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Das Feuchtbiotop „Amdorfbach“ wächst und gedeiht: Schüler und Engagierte übernehmen Pflege

Das Feuchtbiotop „Amdorfbach“ wächst und gedeiht: Schüler und Engagierte übernehmen Pflege

Im Feuchtbiotop in der Amdorfbach-Aue, zwischen dem ehemaligen Uckersdorfer Bahndamm und der Landstraße 3042, fühlen sich nicht nur Reptilien und Amphibien wohl. Seit dem Ehrenamtliche des Tierparks Herborn und Schülerinnen und Schüler der Dillenburger Wilhelm-von-Oranien-Schule (WvO-Schule) im Jahr 2015 die Pflege für Teile des Biotops am Amdorfbach, nahe des Uckersdorfer Gewerbegebiets, übernommen haben, tummeln sich hier immer mehr Reptilien, Vögel und Kriechtiere.

Damit noch mehr Tierarten im Gewässer und dem angrenzenden Auengebiet ihren Lebensraum finden, wurde das Landschaftsschutzgebiet erweitert und die Betreuung der Amdorfbachaue durch einen Pflegevertrag gesichert. Das Feuchtbiotop und Tümpelfeld in der Bachauenfläche hat eine Ausdehnung von circa 1,4 Hektar.

Das Feuchtbiotop entstand durch das Flurbereinigungsverfahren des Amtes für Bodenmanagement Marburg im Herborner Stadtteil Uckersdorf. Mit der Flurbereinigung werden kleine zersplitterte Landschaftsflächen zusammengelegt um größere besser nutzbare Flächen zu erhalten. Im Zuge dessen wurden 2015 zunächst insgesamt fünf Hektar Bachauenfläche für eine natürliche Auenentwicklung ausgewiesen. Heute finden Kriechtiere wie auch Vögel im Feuchtbiotop „Amdorfbach“ eine kleine Wasserwelt mit unzähligen Tümpeln, ein reiches Nahrungsangebot und Rückzugsmöglichkeiten. Mit dazu beigetragen hat, dass Ufergehölze verjüngt wurden und eine alte angrenzende Streuobstwiese mit neu gepflanzten regionalen Obstsorten aufgefrischt wurde.

Anlässlich der Erweiterung des Feuchtbiotops und der Übernahme der Pflege-Patenschaft durch Schüler der WvO-Schule betonte Bürgermeister Hans Benner, dass dieses Naturidyll nur durch die Kooperation zwischen dem Amt für Bodenmanagement Marburg, der Naturlandstiftung des Lahn-Dill-Kreises, dem Förderverein des Tierpark Herborn und wechselnden Schülergruppen entstehen konnte. Er dankte den anwesenden Schülern und vielen weiteren Engagierten für Ihren Einsatz in den vergangenen Jahren. „Ihrem Arbeitseinsatz ist es zu verdanken, dass in den Wiesen östlich des alten Bahnhofs Uckersdorf ein Biotop zum Erhalt der heimischen biologischen Vielfalt entstanden ist. Spaziergänger erleben hier die artenreiche Natur, eine große Schautafel informiert über das Feuchtbiotop und seine Funktion zum Schutz und Erhalt der heimischen Flora und Fauna“.

Was als Unterrichtsidee entstanden sei, habe sich heute zu einem wichtigen Rückzugsort für bedrohte Tierarten entwickelt und trage zu bei unsere Natur ins Blickfeld zu rücken. In der Amdorfbachaue fand der heute pensionierten Gymnasiallehrers Rudolf Kaschte ein geeignetes „Freiluft-Klassenzimmer“, um den Biologie- und Geologieunterricht in die Natur zu verlegen. Wer noch nicht hier gewesen sei, sollte das Feuchtbiotop unbedingt auf die Liste der nächsten Ziele für einen Wochenendspaziergang nehmen.