Bauauschuss auf Besichtigungstour

Herborn, 14.10.2010: Die Mitglieder des Ausschusses für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung besichtigten in der Sitzung am 29.09.2010 drei große Baustellen der Stadt Herborn.

Getroffen wurde sich im Bürgerhaus Merkenbach, wo die Mitglieder erfuhren, dass im ersten Bauabschnitt hauptsächlich energetische und brandschutztechnische Sanierungsmaßnahmen umgesetzt werden. Dadurch werden die meisten Arbeiten an der Fassade ausgeführt. So sind die neuen Fenster eingebaut, die Außendämmung und der Außenputz fast vollständig aufgebracht, Anstrich und Flachdachsanierung sollen noch folgen. Die Flachdachsanierung wurde nötig, da bei den Arbeiten festgestellt wurde, dass die bestehende Abdichtung das Ende ihrer Lebenszeit erreicht hat. Im Innenbereich wurden die Maßnahmen umgesetzt, die nach dem Brandschutzkonzept als die Wichtigsten eingestuft worden sind. Dies sind vor allem der Einbau von neuen Türen, welche die geforderten Fluchtwegebreiten sicherstellen. Im großen Saal wurde direkt unter der Decke das Fensterband erneuert und mit Motor ausgestattet, damit es eine Entrauchungsfunktion übernehmen kann. Außerdem wurde ein Putzmittelraum und ein behindertengerechtes WC eingebaut, der Vereinsraum vergrößert und zu einem Metakonferenzraum umgebaut. Im 2. Bauabschnitt müssen die Holzvertäfelungen im Gebäude entfernt werden und es sollen die Bodenbeläge und die sanitären Anlagen ausgetauscht werden. Soweit die Sanierung der Gaststätte beschlossen wird, kann dies im 3. Bauabschnitt erfolgen. Besonders erfreut zeigten sich die Mitglieder darüber, dass die im 1. Bauabschnitt ausgeführten Arbeiten voraussichtlich eine Energieeinsparung von 50 % bewirken werden. Außerdem wird der Kostenrahmen und auch der Bauzeitenplan aller Wahrscheinlichkeit nach eingehalten werden können.

Als nächste Baustelle wurde die Mehrzeckhalle in Hörbach besichtigt. Hier erfuhren die Mitglieder, dass die geneigten Dächer bereits gebaut und teilweise schon gedeckt sind. Die zum Teil schon aufgebrachte Außendämmung hat eine Stärke von 20 cm und besteht aus Mineralwollplatten im oberen und im unteren Bereich aus Polystyrolplatten. Die Polystyrolplatten sind stabiler und schützen so besser vor Vandalismus. Die Fenster wurden bereits in dieser Woche getauscht und die Türen sollen bald folgen. Außerdem soll an der Südseite ein Sonnenschutz angebracht werden. An der Decke müssen alle tragenden Teile brandschutztechnisch ertüchtigt werden. Dies geschieht mit einer Ummantelung mit einem feuerfesten Material. Außerdem wird die Decke ballwurfsicher ausgebaut. In der Halle werden an allen Seiten Prallwände eingebaut um die Sicherheit zu gewährleisten. Die vorhandenen Schwingtore können erhalten werden. Außerdem wurde eine große Lüftungsanlage eingebaut. Dies wurde notwendig, da die Halle nicht nur als reine Sporthalle, sondern auch als Mehrzweckhalle genutzt wird. Der bestehende Boden soll nach Möglichkeit erhalten werden und wurde deshalb mit einem Vlies und Spanplatten geschützt. Im Flurbereich wird die Decke von oben und unten feuersicher ausgebaut. So kann ein Feuerüberschlag verhindert werden, da die vorhandenen Wände nicht bis ganz an die Decke reichen. Die Baumaßnahmen werden voraussichtlich bis Dezember abgeschlossen werden, so dass die Weihnachtsfeiern schon in der sanierten Halle stattfinden können.

Als letzte Baustelle wurde die Turnhalle in Schönbach besichtigt. Hier wurde im 1. Bauabschnitt mit der PCB-Sanierung begonnen. Tragenden Deckenbauteile wurden feuersicher ummantelt und ein Bogendach auf die Halle versetzt, welches mit Photovoltaikanlage ausgestattet werden soll. Die bestehende Dachentwässerung hat nach innen entwässert und wird nun nach außen verlegt. Dafür muss um das Gebäude aufgegraben und neue Leitungen verlegt werden. Bei Kanaluntersuchungen wurde festgestellt, dass sich die kompletten Abwasserleitungen abgesenkt haben und somit erneuert werden müssen. Außerdem sollen die Duschen verkleinert und so zwei zusätzliche Abstellräume geschaffen werden. Ferner soll die Lüftungsheizung durch Deckenstrahlplatten ersetzt werden. Der komplette Hallenboden muss erneuert, die Schwingtore ausgetauscht und Prallwände erstmalig ergänzt werden. Im 2. Bauabschnitt sollen dann der Umkleidebereich saniert und ein behindertengerechtes WC eingebaut werden. Die energetische Verbesserung über die vorgesehene Fenstererneuerung hinaus soll in Abhängigkeit der Kostenentwicklung der Maßnahme ausgeführt werden. Es ist geplant an die Fassade ein Wärmedämmverbundsystem aufzubringen und die Heizungsanlage zu erneuert. Als neuer Eigentümer der Turnhalle sollen die Versorgungsleitungen für Strom, Wasser, Gas und Telefon neu in das Gebäude verlegt werden.