Die 7-Tage-Inzidenz für den Lahn-Dill-Kreis hält sich seit einigen Wochen stabil – allerdings auf einem Niveau, das die angestrebten Vorgaben des Bundes deutlich überschreitet. Anstelle einer Annäherung an den Wert von 50, bleiben die täglichen Inzidenzzahlen im Landkreis im Schnitt bei 130.
„Das liegt an den lokalen Ausbruchsgeschehen in einigen unserer Altenpflegeheime im Lahn-Dill-Kreis“, sagt Landrat Wolfgang Schuster am Donnerstagnachmittag. „Unsere Heime sind gut durch unser Gesundheitsamt betreut. Wir gehen davon aus, dass die Inzidenz im Lahn-Dill-Kreis bald sinken wird.“ In den sozialen Netzwerken, insbesondere auf der Facebook-Seite des Landkreises, beobachte man, dass sich die Bürgerinnen und Bürger immer wieder fragen, woran es liegt, dass der Wert nicht sinkt, obwohl das in Nachbarregionen funktioniere. „An einigen Stellen spüren wir mittlerweile ein Misstrauen unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Stimmen die Zahlen wirklich? Ich halte mich doch an die geltenden Regeln. Wie kann das sein?“, beschreibt Schuster weiter. „Wir haben es selbst in der Hand. Das ist unsere Botschaft aus der Kreisverwaltung: Jede und jeder muss mitmachen!“
„Viele von uns handeln vorbildlich. Dafür sind wir dankbar. Dennoch appellieren wir noch einmal deutlich an alle Bürgerinnen und Bürger in unserem Landkreis: Nehmen Sie Ihr Verhalten noch einmal genau unter die Lupe. Haben Sie Ihre privaten Kontakte auf ein Minimum reduziert? Achten Sie darauf, Abstände einzuhalten? Weisen Sie andere darauf hin, wenn Sie Ihnen vielleicht einmal zu nahekommen?“, auch Kreis-Gesundheitsdezernent Stephan Aurand ist sich sicher, dass sich die aktuelle Situation nur ändern kann, wenn alle an einem Strang ziehen. Der Landkreis ruft nun zusätzlich über eine Social-Media-Aktion mit dem Hashtag #LDKgemeinsamRichtung50 alle Menschen dazu auf, sich gewissenhaft an die AHAL-Regeln zu halten und private Kontakte noch einmal zu reduzieren. „Wir erreichen über unser Facebook-Netzwerk zwischen 50.000 und 70.000 Menschen. Jeder muss bei sich selbst anfangen und begreifen, dass das Handeln jedes einzelnen jetzt wichtig ist, um den Inzidenzwert in unserem Landkreis nach unten zu drücken,“ so der Landrat.