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Eine Stunde „Licht aus!“ Herborner setzen bei weltweiter „Earth Hour“ ein Zeichen für den Klimaschutz

Eine Stunde „Licht aus!“ Herborner setzen bei weltweiter „Earth Hour“ ein Zeichen für den Klimaschutz

Herborn, 20.3.2014: Es ist nur ein symbolischer Akt. Wenn am Samstag, dem 29. März, überall auf der Welt um 20.30 Uhr für eine Stunde lang das Licht ausgeschaltet wird, wird das weder die Energiebilanz noch den Ausstoß von Kohlendioxid messbar beeinflussen. Und doch ist die „Earth Hour“ ein starkes Signal für den Klimaschutz.

Herborn ist in Sachen Umwelt- und Klimaschutz auf einem guten Weg und hat bereits viel erreicht. Das ist in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung in der vergangenen Woche deutlich geworden, als die Parlamentarier über die Teilnahme an der „Earth Hour“ - sinngemäß etwa „Eine Stunde für die Erde“ - diskutiert haben. Herborn gehört mit auf die Liste der vielen tausend Städte auf dem Planeten, die während der „Earth Hour“ symbolisch wichtige Gebäude verdunkeln, waren sie sich mehrheitlich einig. Die Bärenstadt ist damit Teil der derzeit weltweit größten Umweltschutzaktion, wie der „World Wide Fund for Nature“ (WWF) als Veranstalter mitteilt.

Bürgermeister Hans Benner bittet deshalb auch alle Bürger in Herborn und den Stadtteilen, ihr Zeichen für den Klimaschutz und die Umwelt zu setzen. Er ruft die heimische Industrie dazu auf, zur „Earth Hour“ auf dem Firmengelände die Beleuchtung abzuschalten und appelliert auch an die Geschäftsleute, ihre Schaufenster für eine Stunde zu verdunkeln. Natürlich sind auch alle privaten Haushalte eingeladen, ihre Lichter auszuschalten, um ihre Unterstützung für die seit 2007 mit wachsender Resonanz stattfindende Aktion sichtbar zu machen. Bürgermeister Benner selbst ist – wie so oft abends – auch am 29 März während der „Earth Hour“ unterwegs. „Aber wäre ich daheim, würde ich auch das Licht ausschalten“, versichert er.

Außerdem hat das Stadtoberhaupt gemäß dem Beschluss der Stadtverordneten an die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau sowie die Kirchengemeinde und andere Religionsgemeinschaften geschrieben. In dem Schreiben bittet er, das angestrahlte Herborner Schloss ebenso wie die von außen illuminierte historische Stadtkirche als für das Stadtbild wesentliche Gebäude während der „Earth Hour“ ebenfalls zu verdunkeln beziehungsweise die Strahler auszuschalten. Außerdem hat er die Herborner Partnerstädte angeschrieben, auf die Aktion aufmerksam gemacht und darum gebeten, sich ebenfalls den vielen anderen Städten und Gemeinden anzuschließen und sich an der „Earth Hour“ zu beteiligen. 2013 sollen es über 7000 Städte in 154 Ländern gewesen sein, beispielsweise London und Rio de Janeiro, die den „Big Ben“ und die Christus-Statue ins Dunkel gehüllt ließen. In Deutschland waren nahezu alle Großstädte mit dabei: Das Brandenburger Tor, Schloss Neuschwanstein, der Kölner Dom und das Heidelberger Schloss sind nur einige Beispiele für besondere Gebäude, mit deren Hilfe sich die Städte für Umweltschutz aussprachen.

Das symbolische Zeichen zu setzen und bei der „Earth Hour“ mitzumachen – das ist das eine. Damit verbunden ist natürlich auch der Appell, sich im Alltag um verminderten Kohlendioxid-Ausstoß und den Schutz der Natur zu bemühen, betont Bürgermeister Benner. „Ein wesentlicher Beitrag ist ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren Ressourcen und mit Energie“, macht er bewusst. „Die Straßenbeleuchtung können wir aus Sicherheitsgründen natürlich zu dieser Zeit nicht ausschalten, aber darum geht es auch gar nicht“, erläutert der Bürgermeister. Die Stadt Herborn hat sich wie viele andere auch eine 20-prozentige Energieeinsparung bis zum Jahr 2020 auf die Fahnen geschrieben – und sie scheint das aus heutiger Sicht problemlos verwirklichen zu können, wie Hans Benner erläutert. Dazu tragen viele Einzelmaßnahmen bei der Sanierung städtischer Gebäude bei, zum Beispiel neue energiesparende Heizungsanlagen, ein kleines Blockheizkraftwerk im Rathaus und Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Dächern, so auf der Schönbacher Turnhalle und der Mehrzweckhalle in Hörbach. „Aber auch die vielen privaten Solaranlagen tragen ihren Teil dazu bei, dass wir das Ziel erreichen werden“, unterstreicht der Bürgermeister.

Auf rund 50 Prozent beziffert er die Energieeinsparung bei rundum sanierten Bürgerhäusern wie dem in Merkenbach im Vergleich zu den vorherigen Werten. Ordentlich gespart wird auch mit der Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung: Rund 340 000 Kilowattstunden jährlich könne die Stadt sparen, seit zwischen 1.30 und 3.30 Uhr in der Kernstadt und den Stadtteilen die Lichter ausgehen: Das macht etwa 75 000 Euro, die in wartungsärmere und energiesparende Straßenleuchten investiert werden. „Wir haben bislang 1320 Leuchten umgerüstet, in diesem Jahr werden weitere 600 Leuchten umgebaut“, sagt der Verwaltungschef. Dadurch reduzieren sich auch die Unterhaltungskosten – um weitere circa 10 000 Euro im Jahr.


Bild und Text: Klaus Kordesch