Im Haushalt der Stadt Herborn für 2024 sind Aufwendungen von 64,1 Millionen Euro geplant. Den Haushaltsplan hatten die Stadtverordneten im Dezember beschlossen, nun wurde er vom Lahn-Dill-Kreis als Aufsichtsbehörde genehmigt. Mit dem Etat will Bürgermeisterin Katja Gronau in diesem Jahr anstehende Großprojekte im Bereich der Stadtentwicklung angehen: Wie den Erwerb eines Grundstücks und das Planen des Neubaus einer Kindertagesstätte sowie der Feuerwehr-Zentrale in der Kernstadt und die Sanierung des Freibades nach Ende der Badesaison.
Dazu gehören auch die Entwicklung und die Brandschutzsanierung des Restaurants und Hotels Hohe Schule. In unmittelbarer Nähe wird die Freifläche Ecke Mühlgasse/Schulhofstraße als kleine Ruheoase in der Innenstadt mit neuen öffentlichen Toiletten umgestaltet. Die Tiefbauarbeiten hierfür sind im vollen Gange.
Im Bahnhofsgebäude ist der Umbau der ehemaligen Bahnhofsgaststätte zum Büro der Stadtpolizei vorgesehen. Eng damit verknüpft ist das Fortschreiben des KOMPASS-Projekt zum Sicherheitsempfinden in Herborn.
Von großer Bedeutung für die weitere Stadtentwicklung ist auch das Erarbeiten eines Integrierten Planwerks. Ein Planungsbüro wurde mit der Entwicklung eines Leitbildes und verschiedener Teilplänen beauftragt. Diese beschäftigen sich neben städtebaulichen Fragen und dem demographischen Wandel auch mit klimapolitischen Themen, dazu gehören unter anderem Konzepte für Wohnbauflächen, Gewerbeflächen oder der sozialen Infrastruktur.
Eng mit einer zukunftssicheren Entwicklung Herborns verknüpft ist der Aufbau eines kommunalem Energiemanagements und einer Wärmeplanung mit den Stadtwerken. Im Bereich des Klimaschutzes plant die Stadtverwaltung Herborn das Umrüsten auf LED-Straßenlampen in den Stadtteilen Guntersdorf und Hörbach. Im Stadtteil Herborn-Seelbach wird am „Hirtenbornbach“ ein Regenrückhaltebecken gebaut und die Renaturierung des zurzeit verrohrten Bachlaufs auf einer Länge von etwas mehr als 300 Metern umgesetzt.
Am 9. Juni 2024 finden mit der Europawahl und der Landratswahl für den Lahn-Dill-Kreis wichtige Ereignisse zur demokratischen Willensbildung statt, die einen hohen Verwaltungsaufwand mit sich bringen. Neben den Kernaufgaben der Stadtverwaltung, wird auch die Unterbringung und Integration weiterer Geflüchteter die Verwaltungsmitarbeiter beschäftigen.
Hintergrund: Die Finanzmittel für diese Maßnahmen stammen zum größten Teil aus Steuereinnahmen, die sich auf insgesamt 45,9 Millionen Euro belaufen, davon entfallen etwas mehr als 26 Millionen Euro auf Gewerbesteuer. Zusätzlich geht die Stadtverwaltung von Schlüsselzuweisungen in Höhe von 5 Millionen Euro aus. Dem gegenüber stehen Ausgaben in Höhe von 22,5 Millionen Euro allein für Kreis- und Schulumlage, dies sind fast 50 Prozent der erwarteten Steuererträge. Hinzu kommen Gewerbesteuerumlage (2,4 Millionen Euro) und Heimatumlage (1,5 Millionen Euro).
Mit den übrigen 24,5 Millionen Euro Nettosteuerertägen wird der Großteil der vier folgenden Pflichtaufgaben der Stadt gedeckt: Der höchsten Aufwendungen hat die Stadt Herborn in 2024 im Bereich der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe in Höhe von 9,8 Millionen Euro. Im Bereich der Öffentlichen Sicherheit und Ordnung sind etwa 3,8 Millionen Euro eingeplant, von denen etwas mehr als 2 Millionen Euro für Feuer- und Bevölkerungsschutz aufgewendet werden. Die drittgrößte Aufwandsposition betrifft die Natur- und Landschaftspflege inklusive Friedhöfe, der anhaltend hohe Aufwand und das damit verbundene Defizit von 3,5 Millionen Euro hängt neben dem Integrierten Planwerk auch mit der Nachpflanzung von Bäumen durch Dürre und Schädlingsbefall zusammen. Neben den Umlageverpflichtungen machen Personal- und Versorgungsaufwendungen in Höhe von über 16 Millionen einen wesentlichen Bestandteil und circa 25 Prozent des städtischen Haushalts aus.
Detaillierte Informationen zum städtischen Investitionsprogramm und dem Haushaltsplan mit den geplanten Erträgen und Aufwendung können interessierte Bürgerinnen und Bürger im Haushaltsplan nachlesen, der auf der städtischen Homepage veröffentlicht wurde: https://www.herborn.de/rathaus-politik/haushalt/haushalt-zum-download/