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Herborner Modellbahntage an diesem Wochenende

Herborner Modellbahntage an diesem Wochenende

Modellbahnen haben auch im Zeitalter von Computerspielen kaum etwas von ihrer Faszination verloren. Seit der Modell-Eisenbahnclub DILL Anfang der neunziger Jahre die ersten „Herborner Modellbahn-Tage“ im Clubheim neben dem Herborner Stellwerk ausgerichtet hat, ist der Andrang zu der Ausstellung unverändert groß. Alle zwei bis drei Jahre nutzen viele hundert Besucher die Möglichkeit, die kleinen Wunderwelten auf Schienen zu besichtigen.

An diesem Wochenende ist es wieder so weit: Die Herborner Modelleisenbahner laden am Samstag und Sonntag (3. und 4. November) wieder zur Besichtigung ihrer Schauanlagen ein. Erfahrungsgemäß kommen dabei nicht nur ausgewiesene Fans auf ihre Kosten – auch alle anderen haben ihre helle Freude an der detailgetreuen Wiedergabe der Wirklichkeit im Maßstab 1:87. Neben einer Anlage nach heimischem Vorbild, auf der die Modellbahner „Motive der Ruhr-Sieg – Strecke“ mit den Bahnhöfen Sinn und Dillbrecht nachgebaut haben, wartet auch die große Modellbahn nach US-amerikanischem Vorbild auf große und kleine Modellbahnfreunde.

In beide Anlagen haben die Bastler in den vergangenen Jahren viele tausend Arbeitsstunden investiert. Allein Hunderte Stunden Arbeit stecken in den Bauwerken der Ruhr-Sieg-Strecke. Da es natürlich für die fast elf Meter lange Parallel-Anlage mit den Bahnhöfen Dillbrecht und Sinn keine passenden fertigen Gebäude-Bausätze im Handel gibt, mussten sämtliche Bauwerke vom Wohnhaus über die Trafostation bis hin zu den Bahnhöfen und Güterschuppen in mühevoller Kleinarbeit nachgebaut werden – meist nach historischen Bauplänen und alten Fotos sowie oft mit Unterstützung der damaligen Bewohner, denn der dargestellte Betrieb ist zeitlich in der ersten Hälfte der sechziger Jahre angesiedelt.

Entsprechend verkehren natürlich nur seinerzeit tatsächlich auf der Ruhr-Sieg-Strecke eingesetzte Fahrzeuge auf der Modellbahn-Anlage, die den Bahnhof Dillbrecht mit seinen Gleisanlagen bis hin zum Rudersdorfer Tunnel und auf der anderen Seite den Bahnhof Sinn mit dem Gleisanschluss zur Firma „Haas und Sohn“ zeigt. Durch Plexiglasscheiben können die Besucher den Weg der Züge in den siebenstöckigen Wendeln bis unter die Anlage verfolgen, wo die Garnituren auf den rund drei Meter langen Gleisen des Schattenbahnhofs Platz finden – sozusagen ein unterirdisches „Parkhaus“ für die Züge, damit für den Betrachter immer wieder neue Zuggarnituren auf der Strecke zu bewundern sind. Mit Dampfloks bespannte Züge sind dabei deutlich in der Überzahl, auch wenn zwischendurch Schienenbusse und Dieselloks dem Besucher den damals bevorstehenden Wandel ankündigen.

Die Modellbahner haben die Fahrzeuge mittlerweile digitalisiert, so dass auch Beleuchtung, Fahrgeschwindigkeit und Geräuschkulisse Erinnerungen an den Einsatz von Dampf- und Dieselloks wecken. Der zweite Blick auf die oft versteckten liebevollen Details am Rande der Strecke lohnt sich für die Ausstellungsbesucher auch bei der und zwischen den etwa 26 Quadratmeter großen amerikanische Anlage. Durch die Canyon-Landschaft mit ihren Schluchten, einem heruntergekommenen Wüstenstädtchen, Industriegebieten und Ölförderanlagen sowie einem großen Bergwerk mit eigener Schmalspurbahn und Verladestation können bis zu 18 Züge gleichzeitig auf den rund 200 Metern Gleis verkehren.

Auch hier haben die Bastler des MEC DILL großen Wert auf Landschaftsdarstellungen und Vorbildtreue gelegt und die Anlage weiter detailliert. Außerdem ist eine Sonderausstellung mit Anlagenmodulen und US-Fahrzeugmodellen der Spurgröße 0 bei den 5. „Herborner Modellbahntagen“ zu sehen, die in den Clubräumen des Modell-Eisenbahn-Club DILL neben dem Herborner Stellwerk (In der Littau 5) stattfinden.

Geöffnet ist Samstag von 13 bis 18 Uhr und Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Auch für das leibliche Wohl wird mit Würstchen, Waffeln und Kuchen bestens gesorgt. Der Eintritt kostet wie schon in den Vorjahren zwei Euro, für Kinder und ermäßigt einen Euro.

Foto und Text: Klaus Kordesch