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Bei „Familie Erdmann“ kündigt sich Nachwuchs an

Bei „Familie Erdmann“ kündigt sich Nachwuchs an

Herborn, 29.09.2011: Pünktlich zum Zootag, der am Sonntag, den 2. Oktober, von 11.00 bis 17.00 Uhr im Vogel- und Naturschutztierpark im Herborner Stadtteil Uckersdorf mit dem Themenschwerpunkt „Beutegreifer“ stattfindet (wir berichteten), kündigen sich bei den im Blickpunkt stehenden Erdmännchen spannende Neuigkeiten an: Es verdichten sich nämlich die Anzeichen, dass Erdmännchendame „Snoopy“ (3) aus dem Tiergarten Staßfurt/Sachsen-Anhalt Mutter geworden ist. Vater ist der gleichaltrige „Hugo“, der, wie auch der knapp zehnjährige „Stevie“, aus dem Kölner Zoo stammt. „Stevie“ wird jetzt seinem guten Ruf nicht nur als exzellenter Wächter, sondern auch als vorzügliche männliche Amme in vorbildlicher Weise gerecht. Geburtsdatum der kleinen „Erdmanns“ dürfte der 13. September gewesen sein.

Vogelparkleiter Wolfgang Rades erläutert: „Noch konnten wir zwar keines der Jungtiere erblicken. Deutliche Verhaltensänderungen – zumeist ist eines der Alttiere jetzt „unter Tage“ - zeigen uns ebenso wie der spürbar abgenommene Leibesumfang von „Snoopy“, dass das erfreuliche Ereignis bereits stattgefunden hat.“ - Üblicherweise sind bei den Erdmännchen die zwischen zwei und sieben Jungtiere während der ersten Lebenswochen in einer Art Bruthöhle versteckt. Dort werden sie abwechselnd von einem der älteren Tiere betreut und auch gewärmt. Erst ab einem Alter von etwa vier Wochen sind sie verstärkt außerhalb der Bruthöhle zu sehen. - Allerdings kann es nach Hinweisen von Bianka Ziem, Leiterin des Tiergartens Staßfurt, in dem „Snoopy“ aufwuchs, „ aber auch vorkommen, dass die Alttiere die jungen Erdmännchen bei sonnigem Wetter auch schon im Alter von nur 10 bis 14 Tagen vorübergehend nach draußen an die Sonne tragen.“ – Mit ein wenig Glück kann demnach bei den aktuellen spätsommerlichen Bedingungen in Herborns Tiergarten schon jetzt täglich mit dem Auftauchen der kleinen Erdmännchen gerechnet werden.

Noch allerdings haben sich die kleinen „stokstertjies“ ( Afrikaans für Stockschwänze, wie die Tiere wegen ihrer aufrechten Sitzhaltung, bei der sie von ihrem stockähnlichen Schwanz gestützt werden, in Südafrika auch heißen) nicht blicken lassen, so dass die Mitarbeiter des Herborner Naturerlebniszentrums noch nicht wissen, um wie viele Jungtiere es sich handelt.

Wie Diplom-Biologe Wolfgang Rades betont, werden die Tierpfleger absichtlich nicht aktiv nachsehen, um das Leben der Kleinen nicht zu gefährden.

Rades: „Denn leider ist es verschiedentlich schon vorgekommen, dass gestresste Erdmännchen ihre Jungtiere in Panik getötet haben.“ Diesem Risiko sollen die ersten in Herborn geborenen Erdmännchen natürlich nicht ausgesetzt werden, so dass der Herbst sicherlich noch spannende Einblicke in das Familienleben der Erdmännchen ermöglichen wird.

Der besonders beliebte Molukkenkakadu „Coco“ hat jedenfalls als bislang unumstrittener Publikumsliebling in Herborn-Uckersdorf ernsthafte Konkurrenz bekommen. Eine Konkurrenz allerdings, die auch „Coco“ spürbar gut tut. Denn mehr Besucher bedeuten gleichzeitig auch mehr Streicheleinheiten für den vollkommen menschenbezogenen Kakadu!

Der Zootag bietet natürlich noch weitere Höhepunkte: Selbst wenn die kleinen Erdmännchen am Sonntag noch nicht zu sehen sein sollten, ermöglicht die Vorführung der sehenswerten NDR-Dokumentation „Erdmännchen- ein unschlagbares Team“ eindrucksvolle Einblicke in das Familienleben der possierlichen südafrikanischen Schleichkatzen. Weiterhin soll die neue „Biodiversitätskiste Wildkatze“ des BUND mit einigen Naturerfahrungsspielen und damit mit der europäischen Wildkatze ein heimischer Beutegreifer näher vorgestellt werden.

Und da sich bei den fast putengroßen Rotbrustkrontauben nach einer längeren Pause gleichfalls wieder Nachwuchs ankündigt, haben die Mitarbeiter des Parks jetzt eine Kamera installiert, die über einen Monitor am Innengehege der Lisztaffen Einblicke in das Brutgeschehen der seltenen Vögel aus Neuguinea ermöglicht.

Vogelparkleiter Wolfgang Rades informiert die Besucher bei Sonderführungen um 11.30, 13.30, 15.00 und 16.30 Uhr über die Biologie von Pythonschlangen und Erdmännchen ebenso wie über die Lebensweise der europäischen Arten Bär, Luchs, Wildkatze, Wolf und Uhu.

Der Vogel- und Naturschutztierpark Herborn ist täglich von 9.30 bis 19.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene € 5,00, für Kinder € 2,00 und für Familien € 12,00.


Weitere Informationen gibt es telefonisch unter 02772/42522 oder auf der Homepage des Vogelparks www.vogelpark-herborn.de.