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Haben Sie schon mal eine Elektrisiermaschine gesehen? Herborner Stadtmuseum stellt monatlich ein besonders interessantes Objekt vor

Haben Sie schon mal eine Elektrisiermaschine gesehen? Herborner Stadtmuseum stellt monatlich ein besonders interessantes Objekt vor

Herborn, 20.11.2014. Manches Ausstellungsstück im Herborner Stadtmuseum erblickt eher selten das Tageslicht. Viele Gegenstände aus der Vergangenheit passen thematisch einfach nicht in die Dauerausstellungen. Aber vielfach wäre es einfach zu schade, solche Zeugnisse früherer Zeiten in den Archivräumen schlummern zu lassen. Deshalb stellt das Stadtmuseum Herborn künftig alle vier Wochen ein „Objekt des Monats“ vor, das so interessant ist, dass es nicht unbeachtet verstauben sollte. Den Anfang macht eine Elektrisiermaschine.


Was mag das für ein Gerät sein? Eine blaue Glasscheibe, die man mittels Handkurbel in Rotation versetzen kann? Es handelt sich um eine Elektrisiermaschine, wie Museumsleiterin Ulrike Litzba weiß: Wenn man die Kurbel dreht, reiben die mit Amalgam beschichteten Lederkissen sich an der drehenden Glasscheibe und laden sich elektrisch auf. An den „Knöpfen“ oberhalb und unterhalb der Kurbel konnte man die Ladung direkt zu einem Experiment oder in einen Kondensator ableiten.


Wie die Elektrisiermaschine ins Herborner Museum gelangte oder woher sie stammt, ist nicht bekannt. Ulrike Litzba vermutet, dass sie aus dem Bestand der Hohe Schule stammt und bis 1817 noch zu Unterrichtszwecken eingesetzt wurde. Modelle mit Glasscheinbe gibt es seit Mitte des 18. Jahrhunderts, frühere Modelle waren noch mit einer Glaskugel ausgestattet, erklärt sie zu dem „Objekt des Monats“. Mitunter seien solche Geräte aber auch nicht zu Lehrzwecken, sondern schlicht zum Vergnügen eingesetzt worden. So habe man sich mit „elektrischen Küssen“ einen Spaß gemacht, bei dem die Funken beim Lippenkontakt übersprangen, nachdem einer der Partner sich an der drehenden Glasscheibe aufgeladen hatte.


Das „Objekt des Monats“ ist im Museum in der Hohen Schule ab sofort zu den Öffnungszeiten (dienstags, mittwochs, samstags und sonntags jeweils von 13 bis 17 Uhr) sowie nach vorheriger Absprache (zum Beispiel für Gruppen, Schulklassen o. ä. auch vormittags) zu sehen. Weitere Informationen bei Ulrike Litzba, Tel.: (02772) 57 38 10. Das nächste „Objekt des Monats“ wird wegen des Weihnachtsfests erst Anfang Januar vorgestellt.