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Blutiges Massaker in Breitscheid: Zwischen Medenbach und Breitscheid wurden alleine Sonntagfrüh 63 totgefahrene Erdkröten gezählt

Blutiges Massaker in Breitscheid: Zwischen Medenbach und Breitscheid wurden alleine Sonntagfrüh 63 totgefahrene Erdkröten gezählt

Herborn, 19.03.2009: Bei nächtlichen Temperaturen von mehr als 5 Grad und feuchter Witterung wandern im zeitigen Frühjahr die paarungsbereiten Lurche zu den Laichgewässern und sind durch den Autoverkehr besonders gefährdet. Darauf machte das Team des Vogelpark Herborn zu Monatsbeginn in einer Presseinformation aufmerksam und bat die Autofahrer der Region insbesondere an den Straßen, die in Gewässernähe durch den Wald führen, um verstärkte Rücksichtnahme.


Beim Erblicken der ersten nur etwa faustgroßen Kröten oder Frösche sollten die Autofahrer nach Einbruch der Dunkelheit die Geschwindigkeit in den gefährdeten Abschnitten möglichst auf unter 30 Stundenkilometer drosseln, um vorsichtig um die gefährdeten Tiere herumfahren zu können.


Trotz dieser Hinweise musste Vogelparkleiter Wolfgang Rades Sonntag früh feststellen, dass in der Nacht zum Sonntag alleine auf der Straße zwischen Medenbach und Breitscheid mindestens 63 Erdkröten auf der Wanderung aus dem Wald zum offensichtlich im Medenbacher Steinbruch gelegenen Laichgewässer totgefahren worden sind. Die blutigen Überreste der im Netzwerk der Natur so wichtigen Frösche und Kröten sind kein erfreulicher Anblick. Das Team des Vogelpark und der kooperierende Naturschutzbund

NABU bitten die Autofahrer folglich bei entsprechender Witterung in diesem Bereich um eine besonders umsichtige und rücksichtsvolle Fahrweise, um derartige Massaker unter den unter Naturschutz stehenden Amphibien oder Lurche zu vermeiden.


Das Herborner Naturerlebniszentrum engagiert sich seit dem Beginn der weltweiten Naturschutzaktion „Amphibienarche“ des Weltzooverbandes WAZA im Vorjahr in Kooperation mit dem Institut für Biologiedidaktik der Universität Gießen und den „Vogelparkentdeckern“, der Jugendgruppe des Vogelparkvereins, stark beim Schutz der heimischen Lurche.


Besonders dankbar dafür sein dürften unter anderem auch die zum Teil im Freiflug gepflegten Störche des Vogelparks, wenn auch bei diesen die Liebe zu den Lurchen sprichwörtlich „durch den Magen“ geht. „Der Zusammenhang zwischen dem Schutz unserer Lurche und der Störche verdeutlicht recht anschaulich, wie sehr in der Natur eine Art von anderen abhängt und wie wichtig es ist, unsere Mitmenschen vermehrt zu vernetztem Denken zu motivieren.“, betont der Herborner Diplom-Biologe.


Bereits in Paarungsstimmung sind übrigens nicht nur die Amphibien:

Die Paare in der Storchenkolonie des Vogelparks haben sich bereits gefunden, klappern eifrig um die Wette und sind schon intensiv mit dem Nestbau beschäftigt.


Weitere Informationen gibt es unter Tel. 02772/42522 oder unter www.vogelpark-herborn.de.