Herborn, 12.04.2012: Was funkelt und glitzert denn da? Nur selten entdeckt man beim Spazierengehen auffällige Mineralien oder Fossilien als versteinerte Zeugnisse einer weit zurückliegenden Vergangenheit, wenn man nicht so gezielt danach sucht wie es die Herborner Mineralienfreunde tun. Am Wochenende (14. und 15. April) lädt der Verein wieder ein ins Bürgerhaus Burg, um dem Publikum besonders schöne und seltene Stücke zu zeigen. Eine Sonderausstellung ist dem Thema Der Bergbau an Lahn und Dill und seine Mineralien gewidmet: Neben Mineralstufen aus der heimischen Region sind im Bergbau verwendete Gegenstände und Fotos zu sehen.
Das Mineralogische Wochenende ist traditionell zweitgeteilt in den Tauschtag am Samstag und die Mineralienbörse am Sonntag. Beide Veranstaltungen sind an beiden Tagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Zum Tauschtag am Samstag kommen allerdings eher die Fachbesucher: Mineraliensammler aus der Bundesrepublik und dem benachbarten europäischen Ausland treffen sich dann im Burger Bürgerhaus, um ihre Schätze zum Tausch anzubieten, ihre Sammlungen zu erweitern und zu ergänzen. Die Gleichgesinnten tauschen Erfahrungen aus, knüpfen neue Bekanntschaften und vertiefen bestehende Kontakte, die dazu beitragen, dass die Herborner Sammler überall auf den Fundstellen und Börsen in der Bundesrepublik Freunde treffen können. Auch wenn der Tauschtag in erster Linie für die Mineralienprofis gedacht ist, sind auch Nicht-Sammler herzlich willkommen, wenn sie einmal in die Welt der Mineraliensammler hineinschnuppern möchten. Vielleicht lässt sich der ein oder andere Besucher von der Begeisterung anstecken, mit der die Mineralienfreunde die Schätze zutage fördern?
Eindrucksvolle Zeugnisse dieser Sammlertätigkeit gibt es am Sonntag bei der Börse im Bürgerhaus Birg zu bestaunen. Viele Aussteller und Händler wollen wieder Mineralien und Fossilien aus aller Welt anbieten. Die glitzernden kleinen und großen Kristallstufen können in den meisten Fällen nicht nur bewundert, sondern auch gekauft werden. Besonderen Wert legen die Herborner Mineralienfreunde darauf, dass das Lahn-Dill-Gebiet ins Blickfeld der Besucher rückt, die ja teilweise von weither zur Börse anreisen. An einigen Ständen werden deshalb auch Mineralstufen aus der Region angeboten, die daran erinnern, auf welch lange Bergbautradition das Land an Lahn und Dill zurückschauen kann. Diesen Themenbereich greift auch eine Sonderausstellung auf, die die Mineralienfreunde unter dem Namen Der Bergbau an Lahn und Dill und seine Mineralien vorbereitet haben. Sie soll an einige der Gruben erinnern, die vielen Menschen bis ins 20. Jahrhundert hinein Arbeit und Brot gegeben haben. Neben dabei zutage geförderten Mineralstufen und Fossilien werden auch Fotos aus der Zeit des Bergbaus sowie allerlei Gegenstände und Arbeitsgerätschaften aus der Welt des Bergbaus zu sehen sein.
Wie spannend die Suche nach Mineralien und Fossilien sein kann, lässt sich anschaulich auch für jüngere Besucher des Mineralogischen Wochenendes der Herborner Mineralienfreunde erleben. Denn die Organisatoren haben wieder ein Programm für den Nachwuchs zusammengestellt, das von der Mineralien-Arbeitsgemeinschaft am Johanneum-Gymnasium betreut wird. Dabei können die Kinder vor dem Eingang des Bürgerhauses auf Edelsteinsuche gehen und ihre Beute natürlich auch als Andenken behalten. Außerdem dürfen die Kinder unter der Anleitung der Schüler am Stand der Herborner Mineralienfreunde eine Mineralienstufe auswählen, sie fachmännisch bearbeiten und mit nach Hause nehmen. Wer dabei Geschmack an dem faszinierenden Hobby gefunden hat, kann zusammen mit Mitgliedern des Herborner Vereins mit der ganzen Familie selbst Mineralien im Gelände suchen gehen. Es liegen Listen für Interessenten an einer der in den kommenden Wochen angebotenen Exkursionen aus.
An beiden Tagen sorgen die Mineralienfreunde auch für das leibliche Wohl der Besucher und Teilnehmer. Außer Speisen und Getränken gibt es auch Kaffee und Kuchen.
Bild und Text: Klaus Kordesch