Herborn-Uckersdorf, 02.05.2008: Endlich ist in dem am Fuße von Westerwald und Rothaargebirge in herrlicher Landschaft in Herborn-Uckersdorf gelegenen Vogelpark der Frühling eingekehrt. Sogleich steigt die Stimmung bei Mensch und Tier, und es machen sich Frühlingsgefühle breit: Gleich drei Paare der Weißstörche haben mit der Brut begonnen, darunter das bewährte langjährige Zuchtpaar Adebar und Gabriele, das aufgrund seiner großen Lebenserfahrung bereits Freiflug geniest und dadurch gelegentlich auch in der Nachbarschaft des Herborner Vogelparks zu beobachten ist. Mit fast zwei Metern Flügelspannweite bieten die Störche über Uckersdorf ein imposantes Flugbild. In einem der beiden Bodennester der jüngeren Störche können bereits fünf Eier gezählt werden.
Nicht ohne Stolz verkündet das Vogelparkteam zudem den Schlupf von vier jungen Gelbbrustaras bei dem bewährten Zuchtpaar Hexe und Kescha, ebenso wie die Brut der Schneeeulen. Im Nest der seltenen, fast putengroßen Rotbrustkrontauben wächst bereits ein Jungvogel heran (wir berichteten). Mit Spannung wird schon in Kürze der Tag erwartet, an dem die von ihren Eltern vorbildlich versorgte Jungtaube als aparte Miniaturausgabe ihrer Eltern das Nest verlässt, so dass anhand einer Federprobe ihr Geschlecht festgestellt werden kann. Kein geringerer als der in Deutschland führende Leipziger Zoo wartet im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms sehnsüchtig auf eine weibliche Rotbrustkrontaube made in Herborn.
Übrigens haben jetzt auch die farbenprächtigen Roten Ibisse aus den Mangrovenwäldern Südamerikas sowie die afrikanischen Heiligen Ibisse mit dem Nestbau begonnen. Ende April wurde unter der Anleitung des rührigen Vogelparkvereinsmitglieds Peter Behnert eine neue Teichanlage in der Voliere der Heiligen Ibisse fertig gestellt. Das Vogelparkteam freut sich über diese nicht nur optische Aufwertung des Geheges. Vogelparkleiter Wolfgang Rades betont, dass dadurch nicht zuletzt ein weiterer Schritt hin zu einer noch naturnäheren und artgerechteren Haltung dieser von den alten Ägyptern verehrten Storchenvögel gemacht wird.
Neu im Vogelpark sind seit wenigen Tagen zwei besonders farbenfrohe Vogelarten: In die Voliere der Beos ist ein prächtiger asiatischer Goldfasan aus dem Opelzoo Kronberg eingezogen. Für den stolzen Fasanenhahn wird jetzt natürlich noch eine Henne gesucht. Die Lisztäffchen teilen seit kurzem ihr Gehege mit einem Pärchen der südamerikanischen Rotschulterenten aus dem Zoo Karlsruhe. Wie Parkleiter Wolfgang Rades mitteilt, ist das Vogelparkteam besonders froh darüber, dass die Vergesellschaftung der munteren Lisztäffchen mit den zierlichen Rotschulterenten funktioniert. "Denn die zu den Krallenaffen zählenden Lisztäffchen sind dafür bekannt, dass sie wie übrigens zahlreiche andere Primaten auch - keinesfalls tierische Kost verschmähen, erläutert der Biologe.
Viele Vogelparkbesucher sind über solche tierkundlichen Details bereits durch Lektüre der Gehegebeschilderung wie auch durch die Teilnahme an den täglich um 11.30 und 15.00 Uhr angebotenen Führungen Mit dem Tierpfleger unterwegs, bei denen unter anderem die possierlichen Lisztäffchen mit Heuschrecken gefüttert werden, bestens informiert.
Diesen kostenlosen Führungen können sich Einzelbesucher gerne anschließen. Besuchergruppen werden um Anmeldung per Email (info@vogelpark-herborn.de) oder telefonisch (02772/42522) gebeten und erhalten diese Führung zu den angegebenen Zeiten ebenfalls kostenlos. Zudem kann eine Führung von Schulklassen und anderen Gruppen zu anderen Zeiten gegen Entrichtung einer Aufwandspauschale von 20,- pro Gruppe gebucht werden. Nähere Informationen gibt es auch auf der Homepage des Vogelparks (www.vogelpark-herborn.de).