Der Lahn-Dill-Kreis informiert: Wie gestaltet man Zukunft? Für das Herborner Unternehmen TB&C, Fertigungspartner für kundenspezifische Hybridteile, ist das keine philosophische Frage: „Wir entwickeln heute Bauteile für Elektro- und Hybridfahrzeuge, die erst 2026 in Serie gehen werden. Unser großer Vorteil ist, dass wir Komplettlösungen anbieten. Wir kaufen keine Teile ein, sondern produzieren alles selbst. Dadurch sind wir auch in der Lage, jeden einzelnen Produktionsschritt und jede einzelne Komponente zu optimieren, um am Ende das ideale Produkt herzustellen. Wir sind daher natürlich ein attraktiver Entwicklungspartner“, so Robert van der Weck, Chief Executive Officer (CEO) der TB&C Holding. Die Wirtschaftsförderung des Lahn-Dill-Kreises hat TB&C nun in Herborn besucht.
Große deutsche Automobilhersteller arbeiten mit dem Unternehmen zusammen, das vor 18 Jahren gegründet wurde. Produkte in Serienreife werden mit Stückzahlen bis zu einer Million im Jahr produziert – aber darüber hinaus sind die Entwicklung und Weiterentwicklung der kundenspezifischen Hybridteile und Busbars Kernkompetenz des Unternehmens. Auch auf mechatronische und kinematische Metall-Spritzguss-Baugruppen ist TB&C spezialisiert. Der Produktionsort im Lahn-Dill-Kreis ist ein großer Vorteil. „Mittelhessen ist ein hervorragender Bildungsstandort und der Weg von Herborn nach Wolfsburg, München und Stuttgart ist global betrachtet kurz“, freut sich van der Weck. Landrat Wolfgang Schuster pflichtet van der Weck bei und fügt hinzu: „Der Lahn-Dill-Kreis arbeitet vertrauensvoll mit den Unternehmen der Region zusammen. Das gute Miteinander ist eine große Stärke unserer Region“.
Der Fachkräftemangel macht aber auch vor dem Herborner Unternehmen nicht Halt. Kreis-Wirtschaftsdezernent Prof. Dr. Harald Danne stellt mit Blick auf die zurzeit ausgeschriebenen Stellen fest: „Es ist offensichtlich, dass sich Ihre Angestelltenstruktur ändert. Neben Verfahrensmechanikerinnen und -mechanikern brauchen Sie Entwicklerinnen und Entwickler. Die Anforderungen an qualifiziertes Personal wachsen insbesondere im digitalen Bereich, wie zum Beispiel der Programmierung von Robotern, während Fachkräfte schwer zu finden sind.“
Als global agierendes Unternehmen bleibt auch TB&C von anhaltenden Megatrends einerseits und einschneidenden Ereignissen andererseits nicht unberührt. „Weltkrisen sind natürlich auch ein Problem für uns. Wir haben den großen Vorteil, dass wir viel regional beziehen – aber wenn ein Auto wegen fehlender Bauteile nicht produziert werden kann, da Kabelbäume aus der Ukraine fehlen oder sich Probleme aufgrund pandemiebedingter chinesischer Lockdowns abzeichnen, bringt es dem Hersteller natürlich wenig, dass wir liefern können – da stehen die Bänder still“ beschreibt Chief Operating Officer (COO) Timo Arnold die Situation. Das Unternehmen richtet den Blick aber nach vorne und möchte in die Zukunft investieren: Die Werkserweiterung steht bevor. Eine Erfolgsgeschichte für den Wirtschaftsstandort an Lahn und Dill.
Hintergrund
Stellvertretend die Wirtschaftsdelegation, in der der Lahn-Dill-Kreis (LDK), die Industrie- und Handelskammer Lahn-Dill (IHK), die Kreishandwerkerschaft (KH); die Handwerkskammer (HWK) und die Arbeitsagentur Wetzlar-Weilburg vertreten sind, besucht die Wirtschaftsförderung regelmäßig Unternehmen der Region. So erkundigen sie sich über die aktuelle wirtschaftliche Lage der unterschiedlichen Branchen, wie Industrie und Handwerk.