Genau genommen gehörte die Familie Wabel zu den ersten Einwandern nach New York, den sogenannten „palatine families“.
Der 81-jährige James McDermott besuchte in der vergangenen Woche im Rahmen einer Deutschlandreise die Stadt seiner Vorfahren. Bei einer Stadtführung mit Bürgermeister Hans Benner lernte er die bewegte Geschichte Herborns kennen und konnte auch etwas in die eigene Familienhistorie eintauchen. Zu seiner Überraschung findet sich auch über 300 Jahre nach der Auswanderung der Familie Wabel noch ein Wohnhaus, das ihr zugeschrieben werden kann, in der Fußgängerzone von Herborn. Das Doppelhaus Hauptstraße Nr. 59/61, welches nach dem großen Stadtbrand 1626 vermutlich bis 1634 erbaut wurde, war um 1700 und etwa 1850 im Besitz von Mitgliedern der Familie Wabel.
Es handelt sich um ein typisches in Fachwerk erbautes Reihenhaus, bei dem sich zwei Bauherren ein Grundstück teilten. Jede Einheit hatte einen eigenen Eingang, ein eigenes Treppenhaus.
Mit dem positiven Gefühl den eigenen Wurzeln etwas näher gekommen zu sein und einen Eindruck vom Leben in früheren Zeiten erhalten zu haben, reiste James McDermott zurück in die USA. Die Welt ist eben nur ein großes Dorf. (dg)