersdorf bleibt.


Konsequenzen hat der Storchenverlust jetzt auch für den Veranstaltungskalender des Vogelparks. Denn der für den 19. Juni vorgesehene Storchentag, an dem traditionell die Jungstörche beringt werden, muss leider in diesem Jahr ausfallen.


Froher Hoffnung ist das Vogelparkteam hingegen bei den Bartkäuzen und Schneeeulen, deren Weibchen jeweils ein Gelege aus drei bzw. fünf Eiern bebrüten. Und ein kleiner Lachender Hans dürfte schon bald seine Bruthöhle verlassen.


Auch die farbenprächtigen Roten Ibisse aus den Mangrovenwäldern Südamerikas sind intensiv mit dem Brutgeschäft beschäftigt. In der begehbaren Freiflugvoliere des Vogelparks ist das Brutgeschehen bei den

Roten Ibissen besonders gut zu beobachten.


Der Vogel- und Naturschutztierpark Herborn ist täglich von 9.30 bis 19.00 Uhr geöffnet (letzter Einlass um 18.00 Uhr). Der Eintrittspreis beträgt € 5,00 für Vollzahler, € 4.00 für Ermäßigte, € 2,00 für Kinder von drei bis 15 Jahren und € 12,00 für Familien. Hunde dürfen angeleint mit in den Park. Nähere Informationen gibt es auch auf der Homepage des Vogelparks (www.vogelpark-herborn.de).