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Bündnis in der "Woche der Arbeit" aktiv für gute Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Region

Bündnis in der "Woche der Arbeit" aktiv für gute Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Region

Gute Arbeit verdient eine faire Bezahlung und sichere Arbeitsplätze. Im Kampf dafür versammeln sich weltweit am ersten Mai Millionen Menschen. Der 1. Mai, als „Tag der Arbeit“ oder „Tag der Arbeiterbewegung“, ist in vielen Ländern rund um den Globus ein gesetzlicher Feiertag. Seit Ende des 19. Jahrhunderts demonstrieren Arbeitnehmer an diesem Tag für Ihre Arbeitsrechte. Den Achtstundentag, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, den Mindestlohn und den Urlaubsanspruch haben Arbeiternehmer erst durch Demonstrationen und Streiks erkämpft.

Veranstaltungsreihe zur „Woche der Arbeit“ nimmt Armut in den Fokus

Wie feiern Sie den „Tag der Arbeit“? Setzen sie ein Zeichen für gute Lebens- und Arbeitsbedingungen und beteiligen Sie sich an der traditionellen Maikundgebung. In der Woche vor dem Maifeiertag laden wechselnde Veranstaltungen zur „Woche der Arbeit“ ein. Vom 21. April bis 2. Mai wird in diesem Jahr das Thema „Armut in Deutschland“ in den Blick genommen. Seit 16 Jahren veranstaltet die IG Metall Herborn gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, Kirchen, Gewerkschaften und der Stadt Herborn Vorträge, Kabarettvorführungen, eine Ausstellung sowie ein Frühstück. „Jedes Jahr aufs Neue bieten wir gemeinsam ein buntes Programm, das gute Bedingungen für Leben und Arbeit in der Region beleuchtet. Ich freue mich, dass der Bürgermeister der Stadt Herborn wie auch der Landrat die Kundgebung zum Tag der Arbeit seit vielen Jahren unterstützen“, so Harald Serth, Gewerkschaftssekretär der Herborner IG Metall, der die Veranstaltungen zur „Woche der Arbeit“ koordiniert.

Die Stadt Herborn, betont Bürgermeister Hans Benner, wolle auch dieses Jahr wieder zum Gelingen der „Woche der Arbeit“ beitragen. „Gerne unterstützen wir bei der Infrastruktur für die Kundgebung am 1. Mai, bieten im Rathaus-Foyer Raum für die Ausstellung von Kunstwerken von Schülerinnen und Schüler oder begleiten die Werbung mit Berichten im Stadtanzeiger“, führt der Rathaus-Chef aus.

Den Anfang macht am Samstag, 21. April, das Herborner Frühstück in den Räumen der Arbeiterwohlfahrt Herborn. Ein Impulsvortrag beleuchtet die Ursachen und Folgen von Kinderarmut in Deutschland. Ute Müller von der Dillenburger Tafel und Claudia Weigelt vom Caritasverbands für die Diözese Limburg e.V. wollen beim gemeinsamen Frühstück für Gründe der Armut sensibilisieren und dazu beitragen Klischees zu überwinden.

Am Dienstag 24. April wird um 12 Uhr eine Ausstellung mit Arbeiten von Schülerinnen und Schülern der neunten Jahrgangsstufe des Johanneum Gymnasium eröffnet. Im Rathaus-Foyer sind dann Bilder aus drei Kunstkursen zu den Themen Traum- und Albtraumberufe, Kinderarbeit und unfaire Arbeitsbedingungen sowie Konsumwelten ausgestellt. Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten des Rathauses vom 24. April bis 4. Mai besucht werden.

Eine humoristische Bestandsaufnahme auf das Leitmotiv „Menschen gehen vor“ wagt am Mittwoch, 25. April, das Kabarett der Leipziger Pfeffermühle. Um 19:30 Uhr widmen sich die Kabarettisten in der Kulturscheune Herborn ihrem Stück „Agenda 007“. Sie offenbaren auf witzige Art wie die Technik von Smartphones und Videoüberwachung heute zum Alltag gehören und ebenso große Eingriffe in das Private bedeuten wie seinerzeit die Überwachungsmethoden der Stasi in der DDR.

Der ökumenische Gottesdienst am 29. April in der Stadtkirche Herborn will „Armen eine Stimme geben“. Die Liturgie und Predigt gestalten Maria Becker, Bezirksreferentin der Katholischen Kirche, und Pfarrer Andree Best mit Dekan Roland Jaeckle und Dr. Uwe Seibert vom Dekanat an der Dill. Hans Peter Wieth, der erste Bevollmächtigte der IG Metall Herborn, hält einen weltlichen Einwurf bereit.

„Wir sind stolz auf das fruchtbare Zusammenwirken vieler Engagierten von evangelischer und katholischer Kirche, Lehrkräften und Schülern von Johanneum Gymnasium, der Arbeiterwohlfahrt Herborn, dem Diakonischen Werk, dem Dekanat an der Dill, den Gewerkschaften DGB, GEW und Verdi“, führt Harald Serth aus. Jede der beteiligten Institutionen beleuchtet in der „Woche der Arbeit“ unterschiedliche Dimensionen von Armut in Deutschland. Bürgermeister Hans Benner begrüßt und unterstützt die enge Kooperation zur „Woche der Arbeit“ und verweist darauf, „ dass die Veranstaltungen aktuelle Themen bündeln, Raum zum Austausch bieten und dazu einladen die Zukunft in unserer Stadt oder dem Landkreis gemeinsam zu gestalten“.

Die Kundgebung zum 1. Mai auf dem Herborner Marktplatz knüpft an das Leitthema „Solidarität, Vielfalt, Gerechtigkeit“ an. Ab 10:30 Uhr sind alle, die sich für gute Arbeitsbedingungen und gerechte Bezahlung einsetzen wollen, zum Demonstrationszug eingeladen. Er führt vom Herkules-Parkplatz am Hüttenweg zum Marktplatz. Um 11 Uhr ergreifen der erste IG Metall-Bevollmächtigte Hans-Peter Wieth und Gastredner Prof. Dr. Franz Segbers von der Universität Marburg das Wort. Franz Segbers weiß als Professor für Sozialethik um die Gründe von prekären Arbeitsbedingungen und strukturellen Ursachen von Armut in Deutschland. Ein buntes Rahmenprogramm mit Musik der Coverband „EVE“, Verpflegungsstationen, Hüpfburg und Kinderschminken sowie Infoständen versprechen ein Fest zum „Tag der Arbeit“ auf dem Marktplatz in Herborn.

Einen interessanten Impulsvortrag zur „Woche der Arbeit“ bieten außerdem am 2. Mai, um 16 Uhr im Haus der Kirche und Diakonie Herborn, Stadtarchivar a. D. Rüdiger Störkel und Gewerkschaftshistoriker Holger Gorr. Sie erinnern an die Zerschlagung der Gewerkschaften am 2. Mai 1933.
Soziale Gerechtigkeit, wie auch gute Lebens- und Arbeitsbedingungen in Deutschland sind auch heute kein Selbstverständnis. Ungleichheiten zu erkennen und für einen Wandel einzustehen, darum geht es den Bündnispartnern zur Woche der Arbeit. (dg)