Aufgewühlte Erde, Erdhügel, Materialboxen mit neuen Rohren, Naturpflaster und Bagger sind die deutlichsten Anzeichen, dass das beauftragte Gartenbauunternehmen seine Arbeit begonnen hat. Sie entfernten auch die Wurzelstöcke der, Mitte Januar wegen Eschentriebsterben und Fäulnis, gerodeten drei Eschen.
Damit der Stadtpark attraktiver für die Bürgerinnen und Bürger wird, stimmte die Stadtverordneten-versammlung im vergangenen Jahr für die Investition von rund 340.000 Euro. Bisher wurden alte Wege zurückgebaut und Fußwege zum Teil neu angelegt. Weniger Gefahren durch Stromkabel und Wasserschläuche bei den jährlich stattfindenden Events - wie Kinderspektakel oder Weinfest - sollen neue unterirdische Versorgungsleitungen sichern.
Doch bevor diese Infrastrukturanschlüsse verlegt werden können, waren Archäologen mit einem Georadar sowie Geomagneten im „Alten Friedhof“ unterwegs. Mittels Georadar können Hohlräume aufgespürt werden, ein Geomagnet gibt bis zu einer Tiefe von 2 Metern Aufschluss über Unterschiede bei der Beschaffenheit des Bodens. Beides liefert Indizien für unbekannte Gräber oder historische Gebäude. Der Stadtpark war viele Jahrhunderte städtischer Friedhof, aus diesem Grund - so die Auflagen der zuständigen Denkmalschutzbehörden – wurde bereits im Vorfeld der Planung untersucht, ob im Untergrund Hohlräume, alte unbekannte Gräber und Gruften oder gar historische Schätze verborgen sind.
Es wurden bisher keine unbekannten Hohlräume im Untergrund gefunden, doch wird jeder Erdaushub archäologisch untersucht. Sollten die Archäologen im Rahmen des Umbaus auf Kurioses aus alten Zeiten stoßen, haben sie den Auftrag die Funde zu kartieren, freizulegen und zu sichern.
Sind die unterirdischen Umbauten erfolgt und die Witterung spielt mit, werden die Wegeflächen neu gepflastert und Grassamen auf den Grünflächen ausgesät. Für einen Teil der Wege und eine etwa 100 Quadratmeter Platzbefestigung hat der Fachdienst Tiefbau und Umwelt Naturstein- und Ökopflaster ausgesucht, das bei Regen dafür sorgt, dass dieser schnell versickert. Um bei Veranstaltungen den Auf-und Abbau zu erleichtern, wird auch die Befestigung des Haupteingangstors verändert. Die Tordurchfahrt wird von 3,30 Metern auf 3,70 Meter verbreitert, da an der denkmalgeschützten Mauer keine Veränderungen erlaubt sind.
Neues Mobiliar lädt dann im Frühjahr zum Verweilen ein. Neue Spielgeräte, die in Richtung Dillturm montiert werden, regen hoffentlich auch Familien dazu an, den Stadtpark für eine Auszeit im Grünen zu nutzen. Für das rechte Licht im Park sorgt auch eine neue Beleuchtung. Wann genau die Baumaßnahme abgeschlossen wird, hängt von der Witterung und etwaigen Funden im Erdreich ab. Der Fachdienst Tiefbau und Umwelt geht davon aus, dass die wesentlichen arbeiten bis Ende des Frühjahrs abgeschlossen sein werden. (dg)
Bild: Stadt Herborn/ B. Grabowski