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Bald fahren auch die Autos

Bald fahren auch die Autos

Herborn, 30.10.2008: Als Ende der Siebziger Jahre erste Überlegungen über eine Umgehungsstraße für die Herborner Stadtteile Herborn-Seelbach und Burg angestellt wurden, hätte niemand gedacht, dass es noch über 30 Jahre dauern würde, bis die ersten Fahrzeuge über die neue Straße rollen würden. 1981 wurden erste konkrete Pläne vom damaligen Straßenbauamt in Dillenburg bei der Stadt Herborn vorgestellt, diese Pläne brachten nach einigen Überarbeitungen 3 mögliche Varianten zur Auswahl.


Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile hat man sich schließlich für die Variante 2 (Ortsnahe Trasse) entschieden, die jedoch, als die Bahnlinie stillgelegt wurde, noch einmal überarbeitet wurde. Es dauerte dann jedoch noch bis zum September 1989 bis der Antrag auf Einleitung der Planfeststellung (Genehmigung) beim Regierungspräsidenten in Gießen gestellt werden konnte. Unzählige Gesprächstermine wurden durchgeführt, zahlreiche Gutachten wurden erstellt, politische Beschlüsse mussten herbeigeführt werden und die Träger öffentlicher Belange mussten zustimmen, ehe am 14.10.2005 die Genehmigung für die Umgehungsstraße durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung erteilt wurde.


Nachdem die Genehmigung vorlag, machte sich das Amt für Straßen- und Verkehrswesen daran, die Arbeiten auszuschreiben. Die gesamte Baumaßnahme wurde in 2 Bauabschnitte unterteilt. Der 1. Abschnitt begann an der Kreuzung B 277/B 255 in Burg und endete am Dernbacher Weg in Herborn-Seelbach. Der 2. Bauabschnitt erstreckt sich vom Dernbacher Weg bis zum Anschluss an die bestehende B 255 am Ortsende von Herborn-Seelbach. Am 24.05.2006 war es dann endlich soweit, der erste Spatenstich konnte erfolgen. Die Fa. Bickhardt Bau aus Kirchheim hatte den Zuschlag für die Arbeiten des 1. Bauabschnittes erhalten. 2 Brücken mussten gebaut werden, eine um mit der geplanten Umgehungsstraße die Aar zu überqueren und eine andere um dem landwirtschaftlichen Verkehr ein gefahrloses Übersetzen in das Dernbachtal zu ermöglichen. Ein großer Erddamm musste aufgeschüttet werden um den großen Höhenunterschied an der Kreuzung in Burg zu überwinden. Große Durchlässe von bis zu 2m Durchmesser wurden in die Aufschüttungen eingelassen, um Tieren eine Möglichkeit der gefahrlosen Querung zu geben bzw. das Wasser von der einen auf die andere Seite zu bringen und so ein abfliesen in die Aar zu ermöglichen.


Alle Arbeiten gingen zügig voran und eine schnelle Fertigstellung schien sich abzuzeichnen. Schwierigkeiten bei den Ausschreibungen zum 2. Bauabschnitt führten dann jedoch wieder zu einer längeren Verzögerung, die bis zum 25.09.2008 dauern sollte. An diesem Tage begann die Fa. Jakob und Weigel aus Herborn, sie hatte den Zuschlag für den 2. Bauabschnitt erhalten, mit den Arbeiten für den letzten Teilabschnitt. In diesem 2. Abschnitt werden unter anderem auch 2 Lärmschutzmaßnahmen umgesetzt, die die Bevölkerung vor einem zu hohen Lärmaufkommen schützen sollen. Zum einen wird zwischen der Brücke Dernbacher Weg und der Fa. Cassetten-Müller ein ca. 500 m langer und 6 m hoher Damm aufgeschüttet und zwischen neuem ReWe-Markt und Anschluss an die bestehende B 255 eine 325 m lange und 2 m hohe Lärmschutzwand errichtet. Das abgebildete Foto zeigt die Bauarbeiten im Anschlussbereich an die alte B 255 am Ortseingang von Herborn-Seelbach. In der Mitte ist die spätere Umgehungsstraße von Burg her kommend schon deutlich zu erkennen, der aufgeschüttete Teil im linken Teil des Bildes zeigt die Zufahrt zur Fa. Transland und Mühle, auf der rechten Seite, die vorhandene Bundesstraße die jetzt noch durch Herborn-Seelbach führt, sowie die zukünftige östliche Zufahrt zur Ortschaft. Der gesamte Knoten wird später über eine Ampelanlage geregelt.


Die Ortsdurchfahrt wird nach Fertigstellung der Umgehungsstraße mit kleineren Baumaßnahmen und Markierungen verkehrsberuhigt. Insgesamt werden bei der Baumaßnahme 120.000 m3 Dammschüttmaterial für die Straße und 45.000 m3 für den Lärmschutzdamm benötigt. 20.000 m3 Frostschutzmaterial werden von einer 40.000 m2 großen und 26 cm starken Asphaltschicht abgedeckt. Die gesamte Länge der Umgehungsstraße beträgt 3,5 km. Nach letztem Stand soll Ende des Jahres der Verkehr aus Burg und Bicken kommend bereits über das neue Asphaltband fließen, so dass lediglich noch die beiden Anschlüsse Herborn-Seelbach West (Bereich Zufahrt Industriegebiet/Steinbruch Fa. Jakob und Weigel) und Herborn-Seelbach Ost (Orteingang Herborn-Seelbach) fertiggestellt werden müssen.