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„Ist das was für mich?“ - Die Stadt Herborn sucht bei der Ausbildungsmesse beruflichen Nachwuchs

„Ist das was für mich?“ - Die Stadt Herborn sucht bei der Ausbildungsmesse beruflichen Nachwuchs

Herborn, 20.2.2014: „Das Schöne an der Ausbildung bei der Stadt ist, dass sie so vielfältig ist“, sagt Franziska Herr: „Und ich habe fast überall Kontakt mit den Bürgern!“ Die Schönbacherin will Verwaltungsfachangestellte werden und ist Auszubildende im zweiten Lehrjahr bei der Stadt Herborn. Ihre Stelle dort hat sie bei einer Ausbildungsmesse gefunden.


Zum zweiten Mal ist die Herborner Stadtverwaltung kommende Woche bei der Ausbildungs- und Studienmesse in der Sechsheldener Willi-Thielmann-Halle vertreten. Veranstaltet wird die Messe gemeinsam von der Industrie- und Handelskammer Lahn-Dill, der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar und der Kreishandwerkerschaft Lahn-Dill; außer der Stadt Herborn sind mehr als 50 andere Betriebe und Institutionen aus dem heimischen Raum vor Ort, um junge Leute für eine Ausbildung in ihrem Haus zu interessieren.


Muss eine Stadtverwaltung Werbung machen, um Auszubildende zu finden? Ja, sagen Herborns Personalchef Stephan Göbel und Kerstin Albrecht: „Die Zahl der Bewerber geht zurück“, erklärt die Personal-Sachbearbeiterin. Außerdem habe es früher kaum Abbrecher gegeben, sagt sie. Umso wichtiger ist es für die Stadt, geeignete Jugendliche zu finden – und für sich beziehungsweise die angebotenen Ausbildungsstellen zu interessieren. Kaum jemand weiß, was man alles werden kann „bei der Stadt“: Verwaltungsfachangestellter ist ein noch vergleichsweise naheliegendes Berufsbild, aber es gibt auch Fachinformatiker der Fachrichtung Systemintegration und Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste – letztere kommen in der städtischen Bibliothek zum Einsatz, wie Stephan Göbel erläutert.


Außerdem bildet die Stadt Herborn Forstwirte aus und bietet Praktikaplätze im Rahmen der Ausbildung zum Sozialassistenten und zum Erzieher an – klar, die Stadt Herborn besitzt Wald und ist Träger kommunaler Kindertagesstätten. „Seit Sommer 2013 bieten wir außerdem in den Kindertagesstätten und im Haus der Jugend Bundesfreiwilligendienststellen an“, fügt Göbel hinzu. Da kommt einiges zusammen:


23 der 27 Stellen sind derzeit besetzt, offen ist derzeit aber nur eine zum 1. August zu besetzende „Azubi“-Stelle als Fachinformatiker. Die Ausbildungsquote liegt trotzdem über zehn Prozent und damit im Spitzenbereich. Aber nicht die Quantität zählt: Die Stadtverwaltung hat hohe Ansprüche hinsichtlich der Ausbildungsstandards, die in einem selbst erarbeiteten Ausbildungshandbuch für die Ausbildungsbeauftragten dokumentiert sind: „Wir legen großen Wert auf eine praxisnahe Ausbildung“, bestätigt der Personalchef. Die Auszubildenden arbeiten orientiert am Ausbildungsplan im täglichen „Geschäft“ mit und haben dabei sinnvolle Aufgaben zu erfüllen.


Dabei lernen sie sozusagen das komplette Rathaus kennen. „Ich bin eigentlich überall mal tätig“, überlegt Franziska Herr. Sie hat schon in der Allgemeinen Verwaltung und im Finanzbereich sowie im Bürgerbüro gearbeitet: „Das ist Praxis pur, da macht man im Prinzip schon das Gleiche wie die Kollegen“, berichtet die junge Frau begeistert. Im März kommt sie in die Personalabteilung, danach warten noch das Bauamt und das Ordnungsamt mit Stadtpolizei sowie der Fachdienst „Soziales“ mit der Zuständigkeit für Kinder, Jugend, Familie und Senioren sowie das Standesamt auf die Schönbacherin. Viele Kollegen hat sie bereits kennengelernt: „Schon während der Einführungswoche durchlaufen die Auszubildenden alle vier Fachbereiche, damit sie wissen, wo was ist und wo wer sitzt“, sagt Personal-Sachbearbeiterin Kerstin Albrecht. Dabei lernen die Neuen auch den hausintern „Azubi-Knigge“ genannten Verhaltenskodex kennen: Wie man sich an welchen Arbeitsplätzen zu kleiden hat erfahren sie dabei ebenso wie Hilfreiches beispielsweise in Sachen Anklopfen – denn nicht alle Büroinhaber im Rathaus legen offenbar Wert darauf. Während der Ausbildung betreuen die Auszubildenden zudem eigene Projekte wie zum Beispiel ein Info-Heftchen für werdende Mütter, in dem Beratungsstellen und wichtige Fristen enthalten sind. Franziska Herr hat unter anderem an einem Azubi-Leitfaden fürs Bürgerbüro mitgearbeitet, den künftige Generationen weiterführen werden.


Bewerbern für einen Ausbildungsplatz empfiehlt Stephan Göbel, sich vor einem Gespräch Gedanken über die eigenen Ziele zu machen: „Man sollte klare Vorstellungen mitbringen und wissen, was fachlich hinter einem Ausbildungsberuf steckt und ob man das lernen möchte“, rät er. Wer einfach nur nach einer Bürotätigkeit suche, sei meist nicht am richtigen Platz. Aber auch um solche Fragen noch vor einer Bewerbung zu klären, empfiehlt sich der Besuch der Ausbildungs- und Studienmesse in Sechshelden. Sie ist am Donnerstag (27. Februar) von 8.30 bis 14 Uhr geöffnet, am Freitag (28. Februar) von 8 bis 14 Uhr und am Samstag, dem 1. März, zwischen 9.30 bis 14 Uhr. Während die beiden ersten Tage vor allem für den Besuch von Schulklassen gedacht sind, empfiehlt sich der Samstag für die gemeinsame Ausbildungsplatz-Tour der Schüler mit ihren Eltern.


Informationen über die von der Stadt Herborn angebotenen Ausbildungsberufe gibt es im Internet auf der Seite www.herborn.de unter dem Menüpunkt Rathaus/Ausbildung. Dort kann man auch die Ausbildungsbroschüre mit vielen weiteren Details herunterladen. Aber natürlich freuen sich die Mitarbeiter der Stadtverwaltung Herborn auch auf das persönliche Gespräch im Rahmen der Ausbildungs- und Studienmesse in Sechshelden, wo sie gern alle Fragen rund um die berufliche Zukunft bei der Stadt Herborn beantworten.


Klaus Kordesch