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Der Müll der Anderen

Der Müll der Anderen

Ein kleiner Schritt für dich, aber ein großer Beitrag für die Natur. „Den Müll von anderen Leuten“ sammeln, weil „irgendjemand ja damit anfangen muss“

Illegale Müllablagerung in Wald und Feld sind ein weit verbreitetes Phänomen. Auch in Herborn stößt man immer häufiger darauf. Was sich nicht alles dort finden lässt - Bauschutt, Gehhilfen, Altreifen, kaputte Fahrräder. Aber auch jede Zigarettenkippe, jedes Bonbonpapier, das unachtsam weggeworfen wird, wirkt sich negativ auf die Umwelt aus. Einige Mitmenschen verwenden so viel kriminelle Energie darauf ihre Abfälle in der Natur zu entsorgen, dass sie dabei vergessen, dass der Weg zum Wertstoffhof viel kürzer gewesen wäre. Oder sie schrecken vor den vermeintlich hohen Kosten für die Müllentsorgung zurück. Sie scheinen auch zu verdrängen, dass der illegale Müll sich negativ auf die Natur auswirkt und nur auf Kosten des Gemeinwesens der fachgerechten Entsorgung zugeführt werden kann.

Eine besorgte Herbornerin brachte es in einem Schreiben an Bürgermeisterin Katja Gronau auf den Punkt „Ich sage immer zu meinen Kindern, dass man so etwas (Müll auf die Straße oder in die Natur zu schmeißen, Anmerk. d. Redaktion) nicht macht, weil wir auch von unserem Besuch nicht möchten, dass er seinen Müll in unser Wohnzimmer kippt.“

Viele Bürgerinnen und Bürger nutzen den Mängelmelder schon (https://maengelmelder.herborn.de/) rege, um die Stadtverwaltung über illegale Abfälle zu informieren. Andere wiederum packen den Müll selbst an, mit Schutzhandschuhen und Müllpicker. Die Initiative Dillkind geht hier mit gutem Beispiel voran. Ehrenamtliche sammeln mehrmals im Jahr „den Müll von anderen Leuten“, weil „irgendjemand ja damit anfangen muss“. Allein 2020 haben die Freiwilligen nach eigenen Angaben über 800 Kilogramm Müll aus der Natur entfernt. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt die neue Natursportart „Plogging“, bei der Menschen – mit Handschuhen und Abfallbehältnis – joggen und dabei Müll aus der Natur einsammeln. Bürgermeisterin Katja Gronau hat beispielsweise beim Wandern oder Walken immer einen „Drecksack“ im Gepäck. So wird es auch die besorgte Herbornerin „einfach machen“. Mit der Mülltüte zum Spaziergang, vielleicht folgen dann Andere dem Beispiel.