Herborn, 31.5.2013: Auch der Vogel- und NaturschutzTierpark Herborn leidet gewaltig unter dem extrem nasskalten Frühjahr. So mussten zwei von fünf Jungstörchen aus dem Nest genommen werden und werden
nunmehr möglichst nur vorübergehend von Hand großgezogen (wir berichteten).
Zudem sind wie in zahlreichen anderen witterungsabhängigen Freizeiteinrichtungen auch in Herborns familienfreundlichem Naturerlebniszoo massive Besucherrückgänge und damit Einnahmenausfälle zu beklagen. So kamen beim alljährlich bei großen und kleinen Naturfreunden besonders beliebten Naturerlebnistag Keine Bange vor der Schlange am vergangenen Sonntag bei nur einstelligen Temperaturen und Dauerregen leider nur 49 Besucher.
Umso wohltuender ist da die große Solidarität, die der Vogelpark in diesem Jahr sowohl durch die Bürger als auch durch die Herborner Geschäftswelt erfährt: Schon zu Jahresbeginn veranstalteten Sansiree Knaup und Randolf Schmidt von der Musikkneipe DasHerborn und die beliebte Herborner Rockgruppe Slight Flavor ein Benefizkonzert zugunsten des Vogel- und Naturschutztierparks. Das Team von Martina Posselt gestaltete liebevoll ein Vogelpark - Schaufenster in der Herborner Schlossbuchhandlung. Der Werbering Herborn schließlich spendete zu Ostern zur Freude zahlreicher Tierfreunde eines von zwei neuen Bennettkängurus. Das zweite Känguru wurde vom Breitscheider Verein Zeitsprünge e.V. gespendet.
Angesichts der witterungsbedingten wirtschaftlichen Durststrecke freut sich das Vogelparkteam natürlich ganz besonders über diese vielfältige Unterstützung. Und Claus Krimmel als Vorsitzender des Werberings legte jetzt wenn auch unfreiwillig noch einmal nach: Entdeckte er doch in seinem Obstgeschäft in einer Apfelkiste aus Argentinien eine nur wenige Zentimeter große, wunderschön smaragdgrün gefärbte Eidechse, die offenkundig unfreiwillig als blinder Passagier die weite Reise aus Südamerika ins mittelhessische Herborn angetreten war. Herborns Vogelparkleiter, der Biologe Wolfgang Rades, nahm sich des Tieres an und identifizierte es mit Hilfe eines befreundeten Kollegen, des Herpetologen Professor Wolfgang Böhme vom Museum Alexander Koenig in Bonn, als Erdleguan der Gattung Liolaemus. Bis über den endgültigen Verbleib der farbenprächtigen Echse entschieden ist, bezieht der kleine Leguan, sozusagen geographisch korrekt, ein Terrarium in der Nachbarschaft der ebenfalls aus Südamerika stammenden Liztäffchen. Bislang ist das kleine Reptil noch ein wenig scheu, dennoch kann es mit ein wenig Glück von den Besuchern beobachtet werden.
Apropos Reptil: Für die Tierfreunde, die aufgrund des schlechten Wetters den jüngsten Reptilientag in Herborns Vogel- und NaturschutzTierpark verpasst haben, hat das Vogelparkteam eine gute Nachricht: Noch in diesem Spätsommer soll der beliebte Aktionstag Keine Bange vor der Schlange wiederholt werden, und auch die vielbeachtete Kaiserboa Walter wird mit ihrem Besitzer, Sepp Prosch aus Eiershausen, wieder mit von der Partie sein!