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Illegale Biketrails im Stadtwald Herborn nicht geduldet

Illegale Biketrails im Stadtwald Herborn nicht geduldet

Bewegung und Sport in der Natur fördern nachweislich die Gesundheit. Auch in der Corona-Pandemie zieht es mehr und mehr Menschen in die heimischen Wälder. Viele entdecken das Radfahren neu. Doch wird dabei häufig vergessen, dass der Wald nicht primär der Naherholung dient, sondern Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen ist. Und darüber hinaus dem Lebenserwerb von Förstern und Jägern dient.

 

Die biologische Vielfalt, die zunehmend auch bei uns vom Klimawandel bedroht ist, macht gerade den Reiz eines Waldspaziergangs oder eine Ausfahrt mit dem Fahrrad aus.  Zum Problem wird dies besonders dann, wenn Waldbesucher keine Rücksicht auf Tier- und Pflanzenwelt nehmen und abseits bestehender Waldwege unterwegs sind.

Nach Schätzungen des Forstamtes Herborn gibt es mehrere Dutzend illegaler, aber oft befahrener, nicht genehmigter Fahrradstrecken (sogenannte Biketrails), die mitten durch den Wald verlaufen. An manchen Stellen wurden aus Holz, Erdmaterial und Steinen sogar kleine Sprungschanzen angelegt, was zur Gefahr für Wildtiere, Wanderer, Jäger wie auch  die Radfahrer selbst werden kann. Das Anlegen von Wegen durch Waldbesucher ist gemäß § 15 Hessisches Waldgesetz „unzulässig“. Auch ist nach §14 des Bundeswaldgesetzes „das Radfahren […] und das Reiten im Walde nur auf Straßen und Wegen gestattet“. Die nicht geduldeten und illegal angelegten Radstrecken sind nicht nur ein unerlaubter Eingriff in die Natur und den Regenwasserhaushalt, sondern tragen auch gravierend zur Bodenerosion bei. Nicht selten durchkreuzen Biketrails auch Gebiete mit Jungpflanzen.

Bürgermeisterin Katja Gronau macht unmissverständlich deutlich: „Mit Sorge sehen wir im gesamten Waldgebiet unserer Stadt illegal angelegte Fahrradstrecken. Diese Biketrails sind weder von der Stadt Herborn oder anderen Grundstückseigentümern genehmigt, noch können sie weiter geduldet werden. Wir werden uns bekannte Aufbauten im Wald beseitigen. Hier kann die Stadt nicht die Augen verschließen, weil sie als Waldeigentümer für den ordnungsgemäßen Zustand unserer Wälder und bestehender Wege verantwortlich ist.“

Um das Entstehen legaler Fahrradstrecken zu unterstützen, hat die Stadt Herborn bereits 2018 auf den konstruktiven Dialog zwischen Sportlern, Behörden und anderen Waldbenutzern gesetzt. Dabei konnte eine einberufene Arbeitsgruppe einen Lösungsansatz für den legalen Fahrspaß im Herborner Wald finden. Ein geeignetes Waldstück wurde zwischen Burg im Norden und der Polizeistation Herborn im Süden gefunden. So war, bis zur Haushaltskonsolidierung in diesem Jahr, vorgesehen 100.000 Euro in legale und professionell angelegte Mountainbikestrecken zu investieren. Diese Pläne müssen gegenwärtig wegen der angespannten Haushaltslage ruhen, was Mountainbiker und Radfahrer nicht dazu verleiten sollte nicht genehmigte Strecken zu befahren. Legale Alternativen finden Sportbegeisterte unter anderem in Bad Endbach und Siegen.