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Fusion der Feuerwehren Amdorf und Uckersdorf

Fusion der Feuerwehren Amdorf und Uckersdorf

Diese wiederkehrende Reihe „Unsere Bürgermeisterin stellt die Stadtverwaltung vor“ soll die vielfältigen Aufgaben der Stadtverwaltung einfach darstellen. Aus gegebenem Anlass informieren wir heute über Veränderungen bei den Stadtteilfeuerwehren Amdorf und Uckersdorf. Im September fusionierten die Feuerwehren aus Hörbach und Herborn. Nun steht die nächste Veränderung beziehungsweise Zusammenlegung bei den Stadtteilfeuerwehren in Amdorf und Uckersdorf an. In beiden Fällen ist die Ursache für die Zusammenlegung gleich: Weniger Ehrenamtliche, die Verantwortung bei der Freiwilligen Feuerwehr übernehmen wollen.

Der Brandschutz sowie weitere Hilfeleistungen der Wehren werden in der Stadt Herborn ausschließlich durch Freiwillige Feuerwehrleute sichergestellt. Berufsfeuerwehren gibt es in Deutschland nur in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Dass immer weniger Menschen sich ehrenamtlich engagieren wollen oder können, ist ein weitläufiges gesellschaftliches Phänomen. Gründe hierfür können die gestiegenen Anforderungen der Arbeitswelt oder Nachmittagsunterricht, der die Freizeitgestaltung einschränkt, sein. Auch demografische Veränderungen und die Scheu Vieler Verantwortung für Andere zu übernehmen, kann den Nachwuchsmangel erklären.

„Viele kleine Wehrstandorte in Hessen und bundesweit sehen sich mit ähnlichen Umwälzungen, wie wir sie nun in Herborns Freiwilligen Feuerwehren bewältigen müssen, konfrontiert“, sagt Stadtbrandinspektor Kai Reeh. Es werde auch auf Ebene des Feuerwehrverbandes Dillkreis diskutiert, welche kleinen Anreize für neue und langjährig Engagierte dauerhaft den Nachwuchs bei den Feuerwehren sichern können – beispielweise das Erstatten von Kita-Gebühren, Zusatzrenten, monetäre Aufwandsentschädigungen wie etwa im Amateurfußball.
„Auch wenn junge Menschen sich heute in der Jugendfeuerwehr engagieren, heißt das noch nicht, dass sie dauerhaft Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr bleiben. Oft bedingen Ausbildung und Berufswahl den Wegzug in eine andere Stadt, spätere Familienplanung und berufliche Anforderungen erschweren es dauerhaft ein Ehrenamt zu übernehmen“, weiß Bürgermeisterin Katja Gronau.

Seit Jahren seien gemeinsam mit Einsatzkräften und Leitung der Feuerwehr Wege gesucht worden, die örtlichen Wehren zu stärken und Ehrenamtliche zu gewinnen. „Leider haben sich in dieser Zeit nicht genügend zusätzliche Menschen für das verantwortungsvolle Feuerwehrehrenamt gefunden. Nun kann die Einsatzbereitschaft in Hörbach und Uckersdorf nicht mehr eigenständig aufrechterhalten werden“, unterstreicht Kai Reeh.
Musste vor einigen Jahren bereits die Jugendfeuerwehr in Uckersdorf aufgegeben werden, werden nun die Feuerwehren Uckersdorf und Amdorf fusionieren. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Uckersdorf haben sich mit 90-Prozent-Mehrheit für eine Fusion mit der Stadtteilfeuerwehr Amdorf am dortigen Feuerwehrhaus ausgesprochen. Der Brandschutz in Uckersdorf wird ab sofort durch den Feuerwehrstandort in Amdorf mit Unterstützung aus Burg und Herborn sichergestellt.
Nach den Fusionen der Stadtteilfeuerwehren werden Fahrzeuge und Material auf die übrigen Standorte verteilt. Zwei Fertiggaragen zur Lagerung von Material werden in Uckersdorf demontiert und ersetzen Container in Herborn. Was dauerhaft mit den Gebäuden passiert, steht zurzeit noch nicht fest.

Nach den zukunftsweisenden Entscheidungen für den Brandschutz in den Stadtteilen Hörbach und Uckersdorf zeichnet sich derzeit keine weitere gravierende Veränderung im Feuerwehrwesen der Stadt Herborn ab. Bürgermeisterin Katja Gronau und Leitung der Feuerwehr sind sich gewahr, dass das Konzept der Freiwilligen Feuerwehr nicht nur in Herborn überdacht werden muss, damit Engagierte weiterhin Anreize für ihren lebensbedrohlichen Einsatz haben und die Nachwuchsgewinnung dauerhaft klappt. Gegenwärtige Entwicklungen werden in den Bedarf- und Entwicklungsplan der Freiwilligen Feuerwehr einfließen und bedarfsweise in einen politisch zu beschließenden Investitionsplan überführt.

Aus Sicht von Bürgermeisterin Katja Gronau „ist die Freiwillige Feuerwehr ein immens wichtiges Ehrenamt, das es weiter zu stärken gilt, damit die Standorte auch in Zukunft leistungsfähig bleiben können. In allen Stadtteilen sucht die Stadt Herborn dauerhaft nach weiteren Engagierten.“ Personen, die sich in Zukunft für die Sicherheit in ihrem Stadtteil einsetzen wollen, können auch ohne Vorkenntnisse Mitglied in einer Einsatzabteilung werden. Ansprechpartner und Übungstermine finden sich unter www.feuerwehr-herborn.de

Ein weiterer Ansatz zur Nachwuchsgewinnung ist in Herborn aus einer Kooperation mit der Comeniusschule entstanden. Hier habe man zunächst mit einer Feuerwehr-AG Jugendliche an die Themen der Feuerwehr herangeführt. „Mit dem Wahlpflichtunterricht Feuerwehr, der seit einigen Jahren angeboten wird, konnten die Inhalte im Schulalltag integriert werden. Für die Zukunft ist geplant, dass der im schulischen Angebot erworbenen Feuerwehrkenntnisse in einer Zertifizierung mündet, welche als Feuerwehrgrundlehrgang Anerkennung finden sollen, erläutert Stadtbrandinspektor Reeh.

Übungszeiten der Stadtteilfeuerwehren

Amdorf: montags 19:00 - 21:00 Uhr, 14-tägig (gerade Kalenderwochen)
Burg: freitags 19:00 - 21:00 Uhr, wöchentlich
Guntersdorf: freitags 19:00 Uhr - 21:00 Uhr, 14-tägig (gerade Kalenderwochen)
Herborn: freitags 20:00 - 22:00 Uhr, wöchentlich
Hirschberg: 18:00 - 21:00 Uhr, jeden ersten Dienstag und jeden dritten Freitag im Monat
Merkenbach: freitags 19:00 - 21:00 Uhr, 14-tägig (ungerade Kalenderwochen)
Schönbach: montags 19:00 Uhr, wöchentlich
Seelbach: freitags 19:30 - 21:30 Uhr, wöchentlich