Herborn, 16.2.2012: Dass die Stadt Herborn als Mittelzentrum mit mehr als 9.600 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen nicht nur landschaftlich, sondern insbesondere mit der Kulturscheune (KuSch), dem Vogel- und
Naturschutztierpark Herborn sowie den musealen Projekten und der Tropfsteinhöhle Herbstlabyrinth des Breitscheider Vereins Zeitsprünge auch kulturell einiges zu bieten hat, ist bekannt. Dennoch wird die Bedeutung dieser kulturellen Projekte oftmals zu wenig gewürdigt.
Dabei gilt es als unstrittig, dass attraktive kulturelle Angebote künftig als sogenannte weiche Standortfaktoren noch stärker an Bedeutung gewinnen werden. Sie sollten wesentlich dazu beitragen können, dass eine Region auch wirtschaftlich erfolgreich ist. Denn der sich schon jetzt abzeichnende Fachkräftemangel in der Wirtschaft wird den ländlichen Raum und damit auch die Region Mittelhessen künftig sicherlich stärker treffen, als die urbanen Ballungsräume. Um dem zu begegnen, wird es immer bedeutender werden, dass eine Region auch über einige attraktive weiche Standortfaktoren verfügt , die neben einer schönen Landschaft und einem guten Angebot an Schulen und Kindergärten, Arztpraxen und Einkaufsmöglichkeiten zur Lebensqualität eines Standorts beitragen können.
Wesentliche Impulse hierzu geben in und um Herborn die Herborner Heimatspieler als Trägerverein der Kulturscheune, der Förderverein des Vogel- und Naturschutztierparks Herborn und der Verein Zeitsprünge Breitscheid e.V. , die hierzu die Initiative Kulturhochdrei gegründet haben. Mit Unterstützung der Sparkasse Dillenburg, der Firma Rittal, des Giessener Regierungspräsidenten Dr. Lars Witteck und von Landrat Wolfgang Schuster luden die Initiatoren von Kulturhochdrei für den 30. Januar zahlreiche Gäste aus Handel, Wirtschaft, und dem öffentlichen Leben in die KuSch ein, um dort die Bedeutung dieser drei Vereine und ihrer Projekte vorzustellen.
Zum Gelingen trug auch der bekannte Comedian Ingo Oschmann bei, der die Veranstaltung mit zahlreichen geistreichen Gags moderierte und auflockerte. Oschmann bescheinigte Herborn ironisch, ohne derartige Initiativen eine ähnlich traurige Angelegenheit wie Bielefeld - seine Heimatstadt - zu sein. Kenner der Szene wissen einzuschätzen, dass Ingo Oschmann damit Herborn seine große Sympathie bescheinigt, und zugleich die große Bedeutung des Engagements der Kulturhochdrei- Initiatoren für Herborn und Umgebung hervorhebt. Immerhin werden die Kulturscheune Herborn, der Vogelpark Herborn und die Schauhöhle Herbstlabyrinthj ährlich von mehr als 65.000 Gästen besucht.
Dies unterstrich auch der Sinner Unternehmer Hans-Ludwig Blaas als Beiratsvorsitzender der Herborner Heimatspieler, der betonte, dass die hiesigen Unternehmen qualifiziertes Personal nur dann halten können, wenn das Angebot von Bildung, Sport und Kultur stimmt.
Die KuKis als jüngste Theatergruppe der Kulturscheune zeigten bei ihrer eindrucksvollen Inszenierung des Kurzstücks Der Tod der Königin gleichermaßen eindrucks- wie auch humorvoll, dass die KuSch dazu wesentlich beiträgt.
Weiterhin wurden die drei Kulturhochdrei Initiativen durch Beiträge des KuSch- Vorsitzenden Jörg- Michael Simmer, von Zeitsprünge- Vorstand Dr. Uwe Peters sowie von der Vogelparkvereinsvorsitzenden Susanne Kuhlmann und Vogelparkleiter Wolfgang Rades in Kurzpräsentationen vorgestellt. Letzteres fand in Gegenwart der von Ulla Schäfer, Dirk Behnert und . Anke Peters vom Vogelparkverein präsentierten Papageien Coco und Jacko sowie der Königspythonschlange Mana Tohunga statt. Dabei hatte Anke Peters die Lacher auf ihrer Seite, als es ihr gelang, den Comedian Ingo Oschmann für einen kurzen Augenblick zum Schweigen zu bringen, indem sie ihm die Pythonschlange über die Schultern legte.
Ein weiterer Höhepunkt war die Verleihung des Ehrenbriefs des Landes Hessen an die seit mehr als zwei Jahrzehnten ehrenamtlich für die KuSch aktiven Adelheid Simmer durch Landrat Wolfgang Schuster. Sicherlich ist es der Initiative Kulturhochdrei bei diesem gelungenen Abend ausgezeichnet geglückt, die Bedeutung ihrer Projekte KuSch, Vogelpark und Zeitsprünge für die Region vorzustellen.
Foto: Uli Geis