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Filmfestival "Globale Mittelhessen"

Filmfestival "Globale Mittelhessen"

Herborn, 31.10.2013: Das globalisierungskritische Dokumentarfilm-Festival „Globale Mittelhessen“, das vom 1. bis 10. November an insgesamt neun Spielorten in der Region stattfindet, kommt zum ersten Mal auch nach Herborn. Auf Initiative der Kampagne „Faire Stadt Herborn“ wird am Mittwoch und Donnerstag kommender Woche (6. und 7. November) die KulturScheune KuSch zum Kinosaal. Die Vorstellungen

beginnen jeweils um 19 Uhr.


Im Rahmen des Filmfestivals werden Themen wie globalisierte Landwirtschaft und Umweltzerstörung durch den globalen Rohstoffhunger, Migration und Rechte von Flüchtlingen oder das Thema Arbeit behandelt. Der Film „Raising Resistance“ von den Regisseuren Bernet und Borgfeld, der am Mittwoch, dem 6. November, um 19 Uhr in der KulturScheune in Herborn läuft, zeigt, welche Auswirkungen der aktuelle Soja-Boom für die Kleinbauern Paraguays hat. Denn Soja ist nicht nur bei Vegetariern beliebt, sondern auch ebenso begehrter wie billiger Rohstoff für die industrielle Fleischproduktion in Europa und Asien. Fruchtbares Land fällt dem sogenannten „Landgrabbing“ zum Opfer, der massive Einsatz von Herbiziden bedroht die Menschen und gentechnisch veränderte Sojapflanzen gefährden das ökologische Gleichgewicht. Zu Gast ist an diesem Abend Daniel Kofahl Ernährungsexperte von der Menschenrechtsorganisation FIAN (FoodFirst Informations- und Aktions-Netzwerk), der im Anschluss an den Film für Fragen und ein Gespräch zur Verfügung steht, so dass man sich über das Gesehene austauschen und über Handlungsoptionen informieren kann.


Der Film „Bottled Life“ geht dann einen Tag später (Donnerstag, 7. November) der spannenden Frage nach, wie man Wasser in Geld verwandelt. Portraitiert wird mit dem Konzern Nestlé der Weltmarktführer

für abgepacktes Trinkwasser. Der Schweizer Journalist Res Gehriger wirft einen Blick hinter die Kulissen des Milliardengeschäfts. Seine Recherchen führen ihn in die USA, nach Nigeria und Pakistan.

Auch nach diesem Film über die Kommerzialisierung eines eigentlich öffentlichen Gutes und die lokalen Folgen der Förderung von Quellwasser wird Zeit sein, um über Alternativen und Handlungsstrategien

zu diskutieren.


Weitere Spielorte der „Globale Mittelhessen“ neben Herborn sind Marburg, Gießen, Wetzlar, Heuchelheim, Gladenbach, Weilburg, Niederwetter und Saasen. Veranstalter des zum fünften Mal stattfindenden Festivals sind der Verein Motivés, die Weltläden Marburg, Gießen, Wetzlar und Weilburg, die Attac-Gruppen Gießen, Marburg und Lahn-Dill, die Evangelische Studierenden-Gemeinde Gießen, die Arbeitsloseninitiative Gießen, das Ver.di-Bildungszentrum Gladenbach, der Verein „Viele Hände“ und die Fairtrade-Kampagne „Stadt des Fairen Handels Herborn“ sowie zahlreiche Einzelpersonen. Gefördert wird das Festival unter anderem von der hessischen Filmförderung, „Brot für die Welt“, dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, dem Katholischen Fonds, der Stiftung „Umverteilen“, der Stiftung „Menschenwürde und Arbeitswelt“, der „Rosa-Luxemburg-Stiftung“ und dem Evangelischen Dekanat Gießen. Der Eintritt kostet vier Euro, Eintrittskarten gibt es nur an der Abendkasse. (Kontakt für die Redaktionen: Manuel Kästner, Motivés e.V.: 06426-930787 mobil: 0176-78907462)


Klaus Kordesch