Die Fachwerk-Triennale 2015 hat am Donnerstag-Nachmittag in der Hessentags-Stadt Herborn getagt. Mehr als 30 Besucher beschäftigten unter dem Thema "Neue Partnerschaften entwickeln" mit Möglichkeiten der Stadtentwicklung in historischen Fachwerkstädten.
"Die Stadt Herborn ist schon seit 38 Jahren Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Fachwerkstädte (ADF), und das mit voller Überzeugung!", erklärte der Herborner Bürgermeister Hans Benner, der wie Stadtmarketing-Geschäftsführer Bernd Rademacher seit vielen Jahren Vorstandmitglied der Arbeitsgemeinschaft ist. Die Mitarbeit in der ADF bringe wichtige Impulse für Fachwerkstädte wie Herborn, sagte er in seiner Begrüßung in der Aula der Hohen Schule: "Wir wissen, welches Juwel wir mit unserem Ensemble schöner Fachwerkhäuser haben, und wir unterstützen die Eigentümer nicht nur im Vorfeld des Hessentages beim Erhalt", erläuterte Bürgermeister Hans Benner: Laut „Satzung über die Erhaltung, Sanierung und Erneuerung der Fassaden in der Innenstadt“ kann man bis zu 30 Prozent der förderfähigen Kosten beziehungsweise bis zu 30 000 Euro bekommen, wenn man auf diese Weise einen Beitrag zu einem schöneren Stadtbild leistet. Rund 50 entsprechende Förderanträge sind in den vergangenen Monaten bewilligt worden.
Wie die Stadt Herborn verschiedene Themenbereiche wie Einzelhandel und Gewerbe, Wohnen, Mobilität, Kultur und Freizeit nachhaltig über den Hessentag hinaus gestalten kann, klärt das sogenannte "Integrierte Handlungskonzept" (IHK), das anschließend Vanessa Kühl als Stadtentwicklungsreferentin der "Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft" (DSK) vorstellte. Die DSK erstellt das IHK gemeinsam mit der Stadtverwaltung Herborn unter Beteiligung von Akteuren aus den genannten Bereichen, erläuterte Vanessa Kühl. Ein Workshop dazu habe bereits stattgefunden, berichtete sie. Das "Integrierte Handlungskonzept" liefere die Grundlagen für das Handeln der Stadt in den kommenden Jahren, die Ergebnisse seien wesentlicher Bestandteil des Förderprogramms "Aktive Kernbereiche" einfließen, das langfristige Effekte für Herborn bewirken soll.
Teil dieses Förderprogramms ist beispielsweise der Bahnhof Herborn, in dem die Sanierungs- und Umbauarbeiten deutlich sichtbar bereits begonnen haben, wie der Herborner Architekt Karim El Ansari im nächsten Programmpunkt darstellte. Als eines der Pilotprojekte dieses Programms ist es eng verbunden mit der Belebung der Bahnhofsstraße als Achse zwischen dem Empfangsgebäude als Eintrittsportal zur Stadt und dem Marktplatz mit Marktplatz in deren Zentrum, machte El Ansari deutlich. Eingangs hatte bereits Dr.-Ing. Uwe Ferber aus Leipzig als Mitglied der Lenkungsgruppe der Fachwerk-Triennale 2015 den Experten und Besuchern neue Initiativen aus der deutschlandweiten Stadtentwicklungs-Politik vorgestellt, die Bestandteil der dritten Fachwerk-Triennale nach 2009 und 2012 sind.
Nach einer Fragerunde klang die Fachwerk-Triennale mit einem Stadtrundgang aus, in dessen Verlauf der ehemalige Herborner Stadtarchivar Rüdiger Störkel den aufmerksamen Zuhörern ebenso kompetent wie unterhaltsam die Besonderheiten der Herborner Fachwerk-Landschaft nahebrachte.