Bei Wind und Wetter in und von der Natur lernen, fördert die frühkindliche Entwicklung. Deshalb sind Wald- und Naturgruppen fester Bestandteil des Kita-Konzepts der Stadt Herborn, das im Juni 2021 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde. In diesem Frühjahr zieht eine 20-köpfige Gruppe der städtischen Kindertagesstätte aus der Konrad-Adenauer-Straße in den Wald im Herborner Hinterthal um.
Bürgermeisterin Katja Gronau erklärte bei der Einweihung, mit den Waldgruppen, die es in allen vier städtischen Kitas gibt oder künftig geben soll, wolle die Stadt Herborn dem Rechtsanspruch auf einen KiTa-Platz wie auch dem wachsenden Interesse der Eltern und dem begrenzten Raumangebot in den Kitas begegnen.
Für den Kauf der Container und das Herrichten des Geländes im Hinterthal hat die Stadt Herborn in 2021 etwas mehr als 50.000 Euro investiert. Darüber hinaus sind im Haushaltsjahr 2022 für zwei weitere Waldgruppen in anderen städtischen Kindertagestätten je 75.000 Euro an Haushaltsmitteln reserviert.
„Ich bin stolz, dass dank des Zusammenwirkens Vieler die Container als Rückzugsort für die Waldgruppe, auch mit der Unterstützung durch Spenden, innerhalb weniger Monate errichtet werden konnten. Die Waldgruppen-Kinder lernen hier ihre Umwelt genauer kennen, bewegen sich und spielen an der frischen Luft und lernen letztlich den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt“, stellte Bürgermeisterin Katja Gronau bei der Einweihung fest.
Die Bauzeit für das Herrichten der Fläche und Aufstellen der Container betrug drei Monate. Die Betriebserlaubnis für die neue Waldgruppe erhielt die Stadtverwaltung Herborn Anfang des Jahres nach der Zustimmung der fachlich beteiligten Behörden wie der Fachaufsicht Kindertagesstätten im Lahn-Dill-Kreis, der Bauaufsicht, der Untere Naturschutzbehörde, Gesundheitsamt und Unfallkasse. Die Rittal Foundation unterstützte die neue Waldgruppe mit einer Spende über 5000 Euro, vom Rewe-Center in Herborn wurde ein Kühlschrank und von Heiko Thielmann, dem Ehemann der Hauswirtschaftskraft der Kita, eine kleine Küchenzeile gespendet und eingebaut.
Den Vormittag verbringen die Waldgruppen-Kinder mit zwei Erziehern und einer Hilfskraft an der frischen Luft in der Natur. Als Zuflucht für schlechtes Wetter oder Depot für Geräte, Utensilien und persönliche Gegenstände dienen zwei Container, die über eine kleine Küchenzeile sowie einen Aufenthaltsraum verfügen. Mittags geht es zurück in die Kita, je nach gewähltem Betreuungsmodell, gibt es Mittagessen und die Kinder verbringen den Nachmittag in der Einrichtung oder werden von den Eltern abgeholt.
Bild: Im Hinterthal sind die Kinder los - Naturgruppe feiert Einweihung: Bürgermeisterin Katja Gronau (Mitte) dankte Rainer Reissner (4.v.l.) und Angela Zutt (r.) von der Rittal Foundation sowie dem Ehepaar Alpsoy vom ReweCenter in Herborn (1. u. 2. v.l.)