Noch ist einem so gar nicht weihnachtlich zumute Regen statt Schnee und vergleichsweise milde Temperaturen haben die Woche vor dem ersten Advent begleitet. Wer allerdings in der Herborner Fußgängerzone unterwegs war, hat es bereits gemerkt: Das Adventsdorf ist wieder da! Mit vielen Stehtischen, Ständen voller Schokofrüchten, Mandeln und Crepes in vielen Zubereitungsvarianten ebenso wie mit Glühwein und Punsch wartet hier typisch adventliche Atmosphäre auf die Besucher. Abends lodert das schon im Vorjahr so beliebte Schwedenfeuer. Beste Voraussetzungen für das von Werbering und Stadtmarketing ausgegebene Motto Besinnliche Herborner Weihnacht. Seit Montag bereits haben die ersten Stände inmitten der nun wieder romantisch erleuchteten Fachwerkhäuser zum Probebetrieb geöffnet. Heute (Donnerstag, 26. November) geht es nun so richtig los. Um 17 Uhr werden Bürgermeister Hans Benner, Vertreter des Werberings und des Stadtmarketings das Adventsdorf offiziell eröffnen. Je nach Wetter und Nachfrage sollen die Stände im Schatten des großen Weihnachtsbaums vor dem Rathaus dann bis kurz vor Heiligabend täglich von 11 Uhr bis mindestens 19 Uhr geöffnet sein und wie im Vorjahr zum Verweilen einladen. Das hat sich zu einem richtigen Treffpunkt entwickelt, für den sich die Leute verabredet haben, freut sich Werbering-Vorsitzender Claus Krimmel. Wir wollen hier bewusst keine Party haben und eine ruhige Stimmung schaffen, die zu unserer herrlichen Innenstadt passt, erklärt er angesichts des kleinen, aber feinen Weihnachtsmarkts. Für die Kinder dreht sich hier wieder das nostalgische Kinderkarussell, die vorbildgetreue Nachbildung eines historischen Dampfkarussells. Bekannte Alleinunterhalter werden an den Adventssamstagen für weihnachtliche Klänge im Adventsdorf auf dem Marktplatz sorgen: Den Anfang macht an diesem Samstag zwischen 14 Uhr und 17 Uhr Dieter Ludwig. An den kommenden Samstagen werden Uli Jahn und Gerfried Jung zu hören sein, am vierten Advents-Samstag ist dann das Herbornseelbacher Turner-Orchester in der Innenstadt zu Gast: Mit einer verkleinerten Formation werden die Blasmusiker an mehreren Plätzen weihnachtliche Melodien erklingen lassen, bevor die große Verlosung auf dem Marktplatz beginnt. Natürlich ist für den Freitagnachmittag davor auch das beliebte Offene Singen wieder eingeplant.
Noch aber ist es nicht soweit. Gerade erst haben Werbering und Stadtmarketing mit Unterstützung der Stadtwerke und des Bauhofs die Fußgängerzone und einige angrenzende Straßen adventlch geschmückt: Mehr als 20 000 Lichter an den Fassaden der Fachwerkhäuser stimmen auf das Fest ein. Dunkel bleibt es allerdings in diesem Jahr am Obertorkreisel, wie der Werberings-Chef bedauert: Nachdem dort vergangenes Jahr zum dritten Mal in Folge die komplette Beleuchtungsanlage zerstört wurde, kapitulieren die Geschäftsleute nun notgedrungen vor dem Vandalismus: Das Geld ist in ihren Augen anderswo sinnvoller zu verwenden als für absehbar wieder nach einigen Tagen zerstörte Lichterketten. So konnte beispielsweise rund ein Zehntel der Glühlampen an den Fassaden ausgewechselt und gegen die nicht nur weniger Energie verbrauchenden, sondern auch im wärmeren Licht strahlenden Sieben-Watt-Birnen ausgetauscht werden. Außerdem sponsert der Werbering wieder die kostenlosen Kutschfahrten an den ersten drei Adventssamstagen. Wenn die Herborner Geschäfte bis in die Abendstunden geöffnet haben, können alle Kinder und ihre Begleiter wieder mit zwei Pferdestärken eine Runde durch die Gassen der Innenstadt drehen. An den langen Adventssamstagen verteilen außerdem wieder die Engel des Werberings ihre kleinen Aufmerksamkeiten für die Besucher der Fußgängerzone. An diesem Samstag werden außerdem der Verein Aguablanca Hilfe für kolumbianische Kinder mit Gebäck und Selbstgebasteltem auf Besucher warten, ebenso wie die Rehbergschule, die mit Laubsäge- und Bastelarbeiten das adventliche Treiben in der Fußgängerzone bereichert.
Text und Bild: Klaus Kordesch