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Frankfurter Schulklasse des Lessing-Gymnasiums unterstützt das Vogelparkteam bei der Landschaftspflege

Frankfurter Schulklasse des Lessing-Gymnasiums unterstützt das Vogelparkteam bei der Landschaftspflege

Herborn, 03.02.2011: Schulunterricht der etwas anderen Art erlebten jetzt 28 Schüler der Klasse 8 b des Lessing Gymnasiums Frankfurt, die ihren Wandertag zu einem Ausflug in den Vogel- und Naturschutztierpark Herborn nutzten. Dieser Tag in der herrlichen Landschaft des Naturparks Lahn-Dill-Bergland brachte für die von ihren Lehrern Leonie Blum und Gerrit Ulmke betreuten Jugendlichen aus der Main-Metropole gleich mehrfach eindrucksvolle Erlebnisse.


So war die umweltfreundliche Anreise mit dem Zug nach Herborn und anschließender Weiterfahrt mit dem Bus in den Stadtteil Uckersdorf für einige der Schüler eine völlig neue Erfahrung. Positiv auf die Stimmung der Gymnasiasten wirkte sich neben der Schönheit der Landschaft natürlich auch das zwar kalte, aber trockene und zeitweise gar sonnige Winterwetter aus.

Das Vogelparkteam hatte die Tore des eigentlich bis zur für den 6. März geplanten Saisoneröffnung für Besucher geschlossenen Herborner Naturerlebniszentrums eigens für die Gäste aus Frankfurt geöffnet. Natürlich war eine Führung durch den Vogelpark mit Zoopädagogin Christin Trapp ein wesentlicher Bestandteil dieses ausgefüllten Wandertags.

Neben Publikumsliebling Molukkenkakadu „Coco“, farbenprächtigen Arapapageien, imposanten Eulen, eleganten Flamingos, Lisztäffchen „Morkward“, Muntjakhirsch „Benno“ und seiner Familie, Parmakängurus mit aktuell gleich zwei Beuteljungen, Königspythonschlangen, Clownfisch „Nemo“ und vielen anderen interessanten Tieren waren die Jugendlichen aus der Großstadt besonders von den frei fliegenden Weißstörchen mit ihrer eindrucksvollen Flügelspannweite von zwei Metern begeistert. Gelegenheit, die Biologiekenntnisse anschaulich aufzufrischen gab es also genug.

Zudem griffen die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe von Astscheren und Sägen dem Vogelparkteam bei der Landschaftspflege in der benachbarten Wacholderheide tatkräftig unter die Arme. Völlig neu war den Frankfurter Schülern, dass nicht nur der Rückschnitt von Schwarzdornsträuchern, sondern auch das Absägen von kleinen Bäumen wie Kiefern und Eichen im waldreichen Lahn-Dill-Bergland bisweilen durchaus im Interesse des Natur- und Landschaftsschutzes sein kann.

Wie Vogelparkleiter Wolfgang Rades erklärte, wurden die Wacholderheiden als ökologisch wertvolles Kulturland in der Vergangenheit durch extensive landwirtschaftliche Nutzungen, zumeist durch Schafbeweidung, offen gehalten. Auf diese Weise sind vielfältige offene Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten entstanden. Die sonnenbedürftige Zauneidechse, der Schwalbenschwanz , der Feuerfalter, verschiedene Heuschrecken und Wildbienen haben so eine Heimat gefunden. Ebenso unter den lichtbedürftigen Pflanzen die Heidenelke, das Sonnenröschen, die Golddistel oder das Heidekraut.

Der Biologe erläuterte den Schülerinnen und Schülern, dass diese Flächen ohne extensive Beweidung oder zumindest gelegentliche Mahd verbuschen und langfristig zu Buchenwald werden würden. Selbst der namengebende lichtbedürftige Wacholder hätte im schattigen Wald keine Überlebenschance! „Von den Früchten des Wacholders, den Wacholderbeeren ernährt sich unter anderem die Wacholderdrossel, sowie weitere zumindest 42 Vogel- und 18 Säugetierarten“, erläuterte Wolfgang Rades auch die ökologische Bedeutung dieses selten gewordenen Nadelstrauchs.

Solcher Landschaftspflegemaßnahmen der Naturschützer sind übrigens auch für den Fremdenverkehr bedeutsam. Rades: „Gerade die bunten Trockenrasen in Sonnenlage können vielen erholungssuchenden Menschen Erholung und Entspannung bringen. Der Einsatz unseres Teams sowohl im Vogelpark als Ausflugsziel und Naturerlebniszentrum als auch in der Landschaftspflege dürfte somit auch den Fremdenverkehrsträgern unserer Region am Herzen liegen.“

Dies können jetzt nicht nur die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8 b des Lessing Gymnasiums Frankfurt bestätigen, sondern sie können jetzt zudem von sich sagen, aktiv zum Landschaftsschutz im herrlichen Naturpark Lahn-Dill-Bergland beigetragen zu haben.

Nähere Informationen zum Angebot der Zooschule im Vogel- und Naturschutztierpark Herborn gibt Diplom-Biologin Christin Trapp als Zoopädagogin unter der Rufnummer 02772/42522.