Nach dem Hessentag ist vor dem Hessentag: Derzeit treffen nahezu täglich Sattelzüge mit bis zu fünf Meter hohen Grünpflanzen, Brücken und Holzhäusern in Herborn ein. Die etwas ungewöhnliche Ladung gehört zur Sonderschau "Der Natur auf der Spur", einem der Besuchermagneten vor allem für Familien und Schulklassen auf jedem Hessentag. Die Ausstellung und die zahlreichen Angebote zum Mitmachen laden ein, die Vielfalt der hessischen Natur kennenzulernen.
Innerhalb der nächsten zwei Wochen werden insgesamt 12 bis 15 große Sattelzüge mit der abgebauten Ausstellung von Hofgeismar kommend den Ortsrand des Herborner Stadtteils Hörbach ansteuern, wo die Utensilien auf dem Gelände und in den Gewächshäusern einer ehemaligen Gärtnerei abgeladen und bis zum Landesfest im Mai kommenden Jahres eingelagert werden. Wer die Sonderschau "Der Natur auf der Spur" auf einem der bisherigen Hessentage schon einmal besucht hat, kann sich vorstellen, was da alles auf die Reise geht: In dem rund 1.000 Quadratmeter großen Zelt wird nämlich ein Landschaftsdiorama erstellt, das die regionale Landschaft mit ihren Besonderheiten im Kleinen wiedergeben soll. Dazu kommen ein großen Ausstellungs- und Präsentationsbereich mit Aktionsflächen sowie ein Bauernmarkt für den Verkauf regional produzierter Lebensmittel.
Verantwortlich für "Natur auf der Spur" ist neben der Stadt Herborn und dem Umweltministerium auch der Landesbetrieb Hessen-Forst, so dass Revierförster Thomas Rittner und die städtischen Forstmitarbeiter mit dem Einlagern des Ausstellungs-Equipments betraut sind. "Die Stände sind fast schon kleine Häuser", zeigt Rittner: "Wir haben schon Gitterboxen voller Dachziegel dafür abgeladen", sagt er. Zusätzlich zu den Lastwagen aus Hofgeismar kommen auch noch welche aus der vorjährigen Hessentags-Stadt Bensheim: "Die bringen das Material, das in Hofgeismar nicht gebraucht wurde", erläutert der Forstmann. Er ist heilfroh, dass die Stadt mit dem ehemaligen Gartenfachbetrieb ideale Möglichkeiten beispielsweise zum Beschatten und Bewässern der vielen Pflanzen gefunden hat.
Im kommenden Frühjahr wird alles wieder aufgeladen und zum Ausstellungsgelände in der Herborner Au transportiert werden. "Im Diorama-Zelt wird die Ausstellungslandschaft aus rund 1.000 Kubikmeter Naturboden mit dem Bagger modelliert, samt Wasserlauf - dafür auch die Brücken", erläutert Rittner. 60 bis 80 Aussteller vom Naturschutzverband bis hin zum Direktvermarkter sind gewöhnlich auf den etwa drei Hektar Fläche von "Natur auf der Spur" zu finden - das dürfte auch für den 56. Hessentag vom 20. bis zum 29. Mai 2016 gelten. Und danach wird die Ausstellung mit all ihren Pflanzen weiter nach Rüsselsheim ziehen, der Hessentagsstadt 2017.