Anlässlich des 83. Jahrestages der Reichspogrome von 1938 versammelten sich, bereits am 8. November, rund fünfzig Menschen zu einer Gedenkstunde am Holocaust-Mahnmal, am Eisernen Steg, in Herborn.
Das Gedenken an die Verbrechen des 9. November 1938 und an die Schrecken der Shoa machen es zu unserer Pflicht, auch heute entschieden gegen alle Formen der Juden- und Fremdenfeindschaft einzustehen.
Historisch betrachtet sind 83 Jahre eine kurze Zeit. Doch manche Ereignisse prägen die Gegenwart mehr als wir heute eingestehen. Die Bundesrepublik Deutschland konnte erst aus dieser grauenhaften Episode der Vergangenheit entstehen. Das heutige Staatverständnis, das Deutschland wie wir es heute kennen, leitet sich ab von den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs und findet ihre Entsprechung in dem ersten Satz unserer Verfassung „Die Menschenwürde ist unantastbar".
„Das Böse gedeiht durch die Untätigkeit des Guten“, sagt man, deshalb tragen wir alle die Verantwortung, dass sich solche Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht wiederholen. „Wer Geschichte vergisst, muss sie wieder erleben.“