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Das Vogelparkteam bittet Autofahrer um verstärkte Rücksichtnahme auf liebeshungrige Lurche

Das Vogelparkteam bittet Autofahrer um verstärkte Rücksichtnahme auf liebeshungrige Lurche

Herborn, 31.03.2011: Seit dem 13. März ist der Vogelpark in Herborn-Uckersdorf wieder geöffnet. Und das nicht alleine zur Freude der zahmen Papageien um die Publikumslieblinge Molukkenkakadu „Coco“, Aramädchen „Rickie“ und Graupapagei „Jacko“, denen es in ihrem Winterquartier aufgrund ihrer besonders starken Menschenbezogenheit bisweilen doch ein wenig langweilig wurde. Auch zahlreiche Naturfreunde aus Mittelhessen, dem Siegerland oder dem Westerwald, sowie mit steigender Tendenz auch aus dem Taunus und Nordhessen, genießen die frühlingshafte Atmosphäre in Herborns beliebtem Vogelpark. Bis zum 27. März passierten bereits etwa 3.000 Besucher die Tore des Parks, davon alleine knapp 700 beim ersten diesjährigen Aktionstag, der in Kooperation mit der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) als Schwalbenaktionstag ausgerichtet wurde.

Und getreu dem Motto, dass „eine Schwalbe noch keinen Sommer macht“, setzt sich das Naturschutzengagement des Vogelparkteams natürlich auch weiterhin fort:

Aus aktuellem Anlass macht Vogelparkleiter Wolfgang Rades jetzt darauf aufmerksam, dass nach dem langen und harten Winter neben menschlichen auch zahlreiche tierische Besucher die naturnahen Anlagen des Herborner Naturerlebniszentrums aufsuchen.

Denn mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen und den endlich wieder steigenden Temperaturen erwachen nicht nur bei vielen Menschen Frühlingsgefühle: Auch die meisten Lurche beenden in diesen Tagen ihre Winterruhe und begeben sich, bevorzugt bei nächtlichen Temperaturen von über fünf Grad und feuchter Witterung, auf die saisonale Wanderung zu ihren Laichgewässern, von denen einige eben auch inmitten des Vogelparks liegen. Wie Rades mitteilt, befahren deswegen derzeit auch zu Ladezwecken keine Autos mehr nach Einbruch der Dunkelheit die Zuwegung zum Vogelparkeingang.

Doch nicht nur die sich im Vogelpark Herborn fortpflanzenden Lurche sind gefährdet: Landesweit lassen alljährlich aufgrund der Zerschneidung der Lebensräume durch menschliche Verkehrswege abertausende der geschützten Grasfrösche, Erdkröten und Molche ihr Leben beim Versuch, ihre Laichgewässer zu erreichen und sterben unter Autoreifen.

„Aufgrund ihrer behäbigen Fortbewegungsweise kommen beim Versuch, die Straßen zu überqueren, schon bei einer Verkehrsdichte von weniger als zehn Autos pro Stunde neun von zehn Lurchen ums Leben!“ betont der Herborner Diplom-Biologe, der seine Abschlussarbeit an der Universität Bonn über die Ökologie der heimischen Kriechtiere und Lurche geschrieben hatte.

Rades: „Natürlich können in diesen Frühlingswochen, bei allem vorbildlichen Engagement, nicht überall Mitglieder von Naturschutzgruppen wie die des NABU, des BUND oder der HGON die Strecken durch Aufstellen von Krötenschutzzäunen und Fangeimern sichern. Um so wichtiger ist die Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme der Autofahrer, um die wir im Interesse des Naturschutzes herzlich bitten!“

Denn trotz ihrer geringen Größe sind selbst die meisten der aus der Entfernung recht unscheinbaren Amphibien von aufmerksamen Autofahrern zu erkennen. Wenn diese bei Sichtung der ersten Lurche ihre Geschwindigkeit auf unter 30 Stundenkilometer drosseln, so können sie vorsichtig um die gefährdeten Tiere herumfahren.

Schon recht gut können die Besucher in den Teichen des beliebten Herborner Naturerlebniszentrums die ersten Grasfrösche und Erdkröten beim Laichgeschäft beobachten – ein Grund mehr, dem Vogelpark in Herborn-Uckersdorf auch schon einmal im zeitigen Frühling einen Besuch abzustatten.

Die Öffnungszeiten des Vogelparks sind täglich von 9.30 Uhr bis 19.00 Uhr, der Dunkelheit, der letzte Einlass ist um 18.00 Uhr.

Der Eintrittspreis beträgt wie in den Vorjahren € 5,00 für Erwachsene, € 2,00 für Kinder und € 12,00 für Familien.

Natürlich sind auch Tierfreunde in Begleitung ihres angeleinten Hundes willkommene Gäste im Herborner Vogelpark.