Der Kunst- und Literaturverein Dill-Lahn e.V. hat im vergangenen Jahr einen Aufruf an all die Künstlerinnen und Künstler, mit denen er in der Vergangenheit schon zusammen gearbeitet hat, einen Aufruf gestartet, in dem angefragt wurde, ob sie in der Zeit der Pandemie ganz eigene Arbeiten angefertigt haben, in denen sie sich mit den Zwängen der Isolierung und Vereinsamung beschäftigt haben.
Nun wird eine Auswahl aus all den Antworten gezeigt: Die Ausstellung dauert vom 29. Mai bis 19. Juni 2022.
Die verschiedensten Techniken und unterschiedlichen Zeiträume bestimmen die Arbeiten, die in der Alten Färberei zu sehen sind.
Die Abbildung auf der Einladungskarte zeigt eine Bronzegruppe des Künstlers Vitali Safronov "Tanz um Corona" und in ganz eindrucksvoller Weise wirken die Bronzefiguren der Künstlerin Sibylle Waldhausen aus Berlin, die die Vereinsamung und das "Nicht-Heranlassen" an den Menschen deutlich zeigen!
Annika van Vugt (Frankfurt und Eisemroth) dagegen hatte schon sehr früh die Idee, heimsiche Menschen zu proträtieren und mit Gegenständen ihres Berufes gegenüberzustellen und nennt dies "SYSTEMRELEVANZ" . Der Betrachter hat die Aufgabe Porträt und Gegenstand seines Berufes in Verbindung zu bringen. Und ihre malerischen Arbeiten "Pandemie-Kind" verdeutlichen die Verhaltensweisen der Kleinen mit dieser Situation.
Ganz anders erarbeitete Thomas Heger aus Stuttgart die Situation: aus Seife , das Material, das uns von Beginn der Pandemie an ein ständiger Begleiter wurde, fertigte er Skulpturen mit Begriffen wie "Abtauchen" oder "Nähe-Bad" oder schlicht "Paar".
Der Maler THITZ; der inzwischen weltweit mit seinen Arbeiten der "Tüten-Malerei" Aufsehen erregt, zeigt fest im Rahmen eingebunden seine "Lock-Down-Queen" und seinen "Lock-Down-King".
Großformatig und eindrucksvoll in starken Farbgebungen und Formen verarbeitet der Münchner Maler Anton Petz seine Eindrücke der neuen Situation in der Pandemie.
In Sue Haywards (Berlin) eindrucksvoller Serie "The Space Between" werden menschliche Verhaltensweisen allein in der eindrucksvollen Körpersprache ihrer menschlichen und tierischen Figuren auf Leinen oder Gaze mit Wachs, auf Japan-Papier oder Sperrholz deutlich gemacht!
Andreas Weische (Hagen) zeigt menschliche Gesichter - verhangen mit Masken - mit Öl auf Leinwand oder Tinte und Aquarell auf Bütten gemalt, an die wir uns im Laufe der Pandemie so sehr gewöhnen mußten.
Lucia Dellefant (München) gibt durch plakative Worte auf einem Aufsteller viel Nachdenkliches für den Betrachter mit auf den Weg.
Am Sonntag, 19. Juni 2002 wird um 18 Uhr die Ausstellung mit einer Lesung des heimischen Autors Benjamin Lapp seiner Gedichte aus dem Band: "Es ist fürwahr ein Pandämium - der verpassten Gelegenheiten, nicht die Liebe der Welt spüren zu wollen - Gedankensplitter aus der Zeit der Pandemie" beendet. Hierzu lädt der Kunst- und Literaturverein sehr herzlich ein!
Die Ausstellung wurde absichtlich in den Sommer hinein verlegt, damit während der Öffnungszeiten die Besucher in gut gelüfteten Räumen die Werke betrachten können!
Der Kunst- und Literaturverein erhebt keinen Eintritt.
Ausstellungsdauer: Sonntag, 29. Mai bis Sonntag 19. Juni 2022, Öffnungszeiten: Mittwoch und Donnerstag: 15-18 Uhr, Freitag, Samstag und Sonntag: 11-18 Uhr