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Gäste haben es leichter

Gäste haben es leichter

Herborn, 07.04.2011: Das Herborner Schloss, die Stadtkirche und die Hohe Schule mit dem Stadtmuseum sind Sehenswürdigkeiten, die eigentlich jeder auswärtige Besucher unserer Stadt ansteuert, wenn er als Tourist nach Herborn kommt. Doch diese „Aushängeschilder“ der Bärenstadt sind gar nicht so leicht zu finden, haben die Mitarbeiter der Stadtmarketing-Gesellschaft immer wieder festgestellt. Deshalb sind jetzt Wegweiser speziell für die seit Jahren steigende Zahl ortsfremder Gäste aufgestellt worden, die ihnen die Orientierung erleichtern sollen.

Jeder Herborner weiß, wo er die Hohe Schule findet, wenn er auf dem Marktplatz steht. „Sie ist zwar nur ein paar Meter entfernt, aber man sieht sie nicht“, bringt Birgit Ernst vom Stadtmarketing das Problem der Touristen auf den Punkt, das sich noch stärker bei Stadtkirche und Schloss bemerkbar macht: Auch diese beiden markanten Bauwerke sind aus der Innenstadt kaum zu sehen. Eine weitere Schwierigkeit bestand für die per Pkw angereisten Gäste oftmals darin, vom Schießplatz den Weg in die Innenstadt zu finden. Beim Stadtmarketing hat man sich deshalb Gedanken gemacht, sich das vom Ordnungsamt vor einigen Jahren installierte Parkleitsystem angeschaut und sich über verschiedene Info-Systeme informiert, bevor die Wahl auf die nun installierte Beschilderung fiel. Das Konzept dahinter: Ob Schmaler Weg oder Kallenbach, ob Schießplatz oder Professor-Sell-Straße – von allen Parkplätzen um die Innenstadt herum werden die Besucher zuerst auf den Marktplatz als den zentralen Ort in der Altstadt geleitet. Hier findet sich vor dem Rathaus ein Wegweiser, auf dem die wichtigsten touristisch bedeutsamen Orte angezeigt sind – und außerdem auch die beiden wichtigen Wanderwege Lahn-Dill-Bergland-Pfad und Westerwald-Steig, über die immer mehr Touristen nach Herborn gelangen. Außerdem weisen die Schilder auch auf die Alte Färberei als „Haus der Vereine“ und auf die Stadtbücherei hin.

Gleichzeitig gibt es beim Stadtmarketing auch ein neues farbiges Info-Faltblatt namens „Sehenswürdigkeiten in Herborn“, das insgesamt neun besonders anschauenswerte Orte in der Innenstadt aufzeigt, in einigen Sätzen erläutert und auf weitere kurz hinweist. „Damit kann man sich eigentlich schon auf eine eigene Stadtführung begeben“, meint Birgit Ernst, selbst Stadtführerin aus Leidenschaft, die das vierseitige Info-Blatt gestaltet hat. Es liegt unter anderem im Rathaus-Foyer, im Marktcafé und im Pressehaus aus. Die Stadtführungen sind übrigens auch ein Indiz dafür, wie rasant sich die Beliebtheit des früher als „nassauisches Rothenburg“ beworbenen Städtchens Herborn entwickelt: Waren es 2003 noch knapp 100 „normale“ Stadtführungen – also die klassischen Stadtrundgänge ohne ein spezielles Thema, von denen es auch mittlerweile schon 13 verschiedene gibt – so stieg die Zahl bis heute auf rund 250. Ein weiterer Beweis dafür ist die Zahl der Übernachtungen, die für 2005 noch mit rund 20 000 angegeben ist, während für 2011 mit dem dreifachen, also rund 60 000, gerechnet wird.

Auch vor diesem Hintergrund unterstützt Stadtmarketing-Geschäftsführer Bernd Rademacher den Appell des Werbering-Vorsitzenden Claus Krimmel an alle Herborner Bürger, sie mögen doch auf Sauberkeit und Ordnung um ihre Häuser und Grundtücke achten. Tatsächlich fallen schmuddelige Hauswände, ungepflegte Grundstücke und verdreckte Wege den Gästen bei den Stadtführungen durch die Gassen der Altstadt schon mal negativ auf, hat Birgit Ernst beobachtet. Keine Frage, dass das vor allem für Geschäftsleute und Hauseigentümer keine besonders gute Werbung ist.

Text und Bild: Klaus Kordesch