Herborn, 5.9.2013: Der bundesweite Tag des Offenen Denkmals fällt mit dem Herborner Kartoffel-Sonntag zusammen. Auf dem Marktplatz findet ein Gottesdienst statt. Aus diesem Grund wird der Beginn der
Veranstaltung des Herborner Geschichtsvereins zum Denkmaltag im Marienbader Park von 11.15 auf 12.15 Uhr verlegt. Jedermann wird herzlich eingeladen, unter dem Motto das unbequeme Denkmal die
verwickelte Geschichte der Herborner Kriegsgedenkstätten am Ort der jüngsten Anlage kennen zu lernen.
Anhand zahlreicher Abbildungen kann man diese 141 jährige Geschichte gut verfolgen. Sie ist von Standortverlagerungen geprägt und beginnt damit, dass im Mai 1872 zum Andenken an den Frankfurter Frieden von 1871 feierlich eine Linde gepflanzt wurde. Die jüngste Entwicklung mündete 2009 in die Verlegung der Kriegsgedenkstätte ein, die vom Hintersand auf den heutigen Standort in den Marienbader Park gegenüber dem ehemaligen Friedrich-Zimmer-Krankenhaus umzog. Unter den Denkmälern für Kriegsopfer in der Herborner Kernstadt hat nur das bescheidenste, die Friedenslinde, den ursprünglichen Standort behalten. Sie musste allerdings neu gepflanzt werden, nachdem ein Blitzschlag 1953 den originalen Baum buchstäblich gefällt hatte. Dagegen wanderte ihr Gegenstück, das Kriegerdenkmal, das an die Gefallenen von Stadt und Amt Herborn im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 erinnert, vier Mal durch die Stadt.
Eine Besonderheit in Herborn ist der Ehrenfriedhof für Opfer, des Zweiten Weltkrieges, die hier im Lazarett verstarben, auf dem Herborner Gerichtsköppel.
Rüdiger Störkel