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Lisztäffchen mit „modischer Haarfärbung“ und Flüggewerden der zehnten jungen Rotbrustkrontaube

Lisztäffchen mit „modischer Haarfärbung“ und Flüggewerden der zehnten jungen Rotbrustkrontaube

Herborn-Uckersdorf, 23.10.2008: Dass der Vogelpark im Herborner Stadtteil Uckersdorf auch im Herbst einen Besuch wert ist, zeigt sich einmal mehr in diesen Tagen. Zumal das familienfreundliche Naturerlebniszentrum auch in dieser Jahreszeit noch bemerkenswerte Nachzuchterfolge zu vermelden hat. Aktuell gilt das für zwei seltene südostasiatische Wildtaubenarten. Bei den metallisch grün schillernden Nikobaren- oder Mähnentauben, die gemeinsam mit den prachtvollen Roten Ibissen und den Satyrtragopanen die große begehbare Freiflugvoliere beleben, steht ein Jungvogel im Innenraum unmittelbar vor dem Ausfliegen aus seinem – übrigens von den Besuchern gut einsehbaren - Nest.

Diesen Schritt des Ausfliegens hat am letzten Wochenende eine kleine Rotbrustkrontaube aus den Regenwäldern Neuguineas im Alter von vier Wochen bereits vollzogen. Es handelt sich dabei um die insgesamt zehnte und in diesem Jahr bereits zweite erfolgreiche Nachzucht der imposanten bodenbewohnenden Rotbrust-Krontauben, die in ihrer Heimat durch Lebensraumzerstörung und Bejagung hochgradig von der Ausrottung bedroht sind. Mit der erfolgreichen Nachzucht der Rotbrustkrontauben leistet das Vogelparkteam einen wertvollen Beitrag zum internationalen Natur- und Artenschutz. Das internationale Zuchtbuch für die Krontauben führt im Rahmen eines europäischen Erhaltungszuchtprogramms der Zoo Rotterdam.

Im Jahr 2002 war im Herborner Vogelpark die erste hessische Erstzucht dieser fast putengroßen Wildtaube mit ihrem markanten kronenförmigen Kopfschmuck geglückt. Die Anschaffung des Zuchtpaares der sehr seltenen Vögel mit dem bemerkenswert filigranen Federkleid war im Jahre 2000 durch eine Spende der Sparkasse Dillenburg ermöglicht worden. Mit Rücksicht auf die Brut dieser kostbaren Vögel, deren Gelege nur aus einem Ei besteht, war das Warmhaus während der Brutsaison für die Vogelparkbesucher bis zum Ausfliegen des Jungvogels aus dem Baumnest in der Innenvoliere gesperrt worden. Seit Sonntag kann die niedliche Miniaturausgabe der fast 85 cm großen Elterntiere jetzt auch von den Besuchern des Vogelparks beobachtet werden. Mit großer Spannung erwarten sowohl das Herborner Vogelparkteam wie auch das Team des renommierten Zoo Leipzig um Direktor Dr. Jörg Junhold das Ergebnis einer Federprobe zur Geschlechtsbestimmung. Denn in Leipzig wartet man bereits seit geraumer Zeit ein einsamer Täuber auf eine Partnerin aus Herborn, wo bislang sechs männliche und erst drei weibliche Krontauben aufwuchsen.

Aufmerksamen Besuchern wird derzeit übrigens auffallen, dass die vier Lisztäffchen im Vogelpark eine fast modisch anmutende rötliche Verfärbung eines Teils des sonst weißen Haupt- und Armhaares aufweisen. Es handelt sich dabei um eine nur vorübergehende Kennzeichnung der munteren, nur etwa eichhörnchengroßen Krallenaffen. Diese soll es dem Beilsteiner Florian Schäfer, Schüler der Jahrgangsstufe 12 des Herborner Johanneum-Gymnasiums, im Rahmen eines Jugend forscht – Projekts zum Verhalten der Äffchen ermöglichen, die einander sehr ähnlichen Tiere aus den Regenwäldern Kolumbiens zu unterscheiden.

Die Vielfalt der etwa 300 Tiere aus aller Welt, die in dem Herborner Naturerlebniszentrum in geräumigen und naturnahen Anlagen zu beobachten sind, lässt sich übrigens ab Donnerstag, den 16. Oktober auch in einer Auswahl herrlicher Fotografien mit Tiermotiven aus dem Vogelpark erleben, die passionierte Fotografin Ingrid Koch aus Angelburg im Ausstellungsraum des Eingangsgebäudes zeigt. Zu sehen sein wird diese sehenswerte Fotoausstellung bis zum Ende der diesjährigen Vogelparksaison, und somit wenigstens bis Mitte November, je nach Witterung natürlich auch noch länger. Denn der Vogelpark wird auch in diesem Jahr möglichst lange, nämlich noch bis zum Einbruch hartnäckiger winterlicher Witterung geöffnet sein. Nähere Auskünfte gibt es unter der Rufnummer 02772/42522 oder im Internet unter www.vogelpark-herborn.de.

Bild: Katrin Weber