Herborner Integrationskommission nimmt die Arbeit auf
Drei Frauen und drei Männer treten an, um Herborns kulturelle Vielfalt sichtbar zu machen: Samar Ahmad, Co-Vorsitzender der neuen Integrationskommission, will mit den sachkundigen Bürgerinnen Nazime Bayer, Sermin Selcuk, Ayten Yuval sowie den Bürgern Dane Anders und Zdravko Marosevic die politische Teilhabe ausländischer Einwohner stärken.
Der Startschuss für die neue Integrationskommission der Stadt Herborn fiel, nach Beschluss durch die Stadtverordneten, mit der konstituierenden Sitzung Ende November. Das Gremium trifft sich nun viermal im Jahr und berät wie in der Hessischen Gemeindeordnung vorgesehen „die Organe der Gemeinde in allen Angelegenheiten, die ausländische Einwohner betreffen“.
Erste Ideen für die Arbeit der Integrationskommission sammelten die Gremienmitglieder schon beim ersten Treffen. Dem Vorschlag von Dane Anders folgend will die Integrationskommission die Stadt Herborn als neue Heimat für Menschen unterschiedlicher Herkunftsländer ins Zentrum ihrer Arbeit stellen: Es gehe weniger darum, wo ein Mensch geboren sei oder herkomme, sondern, dass Herborn neuer Wohnort und neuer Lebensmittelpunkt sei. Jeder Einwohner ist wertvoll, deshalb müsse es auch Anliegen der Integrationskommission sein, Menschen jedweder Nationalität zur Teilhabe in Politik und Stadtleben zu animieren und sich als Teil der Stadtgesellschaft zu verstehen.
Getreu dem Stadtmotto „so bunt ist das Leben“ wolle die Integrationskommission dazu beitragen Menschen mit Migrationshintergrund eine Stimme zu geben und gelungene Integration sichtbar zu machen. Man wolle in der Kommission darüber sprechen wie Zugezogene in der Stadt willkommen geheißen werden, wie ihnen der Start in Herborn erleichtert werden könne und wie man diese Menschen motivieren könne sich als Teil der Stadtgesellschaft zu fühlen sowie zur Teilhabe in Politik und Stadtleben zu animieren.
Wer selbst Vorschläge hat für die Arbeit der Integrationskommission, kann diese per E-Mail an integration@herborn.de senden.
Hintergrund: Einwohner aus dem Ausland, die nicht EU-Bürger sind, haben keine politische Stimme bei den Kommunalwahlen. Damit sie in der Stadtpolitik dennoch gehört werden, müssen in Kommunen mit mehr als 1000 gemeldeten ausländischen Einwohnern nach der Hessischen Gemeindeordnung ein Ausländerbeirat oder eine Integrationskommission eingerichtet werden. Weil in Herborn bei der vergangenen Kommunalwahl 2021 keine Wahl des Ausländerbeirats zustande gekommen ist, hat sich jetzt eine Integrationskommission gegründet. Die Mitglieder der Integrationskommission wurden dabei nicht von den ausländischen Einwohnerinnen und Einwohner gewählt, sondern von der Stadtverordnetenversammlung als Gemeindevertretung. Neben der Bürgermeisterin als Vorsitzende des Gremiums wirken noch Mitglieder aus den Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung in der Kommission mit.