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Herborn und seine Friedhöfe

Herborn und seine Friedhöfe

Herborn, 20.11.2007: Die Stadt Herborn unterhält insgesamt 13 Friedhöfe mit einer Fläche von 145.000 m² und ca. 6.000 Gräbern. Darunter auch einen jüdischen- und einen Soldatenfriedhof sowie den „alten“ Friedhof in Hörbach, dort finden jedoch keine Beerdigungen mehr statt.


Die 10 Friedhöfe in der Kernstadt und den Stadtteilen liegen bis auf den Friedhof in Merkenbach im Außenbereich der Bebauung und haben überwiegend viel Grün und eine üppige Bepflanzung. Auf ihnen ist die traditionelle Erdbestattung und die Feuerbestattung in den unterschiedlichsten Grabformen wie z. B. Reihengrab, Einzelkaufgrab, Doppelkaufgrab und Kindergrab, sowie Urnendoppel- und Urnenfamiliengrab möglich.


Anlässlich der immer größer werdende Anzahl an Feuerbestattungen wurde auf den Wandel der Zeit und dem Bedürfnis nach einer Beerdigungsform mit kürzerer Nutzungsdauer und ohne zusätzlicher Grabpflege reagiert. So wurde im Jahre 1997 auf dem Hauptfriedhof die erste Urnenwand errichtet.


Diese Bestattungsform wurde so gut angenommen, das mittlerweile auf dem Hauptfriedhof eine ganze Urnennischenanlage mit sechs Wänden unterschiedlicher Größe und Form besteht. Ferner wurden zwischenzeitlich die Friedhöfe in den Stadtteilen mit Urnenwänden oder Stelen ausgestattet.


Auf Wunsch der Bevölkerung wurde mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 13.07.2006 die Satzung dahin gehend geändert, dass an den Urnenwänden die Ablage von Blumen an einer zentralen Stelle ermöglicht wird. Der Hauptfriedhof wird in den nächsten Wochen mit solchen zentralen Ablagestellen ausgestattet, die Stadtteile erhalten die Ablagestellen im Laufe des kommenden Jahres. Das Anbringen von Blumenväschen, Aufklebern und ähnlichem an der Urnenwand bleibt weiterhin verboten.


Des weiteren ist auf dem Friedhof der Kernstadt auch eine anonyme Erdbestattung und Urnenbeisetzung möglich. Das anonyme Urnengrabfeld links vom Haupteingang über den Soldatengräbern ist mit einer Hecke optisch eingefasst. Zum Gedächtnis wurde ein Platz mit einem gestifteten Gedenkstein und einer Sitzmöglichkeit hergerichtet. Das anonyme Feld für Erdbeisetzungen befindet sich hinter dem Mausoleum bei den Urnengräbern und gleicht einer einfachen Rasenfläche.


Auch wurde auf Wunsch der Rehbergpark gGmbH ein Rasenreihengrabfeld auf dem alten Teil des Friedhofes geschaffen. Diese Grabstätten sind nur für Erdbestattungen und liegen ohne Grabhügel im Rasenfeld. Für die Nutzungsberechtigten besteht lediglich die Möglichkeit dem Verstorbenen mit einer Liegeplatte aus Naturstein, mit den Maßen 30 x 40 cm, flächenbündig mit der Rasenkante verlegt, zu gedenken.


Derzeit ist geplant in dem Waldgebiet zwischen Hirschberg und Merkenbach einen Friedwald als alternatives Bestattungskonzept zu traditionellen Friedhöfen anzulegen. Im Friedwald wird ein Baum in freier Natur als letzte Ruhestätte ausgewählt und die Asche Verstorbener in Urnen im Wurzelbereich des jeweiligen Baumes beigesetzt.


Ein Friedhof ist der Ort, an dem die Gemeinde ihre Verstorbenen zur letzten Ruhe geleitet. Er ist vor allem dazu bestimmt den Angehörigen Verstorbener ein Gedenken an die Toten zu ermöglichen. Das Grab ist der Ort der Trauer. Durch Besuche des Friedhofs und liebevolle Grabpflege haben die Hinterbliebenen einen Platz für den Ausdruck ihrer Trauer und ungestörten Gedenken an die Toten. Nicht zuletzt mit diesem Wissen versucht die Stadt Herborn ihren Friedhöfen einen würdigen und sauberen Zustand zu verleihen.


In dem für die Stadt Herborn gültigen Pflegeplan haben die Friedhöfe gemeinsam mit den Kindergärten und den Spielplätzen den höchsten Pflege-Standard und stehen an oberster Stelle der Prioritätenliste. Dabei müssen allein auf den Friedhöfen 8,5 km Hecke von drei Seiten und 3.700 m Sträucher geschnitten, 1.200 qm Pflanzflächen gepflegt sowie 108.000 qm Rasenfläche gemäht werden.


Leider ist ein Pflegestandard wie man ihn von zu Hause her kennt auf Grund der großen Anzahl der zu pflegenden Flächen, insgesamt 602 Flächen mit unterschiedlich großem Aufwand nicht möglich. Erschwert wird die Pflege, wenn die Vegetation keine Ruhephase einlegt, was dieses Jahr bedauerlicherweise der Fall war.


Wir werden versuchen die Pflege auf den Friedhöfen weiterhin zu optimieren und auch in Zukunft alternative und zeitgemäße Bestattungsformen umzusetzen.