Herborn, 24.03.2011: Wer die Miniaturwelten des Modell-Eisenbahnclubs DILL besucht, sollte Zeit mitbringen: Die Miniaturbahner lassen nicht nicht nur so viele unterschiedliche Züge auf ihren Anlagen verkehren, dass man kaum einen zweimal zu Gesicht bekommen wird nein, sie haben auch abseits der Gleise so manche Szene entstehen lassen, die einen zweiten Blick lohnt. Am Samstag und Sonntag (26. und 27. März) lassen sich die Bastler wieder bei den Herborner Modellbahn-Tagen über die Schulter gucken.
Die beiden großen Schauanlagen des Clubs sind dann erstmals seit einem Jahr wieder für die Öffentlichkeit zugänglich ebenso wie viele andere eigens für die Ausstellung zusammengetragene Exponate. Was manch einem Fan der Herborner Modellbahn-Freunde besonders traurig stimmen mag: Die in die Jahre gekommene große Modellbahn nach US-amerikanischem Vorbild wird dabei wohl das letzte Mal im Fahrbetrieb zu sehen sein. Die in ihren Ursprüngen noch aus der Gründungszeit des Clubs stammende Anlage ist technisch veraltet und lässt sich nur noch mit unverhältnismäßig großem Aufwand dauerhaft in Betrieb halten, so dass die Modellbahner sich zum Abbau und dem Errichten einer neuen Anlage entschieden haben. Zum Abschied ist die Canyon-Landschaft der US-Anlage mit ihren Schluchten, Industriegebieten und Ölförderanlagen wie schon beim letzten Mal wieder mit einer regelmäßig eingeschalteten Nachtbeleuchtung zu erleben, die die ungezählten Lämpchen an den Fahrzeugen, auf den Straßen und in den Häusern besonders stimmungsvoll zur Geltung bringt.
Während die US-Modellbahn am Ende ihres Lebenszyklus angekommen scheint, ist die mehr als zehn Meter lange Parallel-Anlage Motive der Ruhr-Sieg-Strecke mit den Bahnhöfen Sinn und Dillbrecht bis auf wenige Details fertig: Die Herborner Miniaturbahner haben die landschaftliche Detailierung weiter verfeinert und schon so manchen Hingucker untergebracht. Natürlich ist aber nicht nur Zuschauen angesagt das wäre vor allem den jüngeren Modellbahnfreunden gegenüber unfair, auf die Modelleisenbahnen immer einen ganz besonderen Reiz ausüben: Für den Nachwuchs gibt es eine Spiel-Drehscheibe samt einem neunständigen Lokschuppen und Rundstrecke, auf der die kleineren Besucher nach Herzenslust rangieren können. Außerdem gibt es eine Bastelecke für Kinder, in der sie unter fachkundiger Anleitung altersentsprechend einfache Gebäude-Bausätze montieren dürfen. Wie es aussieht, wenn man sich dann an seine erste eigenen Anlage wagt, zeigen die Jugendlichen des MEC DILL, die ihre kürzlich begonnene kleine N-Anlage im Maßstab 1:160 im Bau vorstellen.
Außerdem werden im Ausstellungsraum einige H0-Ausstellungsstücke beispielsweise zur ehemaligen Westerwald-Querbahn zu sehen sein, deren Teil-Nachbau im Rahmen einer Segment-Anlage sich zwei MEC-Mitglieder auf die Fahnen geschrieben haben darunter das im Bau befindliche Modell der Brücke über die Ruhr-Sieg-Strecke und die Aar bei Herborn. Teil dieser Segment-Anlage wird auch die schon aus den Vorjahren bekannte große Nistertalbrücke sein, die die Erbauer aus diesem Grund schon renoviert und landschaftlich auf Vordermann gebracht haben. Als weiteres Schaustück rundet ein großes betriebsfähiges Dampf-Bahnbetriebswerk mit 13-ständigem Lokschuppen die Ausstellung ab.
Die Herborner Modellbahntage finden in den Clubräumen des Modell-Eisenbahn-Club DILL neben dem Herborner Stellwerk (In der Littau 5) statt. Geöffnet ist Samstag (26. März) von 13 bis 18 Uhr und Sonntag (27. März) von 10 bis 17 Uhr. Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt, unter anderem gibt es Kaffee und Kuchen. Der Eintritt kostet 2,50 Euro, für Kinder und ermäßigt 1,50 Euro.
Text und Bild: Klaus Kordesch