Herborn, 28.10.2010: Den Spuren der Oranier und des reformierten Bekenntnisses der Niederlande folgten 30 Mitglieder des Geschichtsvereins Herborn e.V. vom 15. bis 17. Oktober 2010.
Die erste Station war der gotische Dom zu Utrecht, dessen Grundstein in 1254 gelegt wurde und in 1580 an die Calvinisten überging, aber 1673 wieder in den Besitz der katholischen Kirche gelangte. Besichtigt werden konnte auch die Aula im Akademiegebäude, in dem der Vertrag der Utrechter Union Zusammenschluss der sieben nördlichen Provinzen unter Führung von Johann von Nassau-Oranien (Bruder von Wilhelm von Oranien) unterzeichnet wurde. In Delft besuchte der Verein die Neue Kirche mit der Gedenk- und Grabstätte von Wilhelm von Oranien, der seine Residenz 1572 in den Prinzenhof in Delft verlegt hatte und dort im Jahre 1584 ermordet wurde. Die Kirche dient seitdem als Begräbnisstätte des holländischen Königshauses. Es folgte die Besichtigung der Alten Kirche, die im 13. Jahrhundert errichtet und in der der Delfter Maler Jan Vermeer bestattet wurde. Danach erfolgte ein Besuch bei der Delfter Porzellanmanufaktur Royal Delft aus dem 17. Jahrhundert. Eine Führung durch die Universität Leiden, die 1575 von Wilhelm von Oranien gegründet wurde und eine der ältesten und renommiertesten Universitäten der Niederlande ist, stand am Sonntag auf dem Programm. Die Universität gilt als Schwesteruniversität der Herborner Hohen Schule, die 1584 durch Johann von Nassau-Oranien gegründet wurde. Nach einem Rundgang durch den Botanischen Garten der Universität, einem der ältesten in Europa, und der Besichtigung der Gedenktafel an die Pilgerväter, die 1620 von Leiden aus mit der Mayflower nach Nordamerika auswanderten, ging die Fahrt weiter nach Naarden mit dem Besuch des Comenius-Museums und Mausoleums. Comenius war 2 Jahre Student der Hohen Schule. Eine sehr interessante und informative Reise ging damit zu Ende.
Das Bild zeigt die Reiseteilnehmer vor dem Rathaus in Delft.
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