Herborn, 15.08.2013: Handwerker und Hobbykünstler sind am Sonntag (18. August) wieder zu Gast im Herborner Vogel- und Naturerlebnispark in Uckersdorf. Der Tag des alten Handwerks findet zum 16. Mal statt und ist ein echter Klassiker im Jahresprogramm, bei dem man den Vogelpark mal etwas anders erkunden kann: Dank der traditionellen und mitunter fast vergessene Handwerks- und Handarbeitskunst aus der Region verwandelt sich der Park in ein kleines Museumsdorf, in dem man in die Vergangenheit handwerklicher Traditionen hineinschnuppern kann.
Zwischen 13 und 18 Uhr haben das Vogelpark-Team und die Bewohner des Naturerlebniszentrums Besuch von Kennern alter Handwerks- und Handarbeitskünste, die diese vor den Augen der Gäste wieder aufleben lassen wollen. Ein Wiedersehen gibt es beim Tag des alten Handwerks beispielsweise mit dem weithin bekannten Besenbinder Werner Heupel aus Offdilln, der auch ein Botschafter der alten Haubergs-Bewirtschaftung ist, über die er anschaulich zu informieren weiß. Natürlich stammen die Rohstoffe für die originellen Besen ebenfalls aus den Haubergen. Aus dem Haubergsland kommen auch die selbstgemachten Marmeladen, die Rosemarie Heupel anbietet.
Wieder mit dabei sind auch Regina Marek, die das heute seltene Kunsthandwerk des Blaudrucks pflegt, sowie Brigitte Rack, die Dinkelkissen und Schmuck herstellt. Besonderes handwerkliches Geschick zeigen auch Inge Wagner beim Klöppeln und Hanni Schlerege beim Sticken, die sich gerne bei der Arbeit über die Schultern sehen lassen. Genaues Hingucken lohnt sich auch bei Frauke Behnert, die zeigen will, was man mit der Nähmaschine so alles anstellen kann. Eine fast in Vergessenheit geratene Fähigkeit ist auch das Dengeln einer Sense, das Oliver Gisse den Vogelparkbesuchern zeigt.
Wie schon im Vorjahr ist auch der Kettensägekünstler Dennis Hermann mit dabei, der nach den gelungenen Erdmännchen-Figuren bei der Premiere diesmal einen Uhu in Lebensgröße schnitzen wird. Zum ersten Mal eingeladen haben Vogelpark-Leiter Wolfgang Rades und sein Team Corinna Berger-Dreiseitel aus Sinn, die aus Flusssteine echte Hingucker macht, indem sie sie mit Naturmotiven bemalt. Das traditionelle Gewerk des Stuhlflechtens führt Manfred Wiesner vor. Kinder, die bei all diesem Werkeln Lust bekommen, selbst mal Hand anzulegen, können mit Zoopädagogin Britta Löbig kleine Lederbeutel basteln.
Natürlich hat der Vogelpark auch im Tierbestand zahlreiche Attraktionen zu bieten, darunter Jungtiere bei den Roten Ibissen, den Schneeeulen oder den nur kniehohen Muntjak-Hirschen. Mit ein wenig Glück können die Besucher des Handwerkertags am 18. August auch einen ersten Blick auf den am 5. August geborenen Erdmännchen-Nachwuchs werfen Die niedlichen und besonders verspielten Jungtiere der Familie Erdmann halten sich derzeit noch ganztägig in ihrem unterirdischen Bau auf. Wie viele es sind, ist noch unbekannt. Erfahrungsgemäß zeigen sich die jungen Erdmännchen oftmals schon 12 bis 14 Tage nach ihrer Geburt, kündigt Vogelpark-Leiter Wolfgang Rades an und hofft, dass es am Handwerkertag so weit ist.
In die Heimat der Erdmännchen im südlichen Afrika entführt beim Tag des Alten Handwerks die Organisation Christs Hope, die über ihre Bildungsprojekte in Namibia, Zimbabwe, Kongo, Kenia, Tansania und Sambia informiert und afrikanisches Kunsthandwerk aus diesen Ländern vertreibt. Dieses Projekt passt laut Rades ähnlich gut in die vom Vogelpark-Team angestrebte Verknüpfung von sozialem und ökologischem Engagement wie das Projekts Herborn Stadt des fairen Handels, das Diana Göbel als Vertreterin der Fairtrade-Steuerungsgruppe mit ihrem Team vorstellt.
Bild und Text: Klaus Kordesch