Anreise  |  Kontakt  |  Notdienste  |  Öffnungszeiten  |  Webcams  |  
Sprachauswahl inaktiv
„Mehrgenerationenhaus“ Herborn: Morgen öffnet die Begegnungsstätte für Jung und Alt

„Mehrgenerationenhaus“ Herborn: Morgen öffnet die Begegnungsstätte für Jung und Alt

Herborn, 23.10.2008: Ein Ort der Begegnung für Jung und Alt, offen für Menschen aller Generationen – das soll das vom Bundes-Familienministerium geförderte „Mehrgenerationenhaus“ werden, das morgen (Freitag, 24. Oktober) in Herborn eröffnet wird. Beheimatet ist die Begegnungsstätte unter dem Dach der Familienbildungsstätte (FBS) der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Walkmühlenweg 5, wo mit einem Fest ab 13.30 Uhr der Startschuss gefeiert wird.


Der Begriff „Mehrgenerationenhaus“ ist etwas missverständlich, hat es doch eigentlich weniger etwas mit dem Gebäude zu tun, in dem es angesiedelt ist. Für den Treffpunkt ist zwar das Maria-Juchacz-Haus in der Senioren-Wohnanlage der AWO umgebaut worden, doch mit dem Programm „Mehrgenerationenhaus“ verbindet sich viel mehr, wie die FBS-Leiterin Roswitha Zoth und die „Mehrgenerationenhaus“-Koordinatorin Andrea Jung erklären: Im Prinzip solle es die Idee der Großfamilie oder einer intakten Dorfgemeinschaft aufgreifen, in der einer dem Anderen hilft und man füreinander da ist „Im Miteinander der Generationen wird es ein aktivitäts- und serviceorientiertes Haus“, sagt Zoth zum Konzept, mit dem die AWO im vergangenen Jahr den Zuschlag für die vom Bundes-Familienministerium einmal pro Landkreis geförderten Einrichtung bekam. Fördergelder in Höhe von 40 000 Euro jährlich unterstützen den Aufbau des Netzwerks aus Kooperationen und Kontakten, das schließlich das Mehrgenerationenhaus und die Arbeit dort tragen soll.


„Familienbildung Plus“ heißt das Konzept, in das die AWO und die FBS viele ihrer Kurs- und Beratungsangebote als Grundlage mit einbringen. Außerdem finden sich schon länger unter dem Dach der AWO Institutionen wie der Mieterverein, die „Orthopädische Sprechstunde“ und verschiedene Selbsthilfegruppen, die ihre Angebote ebenso mit einbringen können wie auch Partner aus Wirtschaft, Handel und Geschäftswelt: „Wir sind da offen für alles“, kündigen die beiden Damen an. Schon der Umbau und die Renovierung des ehemaligen Foyers im Maria-Juchacz-Haus zu einem gemütlichen Café und die Neugestaltung des Außenbereichs für das Mehrgenerationenhaus ist in weiten Teilen dank der Unterstützung gewerblicher Partner und freiwilliger Helfer verwirklicht worden. Im Gegenzug können sich Zoth und Jung hier beispielsweise Themenmessen oder Vorträge vorstellen, mit denen sich ihre Unterstützer präsentieren können.


In der Hauptsache dürfte jedoch der „Offene Treff“als Herzstück des Mehrgenerationenhauses interessieren, der künftig montags bis freitags zwischen 9 Uhr und 18 Uhr geöffnet sein und zusätzlich an den Wochenenden immer wieder einmal mit besonderen Aktionen aufwarten soll. „Es soll ein Ort des Verweilens, der Gespräche, des menschlichen Miteinanders und der Begegnung sein“, erläutern Zoth und Jung. Wo morgens auch Spielkreise und Babytreffen stattfinden, wollen die beiden auch eine Kinderbetreuung einrichten, die in Notfällen greift, aber auch, wenn die Mutter etwa mal in Ruhe einkaufen gehen will. Vielleicht könne man sogar ein „Kinderhotel“ und Themenabende mit Vorlesen und Verkleiden anbieten, planen die Organisatorinnen.


Auch monatliche Themenabende sind hier geplant. Ob man sich mal mit Poesiealben beschäftigt oder die Kinder-Tagespflegebörse vorstellt, „Leih-Omas“ und interessierte Familien zusammenbringt oder eben Dienstleistern und Gewerbe Raum bietet – was tatsächlich passiert, liegt auch an den Ideen all jener, die mittun möchten beim Mehrgenerationenhaus. Ehrenamtsschulungen und ein Flohmarkt für Kinder werden auf alle Fälle angeboten werden, ebenso sollen ein Sprachcafé für Menschen mit Migrationshintergrund sowie Kulturveranstaltungen wie Lesungen, Konzerte und Diskussionsabende stattfinden. Für das leibliche Wohl wird mit einem kleinen Bistroangebot gesorgt, das nachmittags Kaffee und Kuchen vorsieht, aber nach Voranmeldung auch Mittagessen umfasst: „Da wäre wiederum eine Partnerschaft mit Gastronomen denkbar, die die Speisen anliefern“, sagt Zoth. Nicht zuletzt soll der Raum auch für kleinere Familienfeiern vermietet werden, die das Mehrgenerationenhaus unter Umständen sogar ausrichten könnte. Eine Internetseite ist in Vorbereitung, zwei Rechner mit Anschluss ans Web sollen im Offenen Treff für Kinder und Erwachsene bereit stehen.


Das Fest zur Eröffnung des Mehrgenerationenhauses beginnt um 13.30 Uhr mit Grußworten der Bundestagsabgeordneten Helga Lopez, Landrat Wolfgang Schuster, Bürgermeister Hans Benner und des AWO-Kreisvorsitzenden Dietmar Glaßer. Während des Nachmittags begleiten unter anderem Singspiele der Kindertagesstätte Herborn, Tänze der Showballetgruppe „D'Lisas“ und der Chor „Sing a Song“ des Gesangvereins „Sängerhain“ aus Sinn das gegenseitige Kennenlernen, das etwa um 19 Uhr ausklingen soll.


Bild und Text: Klaus Kordesch