Natur- und Tierfreunde können den Vogelpark im Herborner Stadtteil Uckersdorf in diesem Jahr noch bis einschließlich Montag, den 30. November besuchen.
Aufgrund der milden Novemberwitterung gibt es somit in diesem Monat täglich noch bis 17.00 Uhr Gelegenheit den beliebten Herborner Tierpersönlichkeiten wie Molukkenkakadu Coco, Gelbbrustara Rickie, den aparten Rosa Flamingos mit dem ersten in Herborn geschlüpften Jungtier Pink, der großen Gruppe zum Teil frei fliegender Weißstörche, dem handzahmen Zwergmuntjakhirsch Benno und seiner Familie, den nur hasengroßen Parmakängurus oder den possierlichen Lisztäffchen in diesem Jahr noch einen Besuch abzustatten. Im neuen Amphibienvivarium tummeln sich als jüngster und erstmaliger Nachzuchterfolg des Vogelparks Dutzende junger Larven des in seiner Heimat leider schon ausgerotteten Axolotls oder Mexikanischen Querzahnmolchs. Ohnehin war das Jahr 2009 im Nachzuchtbereich ein recht erfolgreiches. So schritten unter anderem neben den Störchen, Ibissen, Hammerköpfen, Papageien, Lachenden Hänsen und Muntjaks erstmals auch die Flamingos und die seltenen Balistare zur Fortpflanzung. Das bewährte Zuchtpaar der kostbaren Rotbrustkrontaube zieht derzeit den schon zweiten Jungvogel dieses Jahres groß, und die Schneeeule Hedwig wurde gar sechsfache Mutter. Die am 1. Dezember beginnende Winterpause im Vogelpark bedeutet natürlich wie immer keinesfalls "Winterruhe"! Vielmehr wird auch in den nächsten Monaten, bis zur witterungsabhängig für Sonntag, den 7. März 2010 vorgesehenen Saisoneröffnung, weiterhin vom Vogelparkteam fleißig gearbeitet werden. Neben der täglichen Betreuung der zu einem großen Teil in die geheizten Innenvolieren umziehenden Vögel und anderen Tiere stehen Renovierungsarbeiten an den Gehegen und Volieren, und eine Entschlammung der Teiche ebenso an, wie die Pflege der gärtnerischen Anlagen. Weiterhin müssen Schilder gepflegt und überarbeitet und die "Saison" 2010 vorbereitet werden. Zudem zuletzt soll mit Unterstützung des Vogelparkvereins und der Sparkasse Dillenburg eine begehbare Voliere für seltene heimische Vögel, möglichst sogar Eisvögel, bis zum Frühjahr fertiggestellt werden. Das Vogelparkteam erhofft sich von dieser Voliere eine erhöhte Attraktivität besonders für begeisterte Naturfotografen. Unter dem Motto "Artenvielfalt ist Lebensqualität" engagiert sich das Vogelparkteam in Zusammenarbeit mit der Stadt Herborn, dem Institut für Biologiedidaktik der Universität Gießen, dem Johanneum-Gymnasium und verschiedenen Naturschutzorganisationen für den Natur- und Artenschutz sowie die Umweltbildung. Davon überzeugten sich in diesem Jahr bislang schon mehr als 43.000 Besucher. Somit ist das Jahr 2009 das nach 2007 (43.170 Gäste) in der Besucherbilanz zumindest zweiterfolgreichste Jahr in der 43-jährigen Geschichte des Herborner Naturerlebniszentrums. Diese Besucherzahl belegt die weiterhin steigende Attraktivität des Vogelparks ebenso, wie sie seine Notwendigkeit als außerschulischer Lernort und als "Notausgang zur Natur" in einer Zeit der PISA-Studie und der wachsenden Naturentfremdung unserer Bevölkerung aufzeigt. Etwa 80 % der jährlichen Betriebskosten erwirtschaftet das Vogelparkteam selbst. Für die Zukunftsfähigkeit des Herborner Vogelparks als Naturerlebniszentrum und außerschulischer Lernort ist folglich die Erweiterung der derzeit nur knapp ein Hektar großen Parkfläche auf etwa 2,5 Hektar dringend erforderlich. Leider liegt ein zwar kleiner, aber bedeutender Teil der geeigneten Erweiterungsfläche in der Nachbarschaft des Vogelparks im Schutzwaldbereich. Die Stadt Herborn hat deswegen bei der Oberen Forstbehörde beim Regierungspräsidium Gießen die Aufhebung des Schutzwaldstatus für diesen Bereich beantragt. Die Verantwortlichen von Stadt und Vogelpark bitten die Obere Forstbehörde nunmehr um eine rasche und für die Weiterentwicklung des Herborner Naturerlebniszentrums positive Entscheidung.