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Ein Jahr im Amt: Erstes Dienstjubiläum der Bürgermeisterin

Ein Jahr im Amt: Erstes Dienstjubiläum der Bürgermeisterin

Wie war das im September, wie kann man sich meine ersten Wochen als Bürgermeisterin vorstellen?

Ich hatte mir als Ziel gesetzt, so schnell wie möglich alle Mitarbeitenden kennenzulernen. Dazu machte ich viele Besuche und lud nach und nach die Bediensteten aus allen Bereichen der Stadt zu einem persönlichen Gespräch ein. Sei es aus dem Rathaus, der Feuerwehr, dem Bauhof oder die Reinigungsteams, die Kindertagesstätten und die Beschäftigten der städtischen Gesellschaften.
…und ich glaube, wie alle, die eine neue Arbeitsstelle antreten, war ich ziemlich aufgeregt.
Dazu kamen die ersten politischen Sitzungen und das Einarbeiten in viele neue Sachbereiche.

Bereits zu Beginn war die finanzielle Situation der Stadt ein wichtiges politisches Thema. Der erste Haushalt war zu meinem Dienstantritt bereits in der Endphase seiner Aufstellung. Immer mit dem Versuch, die „schwarze Null“ doch noch zu erreichen, wurden viele Maßnahmen in die nächsten Jahre geschoben oder gar gestrichen. Dennoch wurde es zu meiner Aufgabe im Dezember einen unausgeglichenen Haushalt, vor dem Hintergrund der Haushaltswahrheit und Haushaltsklarheit, einzubringen.

Die Entwicklung der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 ließen jedoch alle Pläne erst einmal hinten anstehen und die Bekämpfung des Virus wurde zur obersten Priorität. Niemand hatte sich eine solch dynamische Entwicklung vorstellen können. Die unerwarteten und enormen Veränderungen der Pandemie wirkten sich auch politisch aus. Die vielen Maßnahmen, Anpassungen und Verluste haben negative Auswirkungen auf den städtischen Haushalt und werden auch noch in Zukunft ein Thema sein.

Die Umstände der Pandemie halten - nach wie vor - nicht nur unsere Verwaltung in Atem. Es wurden viele Sicherheits- und Hygienemaßnahmen getroffen und umgesetzt sowie durch Home-Office-Arbeitsplätze das mobile Arbeiten von Zuhause ermöglicht. Auch für Sie, Herborns Bürgerinnen und Bürger, hieß und heißt es weiterhin, Einschnitte zu bewältigen. Unser Ziel ist es, unsere Gesundheit und die unserer Mitmenschen zu schützen. Dafür mein herzlicher Dank! 

Was ist sonst noch seit meinem Amtsantritt geschehen?

Ein kleiner Überblick:
Die Feuerwehr Hörbach hat mit ihren Kameradinnen und Kameraden aus Herborn, die aus Uckersdorf mit  Amdorf fusioniert. Mit Unterstützung der Stabsstelle Wirtschaftsförderung habe ich Gespräche mit Gewerbetreibenden geführt und Kontakte geknüpft. Ich durfte eine Rettungsmedaille für ein besonderes, lebensrettendes und uneigennütziges Verhalten verleihen, und viele Glückwünsche zu Geburtstagen, Goldenen, Diamantenen und Eisernen Hochzeiten überbringen.
Und was machte die Bürgermeisterin sonst noch so?
In diesem Jahr habe ich neben dem „Bürgermeisterlehrgang“ beim Hessischen Städte- und Gemeindebund ein bundesweites Seminar zur Personalentwicklung besucht und den Truppmannlehrgang I und II für die freiwilligen Feuerwehren absolviert.
Im privaten Umfeld wartete mein großes Hobby, die Bienenzucht, auf mich. So habe ich meine fünf Bienenvölker versorgt, Honig geschleudert und die Bienen bereits wieder winterfertig gemacht.
Wann immer es möglich war, habe ich mir etwas Zeit genommen, mich durch Sport fit zu halten oder im schönen Westerwald und Umgebung die Natur zu genießen.

Wie blicke ich in die politische Zukunft der Stadt?
Kurz gesagt: Ich habe gelernt, dass der Sprachgebrauch in vielen Bereichen ein anderer ist. Dass ein dickes Fell hilfreich ist und ein 10 bis 12-Stunden-Tage zur Normalität gehört. Den Umgang mit den politisch Aktiven möchte ich kontinuierlich pflegen und ausbauen.
Und gerade deswegen macht es mir Spaß, ich blicke mit Freude auf das letzte Jahr zurück! Ich liebe die Herausforderung und bin stolz auf die vielen großen und kleinen Hürden, die ich zusammen mit meinen Mitarbeitenden und Ihnen, als Herborns Bürgerinnen und Bürger, überwinden konnte.
Für mich ist es wichtig, auch in der Zukunft die Belange der Stadt voranzubringen:
-   die Baumaßnahmen des Kindergartens Mozartstraße antreiben und die weitere  Kinderbetreuung sichern
-   die Planungen des schon lange fälligen Bolzplatzes sind endlich angeschoben, ebenso die  für  die Schwimmbadsanierung Herborn
-   die medizinische Versorgung verbessern
-   die Planung der Gewerbeansiedlungen
-   Ausschreibung und Erschließung des Neubaugebietes in der Alsbach
-   Vorbereitung der Kommunalwahl 2021
Ich bleibe meinen Plänen treu: Auch wenn es um die finanzielle Situation der Stadt Herborn nicht besonders gut bestellt ist, steht für mich fest, dass wir weiter in unsere Stadt investieren und sie voranbringen müssen. Denn was wir jetzt nicht beginnen, werden wir auf Jahre schieben und damit Standortnachteile hinnehmen müssen.
Ich werde mich hierfür nach dem über 2300 Jahre alten Zitat des griechischen Philosophen Aristoteles richten: „ Du kannst den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzten“.


Ihre Katja Gronau