Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Herborn hat im Februar den städtischen Klimaaktionsplan für die Jahre 2023 bis 2028 beschlossen. Der überarbeitete Aktionsplan knüpft an die Version aus dem Jahr 2018 an, und benennt seither umgesetzte und geplante Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Minderung der negativen Folgen des Klimawandels im gesamten Stadtgebiet Herborn. Bürgermeisterin Katja Gronau betont: „Der Klimaaktionsplan ist unsere Blaupause für eine nachhaltige Zukunft. Durch intelligente Ressourcennutzung und effektive kommunale Wärmeplanung können wir gemeinsam wirkungsvoll für den Schutz unseres Klimas sorgen.“
Kommunales Handeln wirkt sich auch auf den Verbrauch von Strom, Wärmeenergie und andere fossile Ressourcen bei der Nutzung von Fahrzeugen, Wasser und Flächen und vieles mehr aus. Deshalb wurde zum Jahreswechsel eine Klimarelevanz-Prüfung in die Beschlussvorlagen der städtischen Gremien eingeführt. Damit soll den politischen Gremien anhand eines Ampelsystems das Entscheiden über die Auswirkung städtischer Projekte auf die Klimarelevanz und Nachhaltigkeit erleichtert werden.
Der Herborner Klimaaktionsplan bietet neben der Übersicht bereits durchgeführter und begonnener Maßnahmen, auch Empfehlungen für Klimaschutz-Maßnahmen, die in den politischen Gremien noch beraten und beschlossen werden müssen. Geplant ist den Klima-Aktionsplan im fünf Jahre Rhythmus zu aktualisieren und dabei auch Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern zur Minderung negativer Auswirkungen des Klimawandels zu berücksichtigen.
In diesem Jahr plant die Stadtverwaltung Herborn beispielsweise folgende Klimaschutzprojekte umsetzen: In den Stadtteilen Guntersdorf und Hörbach werden alle Straßenlampen bis Ende des Jahres auf LED umgerüstet. Im Stadtteil Herborn-Seelbach ist am „Hirtenbornbach“ der Bau eines Regenrückhaltebeckens und die Renaturierung des zurzeit verrohrten Bachlaufs auf einer Länge von etwas mehr als 300 Metern geplant. Darüber hinaus plant der Fachdienst Umwelt und Forst von Ende Mai bis Ende Juli die Kampagne „Aufsuchende Energieberatung“, bei der 100 Haushalte zunächst in den Stadtteilen Uckersdorf und Amdorf von einer kostenfreien Erstberatung eines Energieberaters profitieren können.
Bei den übergreifenden Maßnahmen zum Klimaschutz kommt, laut Herborner Klima-Aktionsplan, dem Senken des Energie- und Ressourcenverbrauchs in kommunalen Gebäuden, der kommunalen Wärmeplanung und der Energieeffizienz privater Haushalte eine wichtige Bedeutung zu. Bis 2040 bedeutet dies, dass der Anteil erneuerbarer Energien und effizienter Erzeugungstechniken in allen Bereich – bei Stadt, Industrie und privaten Haushalten - gesteigert werden muss, um dauerhaft und umfassend CO²-Emissionen in diesem Bereich zu senken. Auch der Austausch zwischen Vertretern aus Industrie und Gewerbe könne Synergien im Klimaschutz bewirken, wenn man bedenkt, dass dieser Sektor im Lahn-Dill-Kreis den größten Anteil am Gesamtenergieverbrauch ausmacht, ist hier auch das größte Potenzial zur Energieeffizienz zu sehen.
Ein weiteres wichtiges mehrjähriges Projekt, das bereits 2023 begonnen wurde, ist das Überarbeiten veralteter Planwerke wie dem Flächennutzungsplan (FNP) und Landschaftsplan (LP). Ziel eines Integrierten Planwerks ist auch Fragen der Energieeffizienz und des Klimaschutz mehr Gewicht in der Stadtplanung einzuräumen.
Wer mehr über laufende oder geplante Maßnahmen der Stadt und Klimakommune Herborn erfahren will, kann den Klimaaktionsplan auf der städtischen Homepage herunterladen und lesen: https://www.herborn.de/unsere-stadt/klima-und-umwelt/klimaschutz/